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brueckenradweg landkreis wunsiedel 1025416.10.2025 - Eine aktuelle Untersuchung der Otto-Friedrich-Universität Bamberg bestätigt: Der Brückenradweg Bayern–Böhmen erfreut sich großer Beliebtheit und ist weit mehr als eine touristische Verbindung – er ist zu einem wichtigen Baustein für Freizeit, Alltag und nachhaltige Mobilität in der Region geworden. Die Studie, die im Mai 2024 durchgeführt wurde, liefert erstmals ein umfassendes Bild über Nutzung, Wirkung und Entwicklungspotenzial des grenzüberschreitenden Radwegs.

Die Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer: Ganze 90 Prozent äußerten sich zufrieden bis sehr zufrieden mit der Streckenführung, der Wegequalität, der Sicherheit und der landschaftlichen Attraktivität. Besonders geschätzt wird die abwechslungsreiche Route, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Wo der Radweg asphaltiert ist, wird das von den Nutzenden ausdrücklich positiv hervorgehoben.

Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt den Brückenradweg vor allem zur Freizeitgestaltung und Erholung, etwa für Tagesausflüge mit Familie oder Freunden. Rund ein Drittel fährt die Strecke sportlich, häufig mit dem E-Bike, das sich als bevorzugtes Verkehrsmittel etabliert hat. Knapp ein Viertel verwendet den Weg regelmäßig für Alltagsfahrten, etwa für den Arbeitsweg oder zum Einkauf – ein Hinweis darauf, dass der Brückenradweg längst nicht nur touristische Bedeutung hat, sondern auch eine funktionale Rolle in der Alltagsmobilität spielt.

Die Studie beleuchtet zudem die wirtschaftlichen Auswirkungen entlang der Strecke. Hotels, Pensionen und gastronomische Betriebe verzeichnen zwar eine positive Entwicklung durch den Radverkehr, bewerten den Einfluss derzeit aber noch als eher gering. Nur wenige Betriebe planen bislang gezielte Investitionen in eine fahrradfreundlichere Ausstattung. Hier sehen die Forschenden noch deutliche Chancen, den Radtourismus als Wirtschaftsfaktor auszubauen und die Angebote gezielter auf Radreisende zuzuschneiden.

In einer SWOT-Analyse (Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken) bescheinigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Brückenradweg großes Potenzial: Er fördert umweltfreundliche Mobilität, stärkt die Naherholung, den Tourismus und die regionale Identität. Gleichzeitig besteht Handlungsbedarf bei der infrastrukturellen Weiterentwicklung und brueckenradweg landkreis wunsiedel 10254bei der stärkeren Vernetzung zwischen Kommunen und touristischen Anbietern.

Landrat Peter Berek: „Wir haben uns in den letzten Jahren massiv und erfolgreich um den Aufbau unseres Radwegenetzes gekümmert. Der Brückenradeweg und der vor kurzem erst eingeweihte Egerradweg als große Radwegeachsen stehen dafür exemplarisch. Die Studie bestätigt das, zeigt uns aber auch die künftigen Aufgaben auf. Zum einen müssen wir den Radverkehr in den Städten und Gemeinden organisieren sowie die Anbindung der Orte an die großen Achsen schaffen. Zum zweiten müssen wir die Attraktivität entlang der Radwege steigern, um Wirtshäuser und Anbieter werben, die Radwege mit touristischen Angeboten verbinden.“

 

Hintergrund:

Der Brückenradweg Bayern–Böhmen verläuft auf einer Strecke von rund 55 Kilometern durch das Fichtelgebirge und verbindet den oberfränkischen Raum mit dem tschechischen Grenzgebiet. Die Route führt von Selb über Hohenberg an der Eger und weiter bis nach Cheb (Eger) in Tschechien. Seinen Namen verdankt der Radweg den zahlreichen Brücken, Viadukten und historischen Bahntrassen, die er nutzt und die ihm seinen besonderen landschaftlichen Reiz verleihen.

selb-live.de – Presseinfo Landratsamt Wunsiedel 

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