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tansania selb 1125221.11.2025 - Zwei Wochen lang war Kirchenvorsteherin Anne-Sophie Göbel als Missionbeauftragte der Kirchengemeinde Erkersreuth jüngst mit dem Missionsausschuss des Dekanats Selb in Tansania unterwegs. Die kleine Delegation aus fünf Personen besuchte zehn Gemeinden im Partnerdekanat Tanga – und erlebte, wie lebendig und herzlich Glaube, Gemeinde und Gemeinschaft dort gelebt werden. Nun berichtete Göbel im Gottesdienst von ihren Begegnungen und Eindrücken.

Im Gepäck hatte die Gruppe große Plakate mit Fotos der Kirchen aus unserem Dekanat. Das Plakat unserer Kirchengemeinde mit der Kirche „Zum Guten Hirten“ Erkersreuth und der Martin-Luther-Kirche Selb-Plößberg überreichte Anne-Sophie Göbel in der Gemeinde Pangani an Pfarrer Tilmilai Shenkalwa.

Die Gemeinde Pangani liegt direkt am Indischen Ozean, rund fünfzig Kilometer südlich von Tanga. Gerade baut die Gemeinde mit viel Eigenleistung ein neues Gemeindehaus mit Küche und Aufenthaltsraum. Noch wird draußen über offenem Feuer gekocht. Auch ohne Küche tischten die Gastgeber groß auf: Es gab ein ganzes Buffet mit landestypischen Speisen wie Reis, Kochbananen, Fisch, Hähnchen, Rindfleisch, Bohnen, Okraschoten, Wassermelone und natürlich Bananen.

Besonders eindrucksvoll waren auch die Besuche in den kirchlichen Kindergärten der Partnergemeinden Kisosora, Mikanjuni und Makorora. Überall erklangen fröhliche Lieder und tansania selb 11251lachendes Kinderstimmengewirr. Die Kindergartenkinder sind dort zwei bis vier Jahre alt und lernen schon Englisch. „Schön, dass es in Tansania genauso wie in meiner Heimatgemeinde Erkersreuth kirchliche Kindergärten gibt“, berichtet Anne-Sophie Göbel. „Das ist eine so wichtige Aufgabe – hier  wie dort.“

Zu dem Dekanat Tanga gehört auch die Massai-Gemeinde Kikole. Die Massai sind ein stolzes Hirtenvolk, das traditionell im Süden Kenias und Norden Tansanias lebt. Heute verbinden viele Massai ihre Bräuche mit dem modernen Leben. „Was für eine Ehre, diese Gemeinde kennenlernen zu dürfen!“, erzählte Anne-Sophie Göbel begeistert. Die Delegation durfte sogar bei der Einweihung eines neuen Hauses dabei sein, das Pfarrer Johannes Herold feierlich segnete. Neue Massai-Häuser werden heute oft mit einem Wellblechdach gebaut, das besser als Stroh vor Regen schützt. Viele Massai verdienen inzwischen in regulären Berufen Geld, etwa als Motorrad-Taxi-Fahrer, und können sich ein solches Dach leisten.

Ein besonderes Erlebnis war der Erntedankgottesdienst in Kana, mitten in der Stadt Tanga. Bereits um 7.30 Uhr morgens begann der lebendige Gottesdienst, begleitet von sechs Chören, darunter auch ein Posaunenchor. Gleich zu Beginn traten die tansania selb 11252Kinder der Gemeinde nach vorne, sagten einen gelernten Bibelvers auf und wurden gesegnet. Anschließend gingen sie zur Bibelschule für Kinder, während die Erwachsenen fröhlich den Gottesdienst weiterfeierten.

Statt der Kollekte im Klingelbeutel wurden die Besucher nach ihrer Geburtsregion aufgerufen, ihren Beitrag in einem Umschlag nach vorne zu bringen – Gäste wie unsere Delegation inklusive! Nach dem Gottesdienst folgte die Versteigerung der Erntegaben: Eier, Wassermelonen, Bananen und sogar lebendige Hühner, Ziegen und Kühe wurden angeboten. Der Erlös kam der Gemeinde zugute.

Anne-Sophie Göbel kehrte beeindruckt zurück: „Die Freude, der Gesang und die Dankbarkeit der Menschen haben mich tief bewegt. Kirche wird dort mit Herz und voller Leben gefeiert.“

selb-live.de – Presseinfo Kirchengemeinde Erkersreuth

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