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20251114 SEL OTB 06020.11.2025 – Ernüchterung hat sich im Wolfsbau nach den jüngsten Niederlagen gegen Bayreuth und Erding breit gemacht. Doch viel Zeit zum Trübsal blasen bleibt weder dem Team noch den Fans, steht doch schon wieder eine Woche mit funf Spielen in zehn Tagen auf dem Programm: Am Freitag gastieren die Heilbronner Falken im Wolfsbau, am Sonntag geht es zu den Stuttgart Rebels und am Dienstag reist der SC Riessersee in die Porzellanstadt.

 Formkurve

Nur fünf Punkte aus den letzten sieben Spielen konnten die Selber Wölfe holen. Dies ist unbestritten eine magere Bilanz, dennoch sollte man realistisch bleiben und auch aus dieser unbefriedigenden Phase der Saison das Positive herausziehen: Immerhin konnte das Wolfsrudel den Spitzenteams aus Heilbronn und Deggendorf auswärts jeweils einen Punkt abtrotzen sowie zuhause gegen Erding einen standesgemäßen Sieg einfahren. Und die letzten Niederlagen zuhause gegen Bayreuth und in Erding waren denkbar knapp. Sicherlich schmerzt die Schlappe gegen den oberfränkischen Erzrivalen doppelt, dennoch haben die Porzellanstädter keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken oder gar den berühmten Panikknopf zu drücken. Zumal sich die Wölfe gute Chancen erspielten, diese aber einfach nicht nutzen konnten.

 

Die Gegner

Lässt man den 6-Punkte-Abzug, mit dem die Heilbronner Falken wegen der verspäteten Einreichung der Lizenzierungsunterlagen bestraft werden, außen vor, so liegen die Württemberger acht Punkte vor den Selber Wölfen auf Tabellenrang drei. Die formstarken Falken gewannen sechs Spiele in Folge nach regulärer Spielzeit, den letzten Punktverlust mussten sie zuhause gegen die Selber Wölfe (Endstand 3:2 nach Verlängerung) hinnehmen.

Auch die Stuttgart Rebels konnten vier ihrer letzten sechs Spiele für sich entscheiden und kommen dadurch mit breiter Brust nach Selb. Zuletzt lag man auch bei den Höchstadt Alligators in Front, ehe eine defekte Bande zu einem Spielabbruch führte. So haben sich die Rebels unauffällig auf den neunten Tabellenplatz nach oben gepirscht und belegen somit aktuell einen Pre-Playoff-Rang.

Der SC Riessersee hingegen würde einen dieser begehrten Plätze aktuell verpassen. Das in Garmisch Partenkirchen beheimatete Team belegt aktuell Rang elf. Damit ist man beim Traditionsclub nicht zufrieden, weshalb man sich während der Deutschlandcup-Pause auch noch einmal mit dem kanadischen Verteidiger Charlie Risk verstärkt hat. Punkten konnte der offensivstarke Verteidiger in seinen ersten beiden Spielen im Dress des SCR allerdings noch nicht.

 

Statistik

Gegen alle drei Gegner konnten die Selber Wölfe bereits Punkten. Den Heilbronner Falken musste man sich erst nach Verlängerung geschlagen geben. Der Endstand lautete in Heilbronn 3:2 nach Overtime. Die Stuttgart Rebels schlug das Wolfsrudel zuhause mit 4:1 und beim SC Riessersee war das Team von Headcoach Felix Schütz mit 3:0 erfolgreich. Krasse Gegensätze zeigen sich bei den Gegnern der Selber Wölfe in der Powerplay Statistik. Während hier die Heilbronner Falken mit 32,7 Prozent Erfolgsquote aktuell das Maß aller Dinge in der Oberliga Süd sind, stellt hier der SC Riessersee mit nur 11,1 Prozent das zweitschlechteste Team. Selb kommt hier auf einen Wert von 27,9 Prozent (3. Platz) und Stuttgart folgt auf Rang fünf mit 26,7 Prozent.

 

Niko Lahtinen blickt voraus

Selbstkritisch zeigt sich Wölfe-Stürmer Niko Lahtinen nach dem verpatzten Neustart nach der Länderspielpause: „Ja, das war definitiv nicht der Start, den wir uns nach der Pause gewünscht hatten. Meiner Meinung nach waren wir einfach nicht entschlossen genug, diese Spiele zu gewinnen. Wir haben darauf gewartet, dass etwas passiert, anstatt selbst dafür zu sorgen.“ Dass die eingespielten Formationen sowohl durch die Neuzugänge als auch durch Ausfälle auseinandergerissen wurden, will der Finne nicht als Grund für die letzten Niederlagen stehen lassen: „Es braucht natürlich Zeit, zu erkennen und verstehen, wie die unterschiedlichen Spieler auf dem Eis agieren, aber das kann keine Entschuldigung sein. Du musst trotzdem in der Lage sein, deine eigenen spielerischen Fähigkeiten einzubringen.“

Dass nun fünf Spiele in 10 Tagen anstehen, sieht der Kontingent-Stürmer vielmehr als Chance statt Bürde: „Ich sehe das definitiv als Chance, die letzten Niederlagen auszumerzen. Und zusätzlich ist es eine großartige Gelegenheit für jeden Spieler im Team, sich selbst zu reflektieren und darüber nachzudenken, was man besser machen kann. Es ist eine lange Saison, daher ist es wichtig, dass man in schwierigen Zeiten Verantwortung übernimmt, aus Fehlern lernt und versucht zu erkennen, was für einen selbst auf und neben dem Eis zum Erfolg führt.“

Dass mit den Heilbronner Falken nun ausgerechnet eines der Spitzenteams in der NETZSCH Arena gastiert, schätzt der 29-Jährige als Glücksfall ein: „Es könnte keinen besseren 20251114 SEL OTB 060Gegner für diesen Freitag geben. Wir haben schwere Zeiten hinter uns und treffen nun auf eine Mannschaft, gegen die jeder in unserer Kabine nach den Ereignissen aus dem Hinspiel unbedingt gewinnen will. Es ist eine großartige Gelegenheit für uns, zu zeigen, was in uns steckt.“

Auch wenn die Spieler sich eigentlich immer nur auf den nächsten Gegner fokussieren, konnten wir Niko Lahtinen noch ein paar Worte zu Stuttgart und Riessersee entlocken: „Man kann nicht mit der Einstellung in ein Spiel gehen, dass man das letzte Mal gewonnen hat und sich keine Sorgen machen muss. Was vor einer Woche oder vor einem Monat passiert ist, spielt keine Rolle. Man muss bescheiden bleiben und jeden Tag im Hier und Jetzt leben, denn jedes Spiel ist eine neue Herausforderung.“

 

Lineup

Die guten Nachrichten zuerst: Förderlizenzspieler Marcel Tabert steht am Wochenende zur Verfügung und eventuell kann auch Moritz Raab bereits ins Lineup rücken! Auch wenn man sich nach der langen Verletzungspause vom 24-jährigen Verteidiger nicht sofort Wunder erwarten kann, so ist diese Nachricht doch mehr als positiv zu werten. Auch Max Klughardt kann nach seiner Pause gegen Erding wieder eingreifen. Fabjon Kuqi, Patrick Klöpper, Daniel Ulrich, Jonas Körber und Eric Doronin (Saisonaus) müssen weiterhin verletzt passen. Ob Förderlizenzspieler Erik Schuller fürs Wolfsrudel abgestellt wird, entscheidet sich kurzfristig.

selb-live.de – Presseinfo Selber Wölfe, Foto: Mario Wiedel

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