27.10.2025 - Zu ihrem Oktober-Stammtisch in der Gaststätte „Blockhütte“ begrüßte der Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion, Dr. Klaus von Stetten, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch und zahlreiche Mitglieder und Gäste. Er zeigte sich erfreut über den großen Zulauf, den die Aktiven Bürger derzeit erfahren würden.
Ein aktuelles Thema war die mediale Behandlung der nach Hof umgesiedelten Agrardieselstelle des Zolls in Selb. Ulrich Pötzsch erläuterte, dass der Zoll bisher zwei Einheiten in Selb unterhalten habe. Als kleine Einheit die Agrardieselstelle und als weitaus größere eine Kontrolleinheit. Es sei die Folge einer Entscheidung der Ampelkoalition im Bundestag gewesen, die den stufenweisen Rückbau dieser Unterstützung der Landwirte Anfang 2024 beschlossen hatte. „Jetzt will man in Berlin diesen Beschluss wieder rückgängig machen, der Zoll wird aber die Agrardieselstelle in eigenen Liegenschaften in Hof beibehalten,“ so der Oberbürgermeister. Gleichzeitig werde in Selb ein neues Betriebsgebäude geplant, der Zoll wolle sich in Selb insgesamt vergrößern. „Es handelt sich also um eine interne Umstrukturierung, keinen Verlust einer Behörde.“ Bernd Neupert stellte klar, dass es sich beim Agrardiesel um keine Subvention im klassischen Sinne, sondern um eine Rückerstattung des Dieselanteils für die vergleichsweise sehr geringe Nutzung öffentlicher Verkehrswege handle. Der größte Anteil des Diesels werde von den Landwirten für die Bearbeitung der landwirtschaftlichen Flächen benötigt. Die Entscheidung, die Rückerstattung des Agrardieselanteils für die Landwirte abzubauen sei eine Fehlentscheidung der Bundespolitik gewesen, ergänzte Klaus von Stetten und verwies auf den Rückgang der landwirtschaftlichen Tierhaltung und der Feldwirtschaft auch im Fichtelgebirge. „Ich hoffe, diese Entscheidung wird zu 100 Prozent revidiert.“
Einig waren sich die Stammtischbesucher, dass Selb mit KiTas und Schulen gut aufgestellt ist. „Der Neubau des Kindergartens auf der Kappel schreitet erfreulich voran“, stellte Ulrich Pötzsch fest. In der Oktober-Stadtratssitzung würden weitere Details zur Erschließung der Zufahrtsstraße behandelt. Der Bau der auf dem Jahnplatz geplanten KiTa solle bereits 2026 ausgeschrieben werden. Auf dem ehemaligen Bürgerbräu-Gelände plane man die Errichtung eines Hortes. „Auch in Zukunft können wir in Selb ein hundertprozentiges Angebot an Kindertagesstätten anbieten.“ Das sei nicht selbstverständlich, erklärte Pötzsch. Damit hebe sich Selb mit seinen Kindertagesstätten und seinem Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene deutlich von anderen Städten in Oberfranken ab.
Aus der Wirtschaft gebe es Erfreuliches zu berichten. NETZSCH komme mit ihrem Bauvorhaben im Rahmen der 70-Millionen-Investition gut voran. Es sei geplant das Verwaltungsgebäude im 4. Quartal 2026 und das Application Center 2028 fertigzustellen. „Wir Selber sind der Firma NETZSCH für diese Standortentscheidung dankbar“, so Pötzsch.
Gut für Selb sei auch die Zusage von Hagebaumarkt auf dem ehemaligen Toom-Gelände mit einem Vollsortiment-Baumarkt an den Start zu gehen. „Das hat für Erleichterung bei den Dienstleistern, den Handwerksbetrieben und den Privatkunden in der Region gesorgt“, sagte Pötzsch. Rund 20 Prozent der Kunden komme aus dem benachbarten Tschechien. Deshalb habe das gemeinsame Oberzentrum mit Asch eine Rolle gespielt. Von Bedeutung seien auch die Unterschriften gewesen, die im bisherigen Baumarkt gesammelt worden seien. Die Verwaltung, allen voran der Wirtschaftsförderer im Rathaus habe hier nicht nur eine aufwändige Akquise betrieben, sondern sich zusammen mit dem Bauamt und einer ortsansässigen Spezialfirma um das Thema „Radon-Sanierung“ gekümmert. Man sei in der Stadtverwaltung zuversichtlich, dass es gelingen werde trotz umfangreicher Baumaßnahmen bereits 2026 an den Start zu gehen.
Die Diskussion der Sicherheitslage in Selb war schließlich noch ein Thema. Auslöser waren die Einbrüche in städtische Gebäude. „Hier waren Profis am Werk“, konnte Pötzsch berichten. Durch die kürzlich abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen sei die Sicherheit im Rathaus verbessert worden. Er gehe von Bandenkriminalität aus, da auch andere Städte in der Region betroffen waren. Auch wenn solche Vorfälle immer wieder einmal vorkämen, sei Selb dennoch eine sichere Stadt. Das sei von der Polizeiführung anlässlich des letzten Sicherheitsgesprächs anhand von Fakten aufgezeigt worden. Es gebe keine Besonderheiten in Selb im Vergleich zu anderen Städten in Oberfranken.
selb-live.de – Presseinfo Aktive Bürger Selb

