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europan15 selb 0420330.4.2020 – Ein Quartierskonzept für das Bahnhofsareal, das barrierefreies Wohnen und Erholen, aber auch urbanes Leben und Arbeiten in einem Bahnhofs- und Industriekontext ermöglicht - das war die Aufgabenstellung beim Städtebaulichen Ideenwettbewerb „Europan 15“, an dem sich die Stadt Selb beteiligt. Dem Ferienausschuss des Selber Stadtrats wurde nun der Siegerentwurf vorgestellt.

Im Zuge der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 wurde in Selb unter anderem das Bahnhofsareal als Projektgebiet identifiziert und soll für diese funktional und optisch aufgewertet werden. So galt als Aufgabenstellung für den Wettbewerb ein Quartierskonzept für das Bahnhofsareal zu entwerfen, welches barrierefreies Wohnen und Erholen, aber auch urbanes Leben und Arbeiten in einem Bahnhofs- und Industriekontext ermöglicht. Zudem soll das Areal als intermodaler Verkehrsknotenpunkt dienen und für den öffentlichen Raum, unter Beachtung ökologischer Aspekte, attraktive Aufenthaltsräume sowie Qualitäten für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden.

Für das Bahnhofsareal wurden von jungen Architekten und Stadtplanern insgesamt 16 Entwürfe abgegeben. In einer Vorauswahl durch eine lokale Jury wurde sich für vier Projekte entschieden, welche nochmals durch nationale Preisrichter bewertet wurden. Hierbei konnte der Entwurf mit dem Titel „Scherben bringen Glück – Das Produktive Herzstück“ die nationale Jury überzeugen.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses wurde eine Workshop-Reihe mit den Gewinnern Roderich Eßmann, Robin Thomae und Margarita Vollmer angelegt, um den Siegerentwurf gemeinsam weiterzuentwickeln. Ziel ist es, den anfänglichen Entwurf aus dem Wettbewerb umsetzbar zu gestalten.

So wird u.a. ein mittig sitzender Quartiersplatz vorgesehen, dazu im Westen Werkshallen, Atelierhäuser und Doppelhaushälften. Den Auftakt im Süden leistet ein mehrgeschossiger Wohnhybrid, welcher im Osten die Funktion des Mobility Hubs einnimmt.

europan15 selb 04201Angedacht sind im nördlichen Bereich auch eine Kindertagesstätte – hier wurde sich bereits in einem anderen Tagesordnungspunkt für die Errichtung eines neuen Kindergarten mit der AWO als Träger ausgesprochen - und eine Mehrzweckhalle. „Diese ist als einfache Konstruktion gedacht, in der zum Beispiel Sport betrieben werden kann“, meint Bauamtsleiter Helmut Resch. Walter Wejmelka (SPD) erinnerte hierzu, dass hier das oft gewünschte Thema „Soccerarena“ aufgegriffen werden könnte.

Die nachfolgende Phasenentwicklung dient zur Veranschaulichung der Quartiersentwicklung. Wichtig hierbei ist die Gewährleistung der Funktionsfähigkeit und Aufenthaltsqualität jeder einzelnen Phase. Jede Phase sollte als Abschnitt alleine funktionieren können. Ziel des Quartiers ist über mehrere Jahre ein städtebauliches Gesamtgefüge zu erstellen.

 

Phase 0

Diese sieht einen Zustand mit geringfügigen Aufwertungsmaßnahmen vor. Die maroden Bestandsgebäude werden abgerissen. Die im Nordosten und Südwesten befindlichen Flächen werden durch eine Blumenwiese aufgewertet. Der Birkenhain erhält eine zielorientierte Richtung nach Asch im Osten bzw. zum Lokschuppen im Westen. Das Projektgebiet wird durch die Maßnahmen aktiviert und bietet Aufenthaltsqualität.

 

Phase 1

Diese Phase ist in Verbindung mit den Freundschaftswochen im Jahr 2023 zu bringen. Die Ausbildung eines Quartiersplatz erfolgt teilweise durch temporäre Raumkanten (z.B. Zelte) als auch gebaute Raumkanten (z.B. Kita). Der Quartiersplatz soll für die Freundschaftswochen als Ort des Zusammenkommens dienen. Für eine bessere Anbindung ist die Erstellung eines Mobility Hubs von Vorteil. An die Promenade der Freundschaft, die durch den Bestandsbirkenhain führt, gliedern sich kleine Hütten an. In diesen kann das Programm „Artist in Residence“ umgesetzt werden.

 

Phase 2

Diese Phase ist circa mit dem Jahr 2025 in Verbindung zu bringen. Raumkanten des Quartiersplatzes werden in gebaute Form umgesetzt. Hierbei ist der Schwerpunkt auf die multifunktionale Sporthalle, die Kita und den experimentellen Wohnriegel gelegt. Diese Gebäudekonstellation umfasst den Quartiersplatz. Die Hütten der „Artist in Residence“ werden weiterhin als Veranstaltungsräume genutzt und verfestigen die Nutzergruppe der Produktiven.

 

Phase 3

Die Phase 3 erfolgt die Abschiebung der Quartiersentwicklung. Werkhallen, Atelierhäuser und Wohnbauten lassen das Gesamtgefüge entstehen. (Grafik Europan)

 

Gerade dieser Mix in der Endstufe sei ein gewünschtes Ziel. Helmut Resch erklärte auch, dass bestehende Gleisanlagen in einer Promenade, die sich als „Grüne Zunge“ über das Gelände strecken soll, „als Erinnerung“ bestehen bleiben können.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch ergänzte, dass die Ergebnisse aus dem Europan-Wettbewerb bewusst als ein Teil der Freundschaftswochen erarbeitet und ausgelegt wurden. So nannte er unter anderem den eine zentrale Rolle spielenden Mobility Hub mit Möglichkeiten von E-Mobilität und Car-Sharing sowie die Fuß- und Radewegeverbindung von der Kappel über den Quartiersplatz zum Bahnhofsvorplatz und in Richtung Innenstadt.

Während diese genannte Wegeverbindung lobende Worte findet, so stößt dagegen die angedachte Verkehrsführung auf Kritik. Denn in den Plänen nicht in Betracht fällt der einst angedachte Kreisverkehr im Bahnhofsbereich. Befürchtet werde, zumal gar die Friedrich-Ebert-Straße zur Sackgasse umfunktioniert werden könnte, dass der Verkehr in der Bahnhofstraße deutlich zunehmen und hierdurch der Abbiegevorgang aus der Bahnhofstraße in den Albert-Pausch-Ring sich umso schwieriger gestalten könnte. Auch in Hinblick auf zukünftige Verkehrsströme zwischen den beiden Outlets sehen die Stadträte einen Kreisverkehr an dieser Stelle am Sinnvollsten. Dies gelte es mit Verkehrsexperten zu erörtern, während die vorgestellten Ergebnisse aus dem Europa-Siegerentwurf sonst als sehr gute Grundlage für weitere Planungen betrachtet werden.

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