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moor selb haeusselloh 201910.9.2019 - „Moorschutz ist Klimaschutz!“ Unter diesem Motto fand anlässlich der Bayerischen Klimawoche auf Einladung der Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, ein Ortstermin zum Moorrenaturierungs-Projekt in der Häuselloh statt.

„Moore haben beim Klimaschutz eine ganz besondere Bedeutung. Während in austrocknenden Mooren klimaschädliche Gase freigesetzt werden, kann in intakten, wachsenden Moorkörpern CO2 gespeichert werden. Moorrenaturierungen leisten deshalb einen nennenswerten Beitrag zur Reduzierung der Emission schädlicher Treibhausgase", betonte Regierungspräsidentin Piwernetz im Rahmen der Veranstaltung. Sie dankte allen am Projekt Beteiligten, insbesondere den Bayerischen Staatsforsten, für ihr Engagement bei der Moorrenaturierung.

Im Moorgebiet Häuselloh im Staatforst südöstlich von Selb sind in den kommenden Jahren umfangreiche Moorrenaturierungen geplant. Das Projekt wird von den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Selb, in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Naturschutzverwaltung und der Forstverwaltung durchgeführt. Die Häuselloh zählt zu den bedeutendsten Moorgebieten im Fichtelgebirge. Das Moor ist das zweitälteste Naturschutzgebiet in Oberfranken und wurde 1939 erstmals unter Schutz gestellt. Als Teil des europäischen Naturerbes gehört die Häuselloh heute zudem zum europaweiten Biotopverbund NATURA 2000.

Im Beisein von Regierungspräsidentin Piwernetz wurden die Planungen sowie die zugrundeliegenden Untersuchungen nun vorgestellt. Mit vor Ort waren der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten Reinhardt Neft, der Leiter des Forstbetriebs Selb Michael Grosch, Stellvertretender Landrat Roland Schöffel, der Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sowie Mitarbeiter aus der Naturschutz- und der Forstverwaltung und weitere Gäste.

Grundlage für die Umsetzung der Moorrenaturierungs-Maßnahmen bildet das im Auftrag der Regierung von Oberfranken durch das Planungsbüro „EMC-Gesellschaft zur Erfassung und Bewertung von Umweltdaten" erstellte und aus Mitteln des Bayerischen Klimaprogramms 2050 geförderte Renaturierungskonzept. EMC-Mitarbeiter Stefan Geisen stellte den Teilnehmern die Ergebnisse der vegetationskundlichen und moorhydrologischen Untersuchungen sowie die geplanten Maßnahmen vor. So ist es besonders vordringlich, im Moorgebiet wieder einen intakten moortypischen Wasserhaushalt herzustellen. Dazu sollen vor allem Entwässerungsgräben, die im Zuge des früheren Torfabbaus angelegt wurden, wieder verschlossen werden. Die Wiederherstellung intakter Moorlebensräume ist auch Teil der Umsetzung von NATURA 2000.

Die Nutzungsgeschichte und damit auch Schädigung des Moorgebiets Häuselloh reicht weit zurück: Um 1813 wurde mit dem Abbau von Torf als Brennstoff begonnen und mit Unterbrechungen bis 1964 fortgeführt. Ab 1971 wurde dann noch für rund zehn Jahre Heiltorf für Kurzwecke in Bad Alexandersbad aus dem Moor entnommen. Schon in dieser Zeit bemühten sich engagierte Personen wie der damalige Revierleiter Hans Popp um die Renaturierung des Moores und verschlossen erste Entwässerungsgräben.

Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Renaturierung der Moore mit dem Klimaprogramm Bayern 2050 (KLIP). In den vergangenen zehn Jahren wurden in Oberfranken mehr als 70 Hektar Moorfläche mit rund 600.000 Euro aus Mitteln des Klimaprogramms Bayern renaturiert. Im Staatswald wird die Renaturierung von Mooren aus dem Budget der Bayerischen Staatsforsten und Zuwendungen des Freistaats Bayern im Rahmen der "Besonderen Gemeinwohlleistungen" finanziert.

moor selb haeusselloh 2019Stefan Geisen (Planungsbüro EMC, Fachmann für Moorrenaturierung), Thomas Krämer (Forstverwaltung/AELF Münchberg), Ulrich Pötzsch (Oberbürgermeister Stadt Selb), Michael Grosch (Forstbetriebsleiter Forstbetrieb Selb der Bayer. Staatsforsten), Reinhardt Neft (Vorstand der Bayer. Staatsforsten), Heidrun Piwernetz (Regierungspräsidentin von Oberfranken) und Matthias Fuchs (Forstbetrieb Selb, BaySF). 

selb-live.de – Presseinfo Regierung von Oberfranken

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