Auf selb-live.de die ungekürzte Neujahrsrede des Selber Oberbürgermeisters
15.1.2023 – Großer Andrang herrschte im Rosenthal-Theater. Über 400 Bürgerinnen und Bürger folgten dem öffentlich durchgeführten offiziellen Neujahrsempfang der Stadt Selb. Nicht nur eingeladene Gäste konnten so den Worten von Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch als auch den Musikstücken der Band „one & voices“ um Katharina Flögel, Gerhard Kießling und Klaus Rießbeck lauschen. Unter den Zuhörern waren zudem einige Ehrengäste vor Ort.
Ulrich Pötzsch freute sich, auch mit dieser Veranstaltung wieder Normalität genießen zu dürfen. Bekanntlich konnte der Empfang in den beiden vergangenen Jahren nicht stattfinden. Lediglich per Videogruß konnte das Stadtoberhaupt Worte zum Neujahr an die Bevölkerung richten. Bewusst verzichtet wurde allerdings auf das sonst übliche Händeschütteln am Eingang zum Foyer. Zum einen sollte vermieden werden, dass sich beim regnerischen Wetter eine lange Warteschlange im Außenbereich des Theaters bildet, zum anderen wurde auf eine derzeit kursierende Grippewelle hingewiesen.
Nachfolgend, wie schon in den Vor-Corona-Jahren zur Freude unserer Leser veröffentlicht, exklusiv auf selb-live.de der ungekürzte Wortlaut der Neujahrsrede des Oberbürgermeisters:
Liebe Selberinnen und Selber,
sehr geehrte Gäste,
SELB steht glücklicherweise unter dem Vorzeichen der erfolgreichen Weiterentwicklung
2022 und die zwei Jahre davor waren ereignisreiche Jahre mit großen Herausforderungen. Lange Zeit hatte uns die Corona-Pandemie fest im Griff. Es wurde über kein anderes Thema gesprochen.
Wir alle haben dazugelernt, vor allem, dass nicht alles selbstverständlich ist was wir als selbstverständlich angesehen haben.
Es ist schön, und eben nicht selbstverständlich, dass wir uns heute hier im Rosenthal-Theater Selb so zahlreich zusammenfinden finden können und den Start ins neue Jahr gemeinsam feiern dürfen.
Dankbar bin ich für die ungezählten Stunden und Tage, die viele von Ihnen selbstlos, freiwillig und ehrenamtlich in irgendeiner Form oder Position, egal ob in der Kirche, im Kindergarten, in der Schule, in Vereinen oder in anderen Organisationen für das Wohl unserer Gemeinde und der Allgemeinheit geleistet haben. Dies gilt umso mehr, weil die Arbeit auch 2022 teilweise unter neuen Herausforderungen geleistet werden musste.
Im Frühjahr gingen die Inzidenzen nach langer Zeit dann endlich zurück und wir hofften, unser gewohntes Leben wieder aufnehmen zu können. Aber leider war das nur bedingt möglich. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs kamen weitere Aufgaben auf uns zu. Den geflüchteten Menschen musste schnellstmöglich und unbürokratisch geholfen werden.
Auf meine Selberinnen und Selber aber war wie immer Verlass. Egal ob Geld- und Sachspenden, Unterstützung bei Behördengängen oder das zur Verfügung stellen von Wohnraum – die Hilfsbereitschaft war und ist sehr groß. Allein bei der Spendenaktion der Stadt Selb kam die unvorstellbare Summe von über 53.000 € zusammen. Danke für Ihre Unterstützung und Hilfsbereitschaft.
Auch wir selbst sind von den Auswirkungen des Kriegs betroffen. Viele Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert und brauchen unsere Unterstützung aus der Solidargemeinschaft vor Ort.
Ich bin mir sicher, wir werden auch 2023 in bewährter Art und Weise unterstützend füreinander da sein, und alles was auf uns zukommt gemeinsam bewältigen.
Jetzt zur Weiterentwicklung unserer Stadt – und einigen Beispielen dazu
Mut und Optimismus verbreiteten in den letzten Jahren die vielen NEU-Unternehmer.
Erfreulicherweise konnte ich bei zahlreichen neuen Geschäftseröffnungen von Dienstleistung über Gastronomie bis hin zu Handwerksbetrieben dabei sein. Viele Unternehmer wagten dabei sogar erstmals den Schritt in die Selbstständigkeit. Dazu wünsche ich viel Erfolg und hoffe, dass wir alle die Geschäfte unterstützen und am Ort einkaufen.
Die Selber Gastronomie ist auf einem guten Weg und belebt unsere Stadt. Altes Brennhaus, Schwarzer Peter, Scherbenhaufen, Boutique-Café, Hatzels - um nur die jüngsten neuen Entwicklungen zu nennen – bieten nicht nur in der zentralen Innenstadt ein Angebot das man unbedingt genießen sollte. Die Themenabende im öffentlichen Wohnzimmer – dem JUNGBRUNNEN sind eine Bereicherung unseres Freizeitangebots in Selb.
Und die „Musik- und Kneipennacht“ (Anm. selb-live.de: 18. März) steht glücklicherweise auch wieder in den Startlöchern.
Zur sportlichen Weiterentwicklung
Der Eissport in Selb und das damit verbundene neue Leistungszentrum ist ein absoluter „Knaller“ in der Sport- und Eventregion Fichtelgebirge und wir dürfen zu 70 Jahren Vereinsgeschichte gratulieren.
Spitzeneissport mit Eishockey in der zweithöchsten deutschen Liga kommt nicht von Ungefähr. Es ist das Ergebnis bemerkenswerten Sponsorings von Industrie und Handel in der gesamten Region und zeigt: „Wir halten zusammen“.
Mit der Eröffnung des „Voriums“, eine Eventgastronomie mit Fitness- und Sportbereich ist ein weiterer Schritt getan, der beweist: hier wird geklotzt und nicht gekleckert.
Stadt und Verein haben hier ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt entwickelt, an dem wir noch viel Freude haben werden. Alleine schon die Kooperation mit dem Walter-Gropius-Gymnasium zeigt die Überzeugung der Verantwortlichen, den Nachwuchs in einer Art und Weise zu fördern, wie es sie in der Vergangenheit in Selb noch nie gab.
In diesem Zusammenhang möchte ich Moritz und Melanie Netzsch meinen Dank und meine Anerkennung für ihr überragendes privates Engagement aussprechen.
Auch in anderen Sportarten gibt es immer wieder trotz zusätzlicher Pandemie-Herausforderungen beeindruckende Ergebnisse zu verzeichnen.
Denken Sie beispielsweise an Joel Fandrei vom 1. Billard Club Selb. Er holte sich bei der Deutschen Meisterschaft im Snooker die Bronzemedaille und wird mit seinen 16 Jahren in den Bundeskader berufen.
Oder denken wir an Frank Hörl, der seit vielen Jahren in Selb und der Region Fichtelgebirge, Bayerns beste Leichtathleten im Werfen trainiert und jetzt die höchste A-Trainer Lizenz erworben hat. Diese Lizenz haben nur knapp 30 Übungsleiter in Bayern.
Oder die Roll- und Eiskunstläufer*innen, die auch die Bayerische Meisterschaft im vergangenen Jahr gewonnen haben.
Und so sind viele Sportler*innen in Selb erfolgreich und verdienen unser aller Hochachtung und Respekt für ihre tollen Leistungen.
Zur medizinisch-/gesellschaftlichen Weiterentwicklung in Selb
Unsere Hausaufgaben für das Klinikum Fichtelgebirge sind gemacht. Wir haben unser Klinkum der Region gemeinsam neu aufgestellt und investieren viel Zeit und Kraft für ein neu ausgerichtetes erfolgreiches Angebot. Neueinstellungen und Kooperationen mit namhaften Ärzten sind der Schlüssel zum Erfolg des gesamten Klinikums. Der Verwaltungsrat und der Vorstand des neu gegründeten Kommunalunternehmens ziehen an einem Strang und wissen genau was die Bürgerinnen und Bürger der Region brauchen.
Jetzt ist die Bundesregierung am Zug. Die Krankenhausfinanzierung muss so gestaltet werden, dass die stationäre medizinische Versorgung nah bei den Menschen bleibt.
Die Kosten dafür dürfen nicht still und heimlich von Kassen und Staat auf die Kommunen übertragen werden. Hier ist jetzt die Ampel-Koalition in Berlin gefordert.
Von Berlin zurück nach Selb. Im Jahr 2022 standen auch die Neuwahlen des Seniorenbeirates an. Bei allen, die sich zur Wahl gestellt haben, möchte ich mich herzlich bedanken. Ich war froh, dass sich Frau Dr. Körner wieder als Vorsitzende zur Verfügung gestellt hat und mit ihrem Team die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre fortführen kann. Denken wir nur an die regelmäßig stattfindenden beliebten Montagscafés oder das weit über die Region erfolgreiche Reparatur-Café, die neue Senioren-Rikscha, die vielen Seniorenbänke und vieles mehr.
Es ist wichtig, dass die Interessen aller Altersgruppen in einer Stadt gut vertreten sind. Deshalb gilt mein Dank natürlich auch dem tüchtigen Jugendbeirat mit seiner Vorsitzenden Michaela Schmidt. Die jungen Leute entwickeln immer neue Ideen und bringen sich bei allen sich bietenden Gelegenheiten ein und stehen der Stadt Selb zur Seite. Beispielsweise beim Konzert „Selber helfen Flutopfern“.
Weiterentwicklung Schulstandort/Kinderbetreuungsangebote
Selb als Hochschulstandort – „Wir bauen unsere Zukunft auf jungen Menschen auf.“
Langsam, aber sicher nimmt diese einstige Idee richtig Gestalt an. Eine Stadt mit 15.000 Einwohner, die das gesamte Spektrum der schulischen Ausbildung aufweist, sucht seines Gleichen. Und wir werden die Idee immer weiterentwickeln. Auch die Wohnform der Schüler und Studenten stellt eine Herausforderung für uns dar, der wir uns gerne stellen.
„Wir haben wieder deutlich mehr Kinder in unserer Stadt!“ Und für die wird besonders viel geboten.
Die Stadt nimmt ihre Aufgaben ernst und arbeitet mit den kirchlichen und privaten Trägern an der Erweiterung des KiTa-Angebots in Selb. Dabei haben wir einerseits mit sich ständig ändernden gesetzlichen Vorgaben und anderseits mit einem erfreulichen Anstieg der Kinderzahlen in unserer Stadt zu tun.
Wir erweitern den Nikolauskindergarten, haben einen Interimskindergarten in Modulbauweise am Schulzentrum an den Start gebracht, begleiten die Planungen des neuen AWO-Kindergartens auf der Kappel und freuen uns über die bereits fertiggestellte Kita in Erkersreuth.
Weitere Kindergartenplätze sind bereits in Planung. Der zunehmende Bedarf an Kindergartenplätzen ist auch ein Hinweis, dass sich die Stadt positiv entwickelt.
Für die Freizeit wird den Familien natürlich auch einiges geboten in Selb. Mehr als 20 Spielplätze stehen gut ausgestattet das ganze Jahr zur Verfügung. Zusätzlich ein Pumptrack, sowie ein Skaterpark, eine Spielepassage mitten in der Innenstadt und jetzt ganz neu ein genialer Sport- und Spielpark im innerstädtischen Rosenthalpark.
Noch was Persönliches - mir selbst bereitet immer wieder der Anblick des neuen Wasserspielplatzes mit dem Piratenschiff „Santa Maria“ in der Pfaffenleithe eine besondere Freude. Die strahlenden Kinderaugen belohnen so manche anstrengende Arbeit.
Bitte notieren Sie sich gleich mehrere Jubiläen für dieses Jahr: 100 Jahre Waldbad Langer Teich, 50 Jahre Egertaler, 25 Jahre ZUKIS und 50 Jahre Selber Hallenbad - diese Aufzählung ist bestimmt nicht abschließend. „Im Jahr 2023 wird hin´t und vor´n gefeiert in Selb und wir sind alle dabei!“
Nochmal zu den Kindern in unserer Stadt - Im März des letzten Jahres beschäftigte uns der schlimme Gedanke, dass unser Heimat- und Wiesenfest zum dritten Mal in Folge ausfallen könnte. Es musste eine Entscheidung getroffen werden.
Es hat mich gefreut, dass der gesamte Stadtrat sich hinter die Entscheidung gestellt hat, das Wiesenfest 2022 ohne Abstriche stattfinden zu lassen – Und unser Mut wurde belohnt.
Was für ein Wiesenfest haben wir erlebt!!!
Weiterentwicklung des kulturellen Angebots
Verschiedene Vorhaben in unserer Stadt verzögern sich natürlich, wie überall anders auch. Das ist unter anderem der Pandemie und dem unsäglichen Krieg in der Ukraine und den Folgen daraus geschuldet. Ein derartiges Projekt ist unser Spektrum, unser künftiges Kommunales Kino mit Designcafé, das durch Lieferengpässe im Lüftungsbau erst in diesem Jahr 2023 an den Start gehen wird. Ein Projekt, das aus unserem Masterplanprozess entstanden ist und dadurch eine millionenschwere staatliche Förderung bekommt.
Und wir freuen uns schon richtig darauf. Hier wird künftig mehr als kommerzielles Kino geboten. Das ganze Spektrum des Films wird uns eine ganz andere Welt eintauchen lassen.
Ein wertvoller Puzzlestein bei der Belebung unserer Innenstadt und im Kulturangebot von Selb.
Fahren Sie in der Poststraße mal vorbei und schauen Sie nach rechts und Sie werden sehen, wie schön unser künftiges Kino wird. Übrigens: außergewöhnlich wird der Kinosaal 4 - er wird von der „Helmut und Käthe Drexler Stiftung“ in einen ganz besonderen Glanz gebracht. Lassen Sie sich überraschen.
Und beim Blick nach links sehen Sie im ehemaligen Bürgerpark das private Vorhaben des Investors, das auch auf die Verzögerungsspur geraten ist. Jetzt zeichnet sich eine zeitnahe Entwicklung ab – drücken wir ihm und uns die Daumen, dass jetzt alles klappt. So ist es übrigens auch bei den beiden Outlets in Selb. Beide, Rosenthal und Outlet-Center-Selb, sollen weiterentwickelt werden. Sie sind eine Chance für Selb, und brauchen unsere volle Unterstützung.
Energiepolitische Weiterentwicklung und unser Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz
Die Bekämpfung des Klimawandels und unser Beitrag zum Schutz der Umwelt beschäftigt uns laufend und in vielen Themenbereichen. Bedachter Umgang mit der Natur, Anlegen von Blühwiesen und Renaturierungen wie beispielswiese am Selbbach sind bei uns an der Tagesordnung.
Im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen-Freundschaftswochen wurden mehr als 30.000 Neupflanzen verwendet.
Mit der Umrüstung der Straßen- und Wegebeleuchtung auf LED sind wir gut vorangekommen und haben inzwischen bereits fast 80 Prozent mit energiesparenden Leuchtmitteln ausgestattet.
Die städtische Fahrzeugflotte wurde um zwei E-Fahrzeuge ergänzt. Die energetische Sanierung unseres Rathauses steht kurz vor dem Abschluss. Die Windparkanlagen in Vielitz haben sich nach anfänglicher Skepsis in eine Erfolgsgeschichte verwandelt. Gemeinsam mit unserem verlässlichen Energieversorger ESM denken wir über weitere Windkraftstandorte nach.
Der Stadtrat hat neue Photovoltaik-Anlagen genehmigt. Die Stadtverwaltung ist mit hiesigen Investoren von Photovoltaikanlagen und anderen alternativen Energiequellen in Gespräch.
Sie merken also: „Wir reden nicht nur, wir tun da richtig was.“
Städtebauliche Weiterentwicklung in Selb
…und da bin ich automatisch bei den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023
Der Rosenthal-Park (jetzt Sport- und Spielpark), der Grafenmühlweiher (jetzt Eventpark) und der Park am Bahnhof in Selb-Plößberg wurden im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen-Freundschaftswochen ausgebaut und attraktiv gestaltet.
Wie ich finde, eine enorme Bereicherung für Selb!
Zahlreiche weitere Baumaßnahmen im öffentlichen Raum haben die Geduld der Selberinnen und Selber in den letzten Jahren auf die Probe gestellt. Marienplatz, Christoph-Krautheim-Straße, die Gestaltung des Theaterplatzes, die Selbbachrenaturierung, die Ludwigpassage und der Goetheplatz, der künftig Vazlav-Havel-Platz heißen wird.
Die Neugestaltung einer Stadt geht nicht ohne vorübergehende Beeinträchtigungen einher. Lassen Sie uns positiv denken, dankbar sein und die fertigen Ergebnisse genießen.
Und als ob es nicht schon genug wäre, bekommen wir jetzt noch eine rote Schleife für das Geschenk der Bayerischen Staatsregierung. 2023 wird der Freistaat Bayern mit seinen Ministerien sein Augenmerk auf Selb/Asch und die ganze Region legen. So etwas gab es noch nie zuvor und wird es vielleicht auch nicht mehr geben. Ein Staatsakt, Ministertreffen, Feste und Veranstaltungen von Mai bis August, zu welchen ich Sie jetzt schon alle herzlich einladen darf.
Freuen Sie sich auf Highlights wie: Den Besuch hochrangiger Politiker, ein Megakonzert am Goldberg mit der europaweit bekannten Popsängerin Leony, ein gigantisches Sportwochenende im Sportpark am Hallenbad, die Bamberger Symphoniker und den Tag der Live-Musik, die erste grenzüberschreitende Freundschafts-Sommerlounge und vieles mehr.
Übrigens, hier an dieser Stelle, auf dieser Bühne, hat der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer uns 2014 die Freundschaftswochen versprochen – und er hat Wort gehalten.
Eine gute städtebauliche Entwicklung kann man auch in der Hartmannstraße verfolgen. Die privaten Wohnungsbauprojekte wachsen Stück für Stück, sind ein Gewinn für unsere Stadt und ich kann Ihnen sagen, der Blick aus diesen Wohnungen über Selb ist eine Wucht.
Im wahrsten Sinne die Krönung findet im Schloss Erkersreuth statt. Eigentlich muss ich sagen, im „Dornröschenschloss“. Denn die Stiftung Kulturerbe Bayern plus dem starken Förderverein vor Ort nehmen sich der Zukunft unseres in die Jahre gekommenen Schlosses an und bekommen einen „7 Millionen Euro Kuss“ vom Bund. Damit können sie es erwachen lassen und generalsanieren.
Das ist doch ein Traum!
Und wenn Sie sich jetzt fragen, wie die Stadt Selb die ganze Entwicklung finanzieren kann. Dann darf ich ihnen sagen:
Trotz aller städtischer Investitionen sind wir in der Lage, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen. Für fast alle unsere Projekte haben wir flexibel und schnell staatliche Fördermittel in Anspruch genommen. Das ist legal und dafür sind wir Bund und Land auch dankbar. Die Fördertöpfe stehen allen Kommunen zur Verfügung. Man muss allerdings genau wissen, was man will und auch entsprechend sinnvolle Ideen und Pläne mitbringen. Nicht mehr und nicht weniger haben wir getan.
Gleichzeitig haben wir die Schulden der Stadt mit nachhaltigem Wirtschaften und Staatsmitteln auf ca. 17 Mio. Euro reduziert. Wenn man sieht, dass die Stadt Selb schon mal mit über 40 Mio. Euro verschuldet war und geplant war sich auf mehr als 50 Mio. Euro zu verschulden, dann kann man gut erkennen, dass unser vor zehn Jahren eingeschlagener „erfreulich andere Weg“ der richtige ist.
Wirtschaftliche/Wissenschaftliche Weiterentwicklung
Unsere Handwerker haben in den letzten Jahren viel investiert und wachsen in beeindruckender Art und Weise. Denken wir beispielsweise an den Neubau der Firma Kästner, oder die vorbildliche Sanierung eines alteingesessenen Handwerkbetriebs zur Firmenzentrale durch die Firma Schwenk.
Die Erweiterung des EZD ist eine Erfolgsgeschichte, für die sich viele von uns jahrelang eingesetzt haben. Wir sind stolz darauf, eine Einrichtung modernster Forschung unter der Leitung von Dr. Wolff-Fabris nah am Kunden aus der Industrie hier in Selb zu wissen.
Die Erweiterung wollen wir wie geplant erleben. Den Kostenrahmen muss die Staatsregierung den Gegebenheiten auf dem Bausektor anpassen. Darauf werden wir unseren Blick fokussieren.
Die Unternehmen in unserer Stadt zeigen sich generell positiv gestimmt. „Es läuft“ bei den großen Arbeitgebern wie Rapa, Netzsch, Vishay, Kyocera, um nur einige Beispiele herauszugreifen. Es läuft, weil unsere Global-Player weltweit investiert haben und damit auch die Standorte in unserer Heimatstadt sicherer gemacht haben. Das breite Portfolio der hiesigen Unternehmen ist beruhigend. Wie stellte der scheidende Chef des Weltkonzerns Vishay, Dr. Gerald Paul, in seiner Abschiedsrede vor sechs Wochen fest: „Hört auf mit eurem Pessimismus!“
Und meine Damen und Herren,
er hat mir aus der Seele gesprochen: „Lasst uns die spannende Weiterentwicklung unserer Porzellan- und Designstadt mit Zuversicht und vor allem mit Selbstbewusstsein und Optimismus angehen.“
Ich wünsche ihnen ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 2023!
Ihr Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch