13.3.2018 - „Der enge Kontakt und der Austausch ist uns wichtig", weiß Oberbürgerbürgermeister Uli Pötzsch die Arbeit der Vermieter von Hotelzimmern und Ferienwohnungen zu schätzen und sprach entsprechend seinen Dank aus. Schließlich seien sie es, die die Gäste auf ihre Art und Weise
freundlich empfangen und deren Aufenthalt in Selb und der Region so angenehm wie möglich gestalten würden.
Unter dem Begriff „Tourismustreff“ lud die Stadt die Vermieter zu einer erneuten Auflage der mittlerweile jährlich stattfindenden Informationsversammlung. Die Einladung zum Gedankenaustausch wurde wiederum gerne gefolgt, worüber sich Pötzsch sowie Kristina Rödig und Nadja Hochmuth aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus als auch Stadtrat und Tourismusexperte Walter Wejmelka besonders freuen konnten.
Auch im Hinblick, dass sich Selb derzeit neu aufstelle, spiele der Tourismus vor Ort mehr und mehr eine zentrale Rolle. Dass man dazu derzeit auf eine wunderbare Entwicklung blicken könne, wie es der Rathauschef formulierte, machte Hochmuth allein schon an einer bemerkenswerten Zahl deutlich. Erneut nämlich konnte ein Zuwachs bei den Übernachtungszahlen festgestellt werden. Lag die Summe im Jahr 2014 noch bei 33.000, ein Jahr später bei rund 40.000, so konnten 2016 über 45.000 Übernachtungen festgestellt werden. Im vergangenen Jahr ging die Zahl zwar leicht zurück, mit über 40.000 Übernachtungen sei die Zahl trotz allem sehr gut. Und: „In der Statistik sind dabei nur die Übernachtungsherbergen ab zehn Betten aufgezählt“, erklärte dabei Hochmuth. Übernachtungen in Ferienwohnungen und Pensionen fallen genauso wenig in die Statistik, wie die zunehmende Anzahl an Wohnmobilisten (zuletzt rund 1.200 registrierte Nutzer) oder den Übernachtungen auf der Campingwiese beim Festival Medival (rund 2.000 Personen pro Tag).
Weiter erwähnte Hochmuth die Installation eines Info-Terminals in der Touristinfo, die außerdem nun länger zugänglich ist. Rege genutzt und ein Pluspunkt in Sachen Tourismus sei das kostenlose WLAN in der Innenstadt. Als weiteres Highlight in Sachen Freizeitmöglichkeiten kam im vergangenen Jahr die Pumptrack-Anlage hinzu. Von der Touristzentrale Fichtelgebirge wurden zudem Rennradstrecken in der Region ausgearbeitet. Einige Routen führen dabei auch durch Selb.
Wie im Anschluss Kristina Rödig erläuterte, war man in diesem Jahr mit der CMT in Stuttgart, der Free in München, der Freizeitmesse in Nürnberg und beim Reisemarkt in Leipzig bereits auf vier Messen vertreten. Hier arbeitet man mit der Tourismuszentrale Fichtelgebirge zusammen. Von Themenbereichen Wandern über Radfahren bis hin zum Outletshopping konnte bei diesen Veranstaltungen reges Interesse an der Stadt als auch der Region festgestellt werden. Pötzsch ergänzte dabei, dass die Zusammenarbeit der Kommunen in der Region hier von enormer Bedeutung sei. Das einstige Kirchturmdenken sei aus den Köpfen verschwunden, vielmehr sieht man sich intensiv in den Bemühungen, die Dachmarke „Fichtelgebirge“ weiter stärken. Betont wurden zudem die Bestrebungen, das Radewegenetz in der Region auszubauen. „In diesem Bereich holen wir zügig auf", meinte Walter Wejmelka. Im Bezug auf Selb sind der Ausbau des Egerradwegs mit der Verbindung zum geplanten Radweg zwischen Selb und Silberbach als auch der Perlenradweg von Rehau aus über Schönwald nach Selb-Plößberg von Bedeutung. Ebenso wird ein Radweg zwischen Selb-Plößberg und Selb entstehen. Einzig im innerstädtischen Bereich sein man noch nicht so fit für Fahrräder. Dagegen erweisen sich der Fahrradbus, der von Mai bis September an den Wochenenden und an Feiertagen in der Region eingesetzt wird, sowie das Egronet-Ticket, das vergünstigte grenzüberschreitende Bahnfahrten im Umland bis nach Sachsen, Thüringen und Tschechien ermöglicht, gute mit dem Fahrrad kombinierbare Touren durch die Regionen. Klar würden aufgrund der modernen Bäder und Übernachtungsmöglichkeiten Weißenstadt und Bad Alexandersbad derzeit stark steigende Übernachtungszahlen verzeichnen. Ziel müsse es sein, hiervon Tagestouristen nach Selb locken zu können. So schwierig der Kampf um Tourismus stets sei, da jede Region für sich kämpfe, und man deshalb immer am Ball bleiben müsse, so zähle insbesondere die Zusammenarbeit der Städte und Landkreise. Dies funktioniere beispielsweise bei den Planungen rund um einem Bike-Park am Kornberg schon sehr gut.
Kristina Rödig gab noch einen Ausblick auf einige bevorstehende Veranstaltungen. Insbesondere zum Porzellinerfest Anfang August und zum Festival Mediaval, das anlässlich seines 10-Jährigen Jubiläums wiederum an vier Tagen stattfinden wird, werden wieder viele auswärtige Besucher erwartet. Neben Festivitäten wie dem Bürgerfest und weiteren im alljährlichen Rhythmus stattfinden Veranstaltungen ist zudem angedacht, am 12. Mai eine Schlemmernacht mit Late-Night-Shopping ins Leben zu rufen. Als Startschuss zu den Bayerisch Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 sieht zudem Christine Schlockermann, Geschäftsführerin der Selb 2023 gGmbH, die Naturerlebnistage am 23. und 24. Juni auf dem Selber Goldberg. Insbesondere am Auftakttag wird es ab 10 Uhr bis in den späten Abend hinein von Infoständen, Mitmachprogrammen über Live-Musik, FußballWM-Public-Viewing bis zu einem Sonnenwendfeuer ein buntes Rahmenprogramm geben. Die Freundschaft zwischen den beiden Städten Selb und Asch soll dabei als Leitmotiv gelten. Am zweiten Tag des Events steht das Thema Mobilität im Vordergrund. Auch mit dem „Tag der offenen Gartentür" in den Ortsteilen Heidelheim und Spielberg will man kooperieren.
Zu kleinen Themenbereichen nutzten die Vermieter den Infoabend, Fragen zu stellen und sich gegenseitig auszutauschen.
selb-live.de - Michael Sporer