3.1.2018 – 365 Tage im Jahr 2017, da ist einiges passiert, natürlich auch in Selb. Die Highlights und wichtigsten Meldungen des vergangenen Jahres fassen wir in diesen Tagen in einem kleinen sechsteiligen Jahresrückblick zusammen. Heute blicken wir auf die Monate Mai und Juni zurück…
„Für die Stadt Selb ist das ein ganz wichtiger Meilenstein“, ist Selbs Rathauschef Uli Pötzsch absolut davon überzeugt, dass man in den vergangenen Monaten im Masterplanprozess Innenstadt nicht nur viele Impulse erhalten, sondern man auch Mut hat, sich weiter zu entwickeln. Aufbruchsstimmung in Selb, bestätigt einmal mehr durch das gezeigte Interesse seitens der Bevölkerung. „Und es geht auch nur gemeinsam“, weiß Pötzsch um die Unterstützung, die ihn stolz macht. Unterstützung in Form von hoher Beteiligung am Masterplanprozess Innenstadt, die der Oberbürgermeister als ein wunderbares Zeichen und man sich selbst auf dem richtigen Weg sieht. Denn die Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass ihnen die Innenstadt als Herzstück und gute Stube von großer Bedeutung ist. Und dass das Zentrum sein Gesicht verändern wird, das machte die Abschluss-Präsentation des Masterplans, die gleichzeitig als Startveranstaltung für die zukünftigen Veränderungen und Entwicklungen gesehen wird, deutlich. „Mutig Bewährtes und Neues verbinden“ lautete das entwickelte Masterplan-Leitbild. Gebaut wird dabei auf dem speziellen design-orientierten Profil und Charme der Stadt Selb. Die langjährige Design-Tradition mit immer wieder neuen Impulsen, Kontraste zwischen Neuem und damit Mutigem, das zeigte sich aus dem Prozess als ein Ergebnis. Drei Raumtypen und damit drei Interventionsstrategien ergeben sich: Bewährtes in einem Konservierungsraum behutsam erhalten (Martin-Luther-Platz), Bewährtes und Neues in einem Gestaltungsraum erhalten (Innenstadtbereich) sowie großflächige Neuordnungen in einem Transformationsraum (Cityoutlet) zu schaffen. Insgesamt 17 Projekte, die in den fünf Strategiesäulen Design, Verbindungen, Aufenthalt, Invest und Magnete bündeln, haben sich im Rahmen des Prozess ergeben.
Gesamt rund 85 Millionen Euro investieren die Unternehmen in Selb, die Anzahl der Arbeitsplätze hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen – beeindruckende Zahlen hatten Nadja Hochmuth und Kristina Rödig aus dem Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus im Wirtschaftsausschuss des Selber Stadtrats parat. Außerdem: In den Jahren 2014 bis 2016 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Selb um über 450 auf einen Stand von 7.518 zugenommen. 4.120 Einpendlern stehen 2.524 Auspendler gegenüber, was einen Saldo von 1.596 (Stand: 30.6.2015) entspricht. „Das ist beeindruckend“, wertet Pötzsch diese Kennzahlen. Im Bereich der Kommunikation und Information setzt die Stadt Selb zunehmend auf die Verwendung sozialer Medien. Neben der bereits bestens genutzten Plattform Facebook ist man nun auch auf Instagram aktiv, um vor allem auch die jüngere Bevölkerung zu erreichen. Mit Maß und Ziel möchte man sich hierüber präsentieren. Auch das neue monatlich erscheinende Magazin „SelbstPortrait“ findet bei den Lesern positiven Anklang.
Auch 2017, zum nunmehr 17. Mal, fand die erfolgreiche Säuberungsaktion „Rama Dama“ statt. Im Zeitraum vom 24. – 29. April und darüber hinaus, fanden sich erneut über 580 Selber Bürgerinnen und Bürger zusammen, um das gesamte Stadtgebiet auf Unrat zu durchkämmen. Neben allerhand Alt-Reifen wurden ein Spiegelschrank, ein Bohrhammer, ein Elektro-Grill und Matratzen gefunden. Dabei kam ein Müllberg mit über 12 Kubikmeter Fassungsvermögen zusammen, der vom Bauhof ordnungsgemäß abgefahren wurde.
Die „Hainbergstraße“ wurde mit Enthüllung des neuen Straßenschildes offiziell in „Helmut-Drexler-Straße“ umbenannt. Zuvor wurde in einer Stadtratssitzung beschlossen, diese Straße in Selb dem verstorbenen, renommierten Porzellankünstler Helmut Drexler zu widmen, da dieser dort aufgewachsen ist.Drexler hatte der Stadt Selb in den vergangenen Jahren zahlreiche Kunstwerke geschenkt. Aus Mitteln der von ihm ins Leben gerufenen „Helmut und Käthe Drexler Stiftung“ wurde auch die Ruhezone im Erdgeschoß des Rathauses umgestaltet. Auf Grund seiner Verdienste wurden ihm unter anderem das Bundesverdienstkreuz und der Goldene Ehrenring der Stadt Selb verliehen.
„Der Mixer reid me fei scho zan Wegschmeißen, dean howe doch nu gouer njat lang" oder: „Etz ist doch plötzle ma Stöll assn Leim ganger, wou gehe denn da hie?“ Solche oder ähnliche Probleme tun sich für den einen oder anderen Mitbürger schon fast täglich auf, und da ist guter Rat teuer. Das hat Gerd Bock, der zweite Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Selb, erkannt, und es wurde in ihm die Idee geboren, auch in Selb, so wie in vielen anderen Städten geschehen, ein Reparatur-Café einzurichten. Er stellte seine Idee im Seniorenbeirat vor, man fand sie gut und beauftragte ihn, dieses Projekt zu leiten und zu einem Abschluss zu bringen. Ehrenamtliche Helfer wurden gefunden. Seitdem findet das Reparatur-Café im JAM sehr großen Anklang. Geöffnet ist dieses in der Regel jeweils am ersten Donnerstag im Monat in der Zeit von 15 bis 17 Uhr.
Traumwetter, Aktionen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: die 33. Auflage des Selber Bürgerfestes zog zahlreiche Menschen von früh bis spät in die Selber Innenstadt. Begeistert und in aller Gemütlichkeit wurde das Fest gefeiert. Und natürlich nicht nur das. Der Selber Spielmanns- und Fanfarenzug nutzte die Veranstaltung, um das 60jährige Vereinsbestehen zu würdigen. Ein Highlight, das beim Publikum ankam, waren in den Nachmittagsstunden doch auch Gastkapellen zu Gast. Zum Finale kurz vor Mitternacht harmonierten der Spielmannszug und die Egertaler Blaskapelle noch einmal zusammen. Auf die lange Heimreise zu später Stunde musikalisch verabschiedet wurde nämlich die anwesende 70köpfige Delegation aus der französischen Partnerstadt Beaucouzé.
Selb führte zum 1. Juni 2017 eine Verkehrsüberwachung ein. Zur Überwachung hat man die kommunale Befugnis im Rahmen einer Zweckvereinbarung auf die Stadt Marktleuthen übertragen. Bereits zuvor hat Marktleuthen schon eine Zweckvereinbarung mit den Städten Wunsiedel, Kirchenlamitz, Nagel, Tröstau, Bischofsgrün und Bad Berneck geschlossen. Grund eines entsprechenden Mehrheitsbeschluss des Selber Stadtrats war ein entsprechender Antrag des Selber Seniorenbeirats voraus. Laufend seien Beschwerden wegen teils unverschämten und verkehrsgefährdenden Parkens eingegangen. Oft total zugeparkte Gehsteige machen das Benutzen dieser von Rollstuhlfahrern und Rollatorbenutzern als auch Personen mit Kinderwagen unmöglich. Durch eine entsprechende Verkehrsüberwachung, wie sie bereits in vielen Städten gehandhabt wird, erhofft man sich eine erhebliche Steigerung der Verkehrsmoral.
Großes Freudestrahlen in den Gesichtern der Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehren Vielitz und Wildenau. Die Blicke waren dabei mit sichtlichem Stolz auf zwei neue Einsatzfahrzeuge gerichtet. Die beiden neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge wurden offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Wie wichtig die Neuanschaffung war, zeigt sich schon am Baujahr der beiden nun ersetzten Fahrzeuge mit dem Baujahr Anfang der 1980er Jahre. Weiter feierte die FFW Vielitz sein 125jähriges Bestehen.
Ein 19-jähriger Autofahrer starb am 16. Juni bei einem schweren Verkehrsunfall in Selb. Sein Beifahrer erlitt schwere Verletzungen. Kurz nach 5 Uhr war der Fahrer mit dem VW Vento von Selb in Richtung Längenau unterwegs. Nach dem Abzweig Sommermühle kam er innerorts aufgrund hoher Geschwindigkeit in einer leichten Linkskurve mit seinem Auto nach links von der Fahrbahn ab und prallte nach etwa 25 Metern gegen eine Baumgruppe. Dabei erlitt der 19-Jährige schwerste Verletzungen. Trotz der Bemühungen des Rettungsdienstes und des verständigten Notarztes starb der Fahrer noch an der Unfallstelle. Ein 35-Jähriger befand sich als Beifahrer im Auto. Er wurde beim Verkehrsunfall schwerverletzt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
Durch den Kabinettsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung über die Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) wurde die Stadt Selb gemeinsam mit ihrer tschechischen Nachbarstadt Asch zu einem Oberzentrum hochgestuft. Als Zentraler Ort ist Selb-Asch nun für besondere Versorgungsaufgaben Städten wie Bamberg, Bayreuth oder Coburg gleichgestellt. Die Stadt Selb hat somit zum einen ein größerer Handlungs- und Entscheidungsspielraum sowie eine höhere Flexibilität bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben zugestanden. Zum anderen hat die Stadt aber auch die Aufgabe, eine Führungsrolle bei der Entwicklung und Nutzung der Potentiale für die gesamte Region zu übernehmen. Durch die Kooperation der Städte Selb und Asch in einem gemeinsamen Oberzentrum können nun grenzüberschreitende Projekte, etwa im Bereich der Infrastruktur leichter realisiert werden.