14.4.2017 – Dass Mathematik durchaus interessant sowie unterhaltsam sein kann und nicht nur als notwendiges Übel im Fächerkanon des Gymnasiums angesehen wird, beweisen die Schülerinnen und Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums in Selb. Bei der ersten Teilnahme des WGGs am Internationalen Mathematik Teamwettbewerb „Bolyai“ beteiligten sich auf Anhieb sage und schreibe 111 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten von der fünften bis zur elften Jahrgangsstufe.
Doch was ist am „Bolyai“ Mathematik Teamwettbewerb so besonders?
Ziel dieses Wettbewerbs ist es, dass die Schülerinnen und Schüler gemeinsam in Viererteams binnen 60 Minuten 14 mitunter recht komplizierte und verzwickte Matheaufgaben lösen. Bei den 13 multiple-choice Aufgaben können auch mehrere Antworten korrekt sein, deren Anzahl jedoch nicht bekannt ist. Eine 14te Aufgabe kann individuell gelöst werden. Für jede Jahrgangsstufe stehen jeweils eigene Aufgaben zur Verfügung. Die kooperative Zusammenarbeit der jeweiligen Teammitglieder ist beim Bearbeiten und Lösen der durchaus anspruchsvollen Aufgaben ebenso unabdinglich, wie ein perfektes Zeitmanagement - schließlich sollte man sich bei Problemstellungen wie der folgenden nicht zu lange aufhalten und auch nicht verzetteln:
„Tabea, Olga und Hannah machten eine seltsame Schneeballschlacht. Olga warf den ersten Schneeball. Anschließend ging es folgendermaßen zu: Jedes Mal, wenn eines der Mädchen getroffen wurde, warf es Schneebälle, sonst nicht. Genauer: Tabea warf dann stets 6, Hannah stets 5 und Olga stets 4 Schneebälle. Irgendwann hörten sie auf zu spielen. Insgesamt 13 Schneebälle hatten niemanden getroffen. Frage: Wie oft konnte Hannah getroffen worden sein?“
Bei dieser Aufgabe für die 8. Jahrgangsstufe stehen die Lösungen 1, 2, 3, 4 und 5 zur Auswahl.
Die Verwendung des Taschenrechners und weiterer Hilfsmittel, außer Stiften, Zirkel und Lineal ist selbstredend nicht gestattet.
Wenn man sich nun während dieses Wettbewerbs an den Tischen der fleißig knobelnden und sich innerhalb ihres Teams beratenden Schülerinnen und Schüler vorbeischlich, war die Begeisterung und Motivation allgegenwärtig spürbar. Es wurde ausprobiert, Ideen wurden wieder verworfen, neue Lösungsansätze eingebracht, so dass die 60 Minuten wie im Fluge verstrichen und jede Mannschaft ihren Antwortbogen nur allzu früh abgeben musste.
Belohnt werden die Schülerinnen und Schüler für ihre Teilnahme mit Urkunden. Schulleiterin OStDin Tabea-Stephanie Amtmann sowie der Organisator der mathematischen Wettbewerbe am WGG StR Ralf Taumann waren voll des Lobes für die fleißigen Jungmathematikerinnen und Jungmathematiker und zeichneten nun die besten Teams ihres jeweiligen Jahrgangs am Walter-Gropius-Gymnasium aus. Besonderes Lob und Sachpreise bekamen hierbei Silas Jakob, Paul Michel, Pius Pretzschel und David Weidner. Sie erreichten in der Region Bayern-Thüringen in der Gruppe der 6. Jahrgangsstufe einen herausragenden fünften Platz, indem sie Aufgaben wie die folgende korrekt lösten:
„Peter bekommt in der Schule jede Woche drei Noten in den Fächern Englisch, Mathematik und Deutsch. Er bekommt jede Woche nur ganze Noten, und zwar 1, 2, 3 oder 4. Seine Eltern loben ihn, wenn er sich durch diese Noten in mehr Fächern verbessert als verschlechtert hat. In höchstens wie vielen aufeinander folgenden Wochen können die Eltern Peter gelobt haben?“
Die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den übrigen Jahrgangsstufen am WGG sind:
5. Klassen: Tabea Guschall, Davina Maschewski, Leonie Rödel, Victoria Ziesmann
7. Klassen: Paul Baumgärtner, Farice Kuhlmann, Simon Lenk, Leo Stübiger
8. Klassen: Aenna Friese, Tom Hapke, Timo Mühle, Christian Werner
9. Klassen: Yakup Bozkurt, Adam Motschenbacher, Edward Piroschenko, Elijah Silbermann
10. Klassen: Maximilian Fischer, Alihan Keles, Franziska Schmidt, Enes Turan
Dass der „Bolyai“ Wettbewerb am WGG ein voller Erfolg war, zeigte sich auch am Ende der Preisverleihung, als sich einige Schülerinnen und Schüler bereits heuer sicher waren: „Nächstes Jahr machen wir auf jeden Fall wieder mit!“
selb-live.de – Presseinfo WGG Selb