6.2.2023 – Vor sieben Jahren hat der Kirchenvorstand der Christuskirche beschlossen, einen Fachhandel für fair gehandelte Waren in Selb aufzubauen. Zunächst in Kooperation mit dem Bioladen Kornblume, sollte getestet werden, ob es möglich sein könnte, auf diesem Wege den Ungerechtigkeiten unseres Wirtschaftssystems etwas entgegen zu setzen.
Nach einer erfolgreichen Anfangsphase von zwei Jahren trennten sich die Wege von Kornblume und Weltladen Selb und der Weltladen zog um in die Ludwigstraße 55, wo er noch heute ist. Die Förderung des fairen Handels war ein nicht unerhebliches Risiko für die Kirchengemeinde – aber es hat sich gelohnt: Seit 5 Jahren ist der Weltladen in Selb etabliert und sorgt mit dem Verkauf seiner Waren dafür, dass Menschen im globalen Süden faire Löhne für ihre Arbeit bekommen. Ein zutiefst christliches Anliegen, das von den Selber Kirchengemeinden evangelischer wie römisch-katholischer Konfession unterstützt wird!
Nun hat sich seit längerem abgezeichnet, dass Änderungen im Steuerrecht den Betrieb eines Ladens durch eine Kirchengemeinde unmöglich machen. Auch wenn es durch die Pandemie eine Verlängerung gab, war klar, dass die Kirchengemeinde nicht länger als Trägerin des Weltladens fungieren kann.
Daher hat sich nun ein Verein gegründet, der sich den Zielen des fairen Handels verpflichtet hat: Der Eine-Welt-Verein Selb e.V. Er ist ein grundsätzlich eigenständiger Verein, konfessionell unabhängig und selbständig – allerdings zeigt sich bei den Gründungsmitgliedern, dass es weiterhin große Unterstützung von Seiten der Kirchengemeinde gibt: Ein Großteil der Gründungsmitglieder ist nämlich aus den Reihen des Kirchenvorstands der Christuskirche gewonnen worden, Vorsitzender ist Johannes Herold.
Dieser Verein hat nicht nur den Betrieb des Weltladen Selb zum Ziel, sondern vor allem auch die Förderung des Wissens bei den Selber Einwohner:innen – darüber, wie ungerecht unser konventionelles Wirtschaftssystem für die Menschen im globalen Süden ist. Und vor allem auch darüber, dass es Alternativen im fairen Handel gibt, bei denen keine Menschen ausgebeutet werden und keine Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen.
Der Eine-Welt-Verein Selb e.V. fungiert seit 1. Januar 2023 als Trägerin des Weltladen Selb und freut sich natürlich über neue Mitglieder. So weißt Johannes Herold darauf hin, dass der faire Handel gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten auch im globalen Süden von besonderer Wichtigkeit für die Menschen ist. „Nicht nur wir Konsumenten in Europa stehen wirtschaftlich unter Druck. In den Produzentenländern wirken sich Energie- und Nahrungsmittelkrise noch viel stärker aus, als bei uns. Denn da gibt es oft keinen wirtschaftlich potenten Staat, der mit Milliardenprogrammen den Menschen unter die Arme greifen kann. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir den Menschen über den fairen Handel faire Löhne bezahlen für das, was wir von ihnen kaufen!“ Und weiter lädt Herold dazu ein: „Wenn Sie den fairen Handel unterstützen möchten, werden Sie doch bitte Mitglied im Verein. Als Jahresbeitrag schlagen wir 25€ vor. Das ist für viele Menschen sicher leicht machbar!“
Nähere Informationen zum Verein, wie zum Beispiel die Satzung, aber auch Mitgliedschaftsanträge können im Weltladen Selb oder bei Johannes Herold, Wilhelm-Löhe-Platz 3, bezogen werden.
selb-live.de – Presseinfo