18.9.2019 - 2019 ist Bauhaus-Jubiläum. 1919 gründete Walter Gropius seine Hochschule für Architektur und Gestaltung. Dazu hat sich ein Netzwerk von „Bauhäuslern“ in Selb und Amberg etabliert. Gropius war ja in beiden Städten tätig. In Selb hat er u. a. das Rosenthal-Werk am Rothbühl entworfen.
Und diese „Bauhäusler“, zu denen auch die Selb 2023 gGmbH, das Amt für Wirtschaftsförderung & Tourismus der Stadt Selb und das Kulturamt Selb zählen, haben ein umfangreiches und hochkarätiges Programm zum Thema „100 jahre bauhaus – netzwerk selb/amberg“ aufgestellt.
Am Samstag, 28. September, um 19.30 Uhr, gibt es im Studio/Bühnenhaus des Selber Theaters zu diesem Thema eine theatrale Hommage an Paul Klee mit dem Titel „Über den Klee“ oder „Der Knochen in meinem Kopf“, gespielt mit Repliken von Handpuppen des Künstlers. Klee lehrte ab 1921 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau. Zwischen 1916 und 1924 baute Paul Klee 50 faszinierende Handpuppen für seinen Sohn Felix. Das Stück „Über den Klee“ führt diese Figuren, Repliken der im Zentrum Paul Klee verwahrten Originale, nun erstmals, abgesehen von der privaten Nutzung der Familie Klee, wieder öffentlich im Theaterformat vor. Die Puppen werden der Produktion vom Zentrum Paul Klee als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
Klees Puppen sind Zwittergeschöpfe, Produkte an der Grenze zwischen Kunstwerk und Spielzeug, Produkte eines Dialogs zwischen Kind und Erwachsenem, Vater und Sohn. In ihnen treffen eine verfeinerte künstlerische Phantasie und die Unmittelbarkeit kindlicher Spielfreude zusammen. Die Puppen sind private Bastelarbeiten und stehen zugleich im Zusammenhang von Klees komplexem Werk und seinem hoch reflektiertem Denken.
Zum Stück: Der Maler Klee steht an seiner Staffelei und sucht nach dem einzigartigen Ausdruck seiner selbst. Er ringt um die Wahrheit und die nächste Mietzahlung, wird von Erkenntnis durchdrungen, von Zweifeln heimgesucht und vom Schicksal gebeutelt, malt sich unsterblich, bis der Tod ihn abholt. Seine Figuren bewegen sich zwischen Diesseits und Jenseits, spiegeln das Universum des Künstlers mit Witz und Ironie, karikieren Zeitgenossen Klees, zeigen die Mühen der Selbstfindung, den Glanz der Meisterjahre und die Tragik seines Lebensendes.
„Über den Klee“ ist als Puppentheater nicht für die große Bühne geeignet. Deswegen im Studio/Bühnenhaus. Eintrittskarten gibt es bei Leo’s Tee & Mehr in Selb.