9.2.2022 - Gleich zu Beginn des neuen Jahres fand an der Realschule in Selb das umfassende Suchtpräventionsprogramm „Maßhalten – Aktiv gegen Sucht“ von „Keine Macht den Drogen e.V.“ für die achten Klassen statt. Bereits seit vier Jahren ist diese Präventionseinheit fest im Schuljahr verankert, jedoch wurde aufgrund der Pandemie und der veränderten Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr eine Anpassung des Konzepts nötig.
Veränderte Mediennutzung, der Wegfall von Freizeitangeboten und die erschwerten Coronabedingungen lassen die junge Generation ganz anders heranwachsen und es bedarf einer anderen Unterstützung und Begleitung.
Die Zollbeamten Annette Guth und Roland Wunderlich unterstützten Lehrkraft Juliane Franz bei der Durchführung des zwölfstündigen Programms. Ziel war es, dass die Jugendlichen ihre eigene Lebensgestaltung und ihr Konsumverhalten hinterfragten. Es wurden Suchtformen und -mittel beleuchtet, die gesetzlichen Grundlagen wie das Betäubungsmittel- oder das Jugendschutzgesetz kennengelernt und die Lebenskompetenzen der Schüler erweitert.
Bereits zum Einstieg überlegten die Heranwachsenden, womit sie ihr Leben bereichern könnten, und was hilft, wenn es einem schlecht geht oder die Sorgen des Alltags zu groß erscheinen. Dass maßloses „Zocken“ Probleme nicht lösen kann und auch beim Medienkonsum ein „Maßhalten“ nötig ist, wurde den Jugendlichen schnell selbst bewusst. So drehte sich in den folgenden Stunden alles um das richtige Maß im Leben, um Ziele und Wünsche, Herausforderungen und Lösungsstrategien.
Mittels eines Suchtsackes, in dem sich verschiedenste suchtauslösende Gegenstände, wie beispielsweise leere Zigarettenschachteln oder Medikamentenpackungen, diverse Alkoholflaschen oder Computerspiele befanden, wurde verdeutlicht, dass Sucht ein gesamtgesellschaftliches Phänomen ist, das jeden betreffen kann. Der Aspekt der illegalen Drogen und wie kompliziert das Leben werden kann, wenn man gegen geltendes Recht verstößt, wurde dabei von den Zollbeamten dargestellt.
In den zwölf intensiven Stunden diskutierten die Schülerinnen und Schüler zudem über Zukunftswünsche, Träume, Zielstellungen und Vorhaben – und sie wurden darin bestärkt, ihren Lebensweg selbstbestimmt zu gehen. Den Durchblick zu behalten ist in der aktuellen Zeit sicher nicht leicht, aber es gelingt auf alle Fälle besser, wenn man keine Rauschbrille trägt.
selb-live.de – Presseinfo Realschule Selb