23.10.2017 – Einen wahrhaft „Goldenen Oktober“ im Zentrum unseres schönen Fichtelgebirges durften 25 Sonntagswanderer der NaturFreunde Selb erleben. Die Tour begann am Seehaus-Parkplatz und führte zunächst auf bequemem Weg gemächlich
bergan bis zum ersten Halt am imposanten Felsgebilde Haberstein. Der kurze, aber schwierige Steinpfad verlangte erhöhte Aufmerksamkeit, doch wurden die Mühen belohnt mit einem herrlichen Ausblick hinab über das größte zusammenhängende Granit-Blockmeer unserer Heimat, vom nahen Ochsenkopf im Süden über Bischofsgrün im Maintal bis zu den Höhenzügen um Bad Berneck im Westen. Vorbei am Tausendmeter-Stein, der 1968 mitten in einer großen Lichtung errichtet wurde, die inzwischen wieder mit hohen Fichten verwachsen ist, erreichten die Wanderer schließlich nach einigen schweißtreibenden Höhenmetern den absoluten Höhepunkt des Tages: den Gipfel des Schneeberges in 1.051 m Höhe, wo das neue „Backöfele“ als Hauptziel lockte. Von ehemaligen Militärgebäuden und dem riesigen Betonturm umgeben, wirkt das aus soliden Eichenstämmen gezimmerte Bauwerk mit seinen 14 Metern Höhe recht filigran. Zwar war der Zugang noch versperrt, doch bot das freie Plateau mit seinen verschiedenen kleineren Felshügeln eindrucksvolle Impressionen, wie etwa den nahen Ochsenkopf, der zwischen den laufend höher wachsenden Bäumen am Rand der Freifläche noch im Gegenlicht zu erkennen war. Man genoss die Mittagspause auf dem höchsten Punkt Frankens bei herrlichem Sonnenschein in vollen Zügen. Für den Abstieg hatte Wanderführerin Irene Rödel den ausgeschilderten Höhenweg gewählt, der nach einem kurzen Stück Teersträßchen als steiniger Wurzelpfad durch nahezu naturbelassenen Hochwald ordentlich steil bergab führt. Am Rudolfsattel, einer Wanderweg-Kreuzung, konnte sich die Gruppe von den Strapazen etwas erholen und sich dabei an der traumhaft bunten Laubfärbung erfreuen, bevor der geradezu zauberhafte Rudolfstein mit seinen Granittürmen und –wänden die Wanderer in seinen Bann zog. Erst die großen Schwesternsteine, dann die berühmten Drei Brüder und endlich die mächtigen Gipfelfelsen faszinierten und man entdeckte die kuriosesten Gestalten in den Steinen, die von den Geologen als Wollsack- und Matratzenverwitterung bezeichnet werden. Man konnte sich nicht satt sehen an den von goldenem Herbstwald eingerahmten weißen Steinburgen. Trotzdem erklommen einige noch die Leiter hinauf zur Aussichtskanzel, um den erhabenen Blick über Kösseine, Schneeberg und Waldstein hinab zum Weißenstädter See tief unten zu genießen, bevor das letzte anstrengende Wegstück auf steinigem und urigem Pfad bergab in Angriff genommen wurde. Im Gasthaus Kellerhaus in Weißenstadt fanden die Wanderfreunde dann herzliche Aufnahme, um in Ruhe den schönen Tag nochmals Revue passieren zu lassen, bevor zwei Kleinbusse die Wanderfreunde bequem nach Hause brachten.
selb-live.de – Presseinfo Naturfreunde Selb