12.6.2023 - „Nicht mit meinem Opa – nicht mit meiner Oma“ unter diesem Titel laufen verschiedene Aktionen der Polizei, um Telefonbetrügern das Handwerk zu legen. Aber, der sogenannte „Enkeltrick“ funktioniert leider immer wieder, und so werden ältere Menschen sehr oft um ihr in langen Jahren mühsam Erspartes gebracht.
„Rate mal, wer dran ist“, so ruft zum Beispiel der Betrüger an, gibt sich als Enkel oder auch guter Bekannter aus und bittet kurzfristig und schnellstmöglich um Bargeld, weil er sich in einer Notsituation befinde. Da wird ein unverschuldeter Unfall vorgegeben, bei welchem ein Mensch schwer verletzt wurde und zur Abwendung einer sofortigen Haft von der Staatsanwaltschaft eine hohe Kaution verlangt wird, oder man befinde sich in einem momentanen finanziellen Engpass und müsse schnell ein Auto kaufen, weil das bisherige einen Motorschaden hat und Ähnliches.
Die Betrüger rufen meist ältere Personen an und geben sich als Polizei- oder Kriminalbeamte aus. Dabei wird sehr oft auf dem Display am Telefon des Angerufenen der Notruf 110 aufgezeigt. Damit wird die Überzeugung hervorgerufen, bei dem Anruf handele es sich wirklich um einen Anruf der Polizei.
Diese sogenannten „Schockanrufer“ melden sich aber auch als Verwandte oder als ein mit einem Vorfall betrauter Polizeibeamter, Sanitäter, Arzt oder Rechtsanwalt. Sie berichten, dass entweder sie selbst als angeblicher Verwandter (meist Tochter, Sohn oder Enkel) oder ihr vermeintlicher Mandant einen Verkehrsunfall verursacht und dabei Personen (in vielen Fällen Kinder) schwer verletzt haben. Nur durch die sofortige Zahlung eines Geldbetrages in bar habe der Verwandte keine strafrechtliche Verfolgung zu befürchten.
Wenn man dann bei dem Angerufenen ein entsprechendes Maß an Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft hervorgerufen hat kündigt der Anrufer an, dass ein Bote kommen wird, um das Geld abzuholen.
Und spätesten hier muss der Angerufene richtig reagieren, um nicht finanziellen Schaden zu erleiden.
Der Rat der Polizei:
- Misstrauisch sein! Keine persönlichen Daten am Telefon nennen, Auflegen!
- Spätestens bei Geldforderungen am Telefon das Gespräch sofort abbrechen!
- NIEMALS Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben!
- Angehörige unter der bekannten Telefonnummer anrufen!
- Beim geringsten Zweifel den Notruf 110 wählen!
Der Seniorenbeirat der Stadt Selb hat es sich zur Aufgabe gemacht, ältere Menschen vor dieser Betrugsmasche zu warnen und aufzuklären. Aus diesem Grunde wird von ihm am Samstag, 17. Juni, in der Zeit von 08 bis 12 Uhr am Wochenmarkt ein Infostand mit Informationsmaterial betrieben und es werden im persönlichen Gespräch wertvolle Tipps gegeben.
selb-live.de - Presseinfo Seniorenbeirat Stadt Selb