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zob selb 0725128.7.2025 - Ab dem kommenden Freitag, 1. August, wird in Selb ein bedeutendes Infrastrukturprojekt offiziell in Betrieb genommen: Der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) am Selber Bahnhof. Bei einem Pressetermin stellten Vertreter von Stadt, Landkreis und Verkehrsunternehmen das Vorhaben und seine Bedeutung für die Region vor – ein zukunftsweisender Schritt für moderne, vernetzte Mobilität.

„Wir eröffnen nicht nur einen Busbahnhof, sondern realisieren einen weiteren Baustein unseres neuen Stadtquartiers“, betonte Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. Die Entscheidung, den ZOB am Bahnhofsareal und nicht in der Schillerstraße zu errichten, sei bewusst getroffen worden: „Wir wollen alle Mobilitätsarten an einem Ort zusammenführen – mit kurzen Wegen zwischen Bahn, Bus, Fahrrad und Pkw.“ Die Haltestelle in der Schillerstraße selbst bleibt aber als solche weiter bestehen.

 

Verknüpfung aller Mobilitätsformen

Die neue Anlage bietet zahlreiche Möglichkeiten für intermodale Mobilität. Neben Parkplätzen, Ladesäulen für E-Autos, Fahrradboxen und Fahrradbügeln wurden auch die Voraussetzungen für die barrierefreie Nutzung geschaffen – etwa durch die sogenannten Hochborde, die ein bequemes Einsteigen in die Busse auch mit Rollator oder Kinderwagen ermöglichen.

Insgesamt wurden auf dem Gelände rund 3.000 Quadratmeter neu entwickelt. Entstanden sind unter anderem: 15 Fahrradbügel und 4 Fahrradboxen, 19 Pkw-Stellplätze, davon 6 mit Lademöglichkeit und 1 Behindertenparkplatz sowie mehrere Bushaltestellen mit großzügiger Überdachung

Pötzsch lobte die enge Abstimmung mit dem Landratsamt Wunsiedel sowie die kompetente Projektleitung durch Uwe Hofmann vom städtischen Tiefbauamt. Die Gesamtkosten für das zob selb 07253Projekt – einschließlich Erschließungsstraße, Quartiersplatz und Mobilitätsstation – belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro, gefördert zu großen Teilen durch verschiedene Programme der Städtebauförderung und des ÖPNV.

 

Ein Stadtquartier im Wandel

Der neue ZOB ist Teil eines umfassenden städtebaulichen Entwicklungsprozesses in Selb. Die dazugehörige Erschließungsstraße verbindet den Goetheplatz mit dem neu entstehenden Vaclav-Havel-Platz, der im kommenden Jahr feierlich eröffnet werden soll. Weitere geplante Projekte wie der Birkenhain oder das aktive Band sollen die Anbindung an angrenzende Stadtteile wie Kappel oder den Rosenthalpark stärken.

Parallel zur Infrastrukturentwicklung entsteht entlang der neuen Straße eine Entwicklungsfläche für Geschosswohnungsbau, die bereits auf Interesse bei Investoren stößt. Die Stadt plant hier künftig auch Wohnangebote, um das Quartier weiter zu beleben.

 

Landkreis bringt vielfältige Mobilitätsangebote ein

Dennis Fricken vom Landratsamt Wunsiedel, zuständig für Mobilität, zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis: „Was hier entstanden ist, kann sich wirklich sehen lassen. Wir haben hier ein modernes, funktionales Zentrum geschaffen, das alle Mobilitätsformen intelligent bündelt.“ Besonders lobte er die Anbindung an bestehende Angebote wie den Fichtelflitzer und das BAXI- und FLEXI-System.

Zudem kündigte Fricken die Integration in das digitale Fahrplansystem des Landkreises und des VGN an. Bis zur endgültigen Umstellung wird noch auf analoge Aushänge in Schaukästen gesetzt, doch künftig sollen die Informationen auch digital verfügbar sein.

 

Verkehrsbetrieb lobt Barrierefreiheit und Struktur

Auch Roland Biersack vom gleichnamigen Verkehrsbetrieb, Teil der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge, begrüßte den neuen Busbahnhof: „Wir haben fast 40 Jahre lang den ÖPNV zob selb 07252im Landkreis Wunsiedel mitgestaltet. Der neue ZOB ist ein echter Meilenstein – insbesondere, weil er vollständig barrierefrei ist.“

Mit dem sogenannten Sägezahn-Prinzip seien die Bushaltestellen optimal angeordnet. Hochborde, Klapprampen und taktile Leitsysteme für Sehbehinderte ermöglichen einen barrierearmen Zugang für alle Fahrgäste. „Egal ob Rollstuhlfahrer, Senioren mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen – jeder kann den ÖPNV hier sicher nutzen“, so Biersack.

 

Stadtbild mit Anspruch gestaltet

Besonderen Wert legte die Stadt Selb auf die gestalterische Qualität des neuen Ankunftsortes. „Als Designstadt haben wir einen hohen Anspruch an die Gestaltung. Der ZOB ist für viele der erste Eindruck von Selb, entsprechend sorgfältig wurde geplant“, betonte Oberbürgermeister Pötzsch. Architekten und Ingenieurbüros entwickelten das Konzept gemeinsam mit der Verwaltung, um Funktionalität und Ästhetik zu vereinen.

 

Ausblick: Weitere Projekte in Planung

Mit der Inbetriebnahme des ZOB ist ein zentrales Projekt der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen umgesetzt worden. In den kommenden Monaten sollen noch weitere Maßnahmen folgen - darunter der bereits erwähnte Vaclav-Havel-Platz, das aktive Band und der Birkenhain sowie Toiletten und ein Eventpavillon. „Wir danken der Bayerischen Staatsregierung für die großzügige Unterstützung von Anfang an“, so Pötzsch abschließend.

zob selb 07251selb-live.de - Michael Sporer

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