4.8.2019 - Jetzt hat es die Kickers nach vier Siegen in Folge doch erwischt. Gegen einen bärenstarken Bayernligaabsteiger aus Erlangen-Bruck mussten sie sich erst in der Schlussphase mit 2:4 geschlagen geben. Zum Sieg der Mittelfranken trugen auch zwei Elfmeter bei.
Die meisten der 410 Zuschauer wussten genau, dass mit dem Gegner der erste dicke Brocken nach Selb kommen wird und genauso begannen diese auch ihr Spiel, welches von einem unbändigen Siegeswillen und dem damit verbundenen Pressing geprägt war.
Die ersten 15 Minuten kamen die Selber nur äußerst selten über die Mittellinie. Schuld daran sicher auch die Umstellung in der Hintermannschaft, denn Abwehrchef Fernando Redondo musste wegen einer Beckenprellung, die er sich beim Aufwärmen zuzog, ausgewechselt werden. Waldemar Schneider übernahm dessen Posten. Die Gäste konnten aber ihr Übergewicht aus der ersten Hälfte nicht in Zählbares ummünzen. Nur ein Pfostenschuss vom Ex-Kickersspieler Dominik Rewig ließ aufhorchen. Zwei weitere gute Möglichkeiten ließen sie aber liegen. Erst nach zwanzig Minuten die ersten zaghaften Vorstöße der Kickers, die aber nichts einbrachten.
Turbulent wurde es dann in der zweiten Hälfte. Mit einem umstrittenen Foulelfmeter gingen die Gäste in der 47. Minute in Führung. Die Kickers mühten sich weiter im Spiel nach vorne, doch Torjäger Danny Wild und auch Mittelstürmer Eralp Caliscan bekamen zu wenig Bälle aus dem Mittelfeld, was sicher auch an der kurzfristigen Umstellung lag. Als dann in der 62. Minute nach einem weiteren Eckball der Gäste gar das 0:2 per Kopfball fiel, gaben die Zuschauer keinen Cent mehr auf die Kickers. Doch die Mannen von Trainer Martin Damrot rafften sich auf und es folgte die beste Phase der Kickers. Zunächst vergab Danny Wild noch, doch einer herrlichen Ballstafette ausgehend von Kevin Winter, stand Daniel Sedlacek auf links völlig allein. Mit seinem Flachschuss ins rechte Eck ließ er dem Gästekeeper keine Chance. Doch als würde sich an diesem Tag alles gegen die Kickers stellen, wurde der Torschütze noch von seinem Gegenspieler beim Rettungsversuch so gefoult, dass dieser ausscheiden musste. Der überfällige gelbe Karton blieb aber in der Brusttasche des SR, der sich einige Male den Unmut der Spieler und Zuschauer zuzog. Doch auch das machte den Kickers zunächst nichts aus. Andreas Knoll verpasste noch in der 70. Minute, aber gegen den platzierten Flachschuss von Danny Wild, der beim Abschluss nicht lange fackelte, hatte der Keeper abermals das Nachsehen. Groß der Jubel bei den Zuschauern, die damit den letzten Schlafenden auf der Siedlung Süd weckten. Es war nun ein Spiel auf Augenhöhe. Erst durch die gelb-rote Karte für den gut spielenden Petr Rehak, der in der ersten Hälfte zu Unrecht den Karton sah, kippte das Spiel wieder. Trainer Martin Damrot wollte nun die Punkteteilung mitnehmen, nahm Eralp Calsikan raus und brachte den jungen Julian Müller für die Abwehr. Es sollten acht Minuten werden in denen der junge Spieler zur tragischen Figur wurde. Zunächst hatte er das Nachsehen im Laufduell gegen seinen Gegenspieler, der in die Mitte flankte und so das 2:3 vorbereitete und in der Nachspielzeit fiel ihm das Leder unglücklich an die Hand und abermals hatte TW Lukas Sourek das Nachsehen bei dem berechtigten Elfmeter. Der Sieg der Mittelfranken geht in Ordnung, wenngleich dieser etwas zu hoch ausfiel. Die Kickers brauchen sich nicht zu grämen und zeigten angesichts der vielen negativen Umstände eine klasse Partie, die den Zuschauern sicher auch Lust macht auf das Pokalspiel am Mittwoch um 18.30 Uhr Im Thomas-Lang-Waldstadion gegen den Regionalligisten 1860 Rosenheim.
Trotz einer verstärkten Mannschaft hatte die „Zweite“ der Kickers beim Titelanwärter SpVgg Weißenstadt am Freitag mit 4:1 das Nachsehen. Die Kickers waren zwar über weite Strecken das spielbestimmende Team, doch anstatt die spielerischen Fähigkeiten zu nutzen wurde es immer wieder mit langen Bällen versucht, die jedoch meist in der stabilen Abwehr hängenblieben. Durch eigene Fehler erzielten die Badstädter eine beruhigende Führung. Der Anschlusstreffer durch Eralp Calsikan kam zu spät.
Gut erholt und nur verstärkt durch Spielertrainer Martin Damrot gewannen die Kickers dagegen zum Sonntagsspiel bei der zweiten Mannschaft des VfB Arzberg. Bis zur Pause hätte es gut und gerne 5:2 für Selb stehen können. Doch nur mit dem Halbzeitpfiff gelang Tom Zitterbart die überfällige Führung für Selb. Bei hochsommerlichen Temperaturen gab es scheinbar für die Kickers Zielwasser in der Halbzeit, denn binnen 15 Minuten zogen sie auf 5:0 davon. Die Torschützen waren Lukas Wolf, Eric Geelen, Nick Vates und Pierre Küttner. Danach schalteten die Kickers drei Gänge zurück was zur Folge hatte, dass der Gastgeber doch noch zu seinen Treffern kam. Den Schlusspunkt für Selb setzten nochmals Lukas Wolf und Eric Geelen zu einem mehr als verdienten 7:3 Auswärtssieg.
selb-live.de – Presseinfo Kickers Selb