23.3.2018 - Die CSU setzte jüngst ihre erfolgreiche Stammtischreihe fort. Nachdem im letzten Jahr die Stadtfeuerwehr in Selb besucht wurde, war es nun allerhöchste Zeit auf die Dörfer einzugehen, betonte der diesmalige Organisator Matthias Häußer. Der CSU Ortsvorsitzende Matthias Müller freute
sich im gut gefüllten Feuerwehrhaus in Lauterbach viele Kommandanten und Mitglieder der umliegenden Ortsteile begrüßen zu dürfen. Er bedankte sich für die Einladung und das Engagement der freiwilligen Feuerwehren in Selb und Umgebung. Müller betonte, dass es bei den aktuell anstehenden Großprojekten mit dem Masterplan Innenstadt, den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 und dem Investor rund um das Factory In umso wichtiger ist, auf die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der Feuerwehren zu achten.
„Wer glaubt, dass Feuerwehrdienst aus Spazierfahrten in großen roten Autos mit Frühschoppen und Feuerwehrfesten besteht, der lebt in einer Traumwelt!“, resümierte Matthias Häußer in seinen einleitenden Worten. Er stellte heraus, dass die Wehren neben deren Feuerwehrdienst mit dem Feuerwehrverein, das Leben in den Dörfern bereichern. „Die Feuerwehr hält das Dorf zusammen“, ist in jedem Dorf sichtbar in dem es eine Feuerwehr gibt. So erbringen die Feuerwehrvereine viele kleine Aufgaben, die ansonsten der Stadt zufallen würden und durch die diversen Veranstaltungen, die ein Feuerwehrverein initiiert, hat jeder Bürger etwas davon.
Kreisbrandmeister Reinhold Brandwein berichtete einige wertvolle Fakten zum Feuerwehrwesen in den Selber Ortsteilen. So kann Selb sehr stolz darauf sein, dass 13 Ortsteilfeuerwehren mit gesamt 227 freiwilligen Feuerwehrdienstleistenden zur Hilfeleistung zur Verfügung stehen. Auch die technische Ausstattung der Wehren gewinnt immer mehr Bedeutung. Besonders die Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistung und die gezielte Brandbekämpfung unter Atemschutz fordern eine regelmäßige Aus- und Weiterbildung, auch nach der bereits sehr intensiven Grundausbildung. Diese umfasst mittlerweile rund 750 Unterrichtsstunden und ist Fluch und Segen zugleich. Jemanden der sich ehrenamtlich in seiner Freizeit engagiert, muss im Rahmen der oft starren Vorschriften auch ausreichend Freiraum gelassen werden.
Oft konkurriert die Feuerwehr gegen Sportvereine, Beruf und Karriere und natürlich die individuelle Freizeitgestaltung. Die Feuerwehren müssen ohne Spieler- und Trainerentgelte Mitglieder gewinnen und halten. Deshalb ist es umso wichtiger, bereits frühzeitig Kinder bzw. Jugendliche an die Feuerwehren heranzuführen. Harald Wölfel, von der Feuerwehr Wildenau stellte deshalb die seit Herbst neu gegründete Kinderfeuerwehr vor. Hier sind mittlerweile neun kleine Feuerwehrbegeisterte zwischen 6 und 8 Jahren dabei, sich spielerisch der Feuerwehr anzunähern. Harald Wölfel ist es dabei sehr wichtig, dass die Aufgabenstellungen immer einen direkten Bezug zur Feuerwehr haben. Der Erfolg gibt ihm dabei Recht, denn nicht nur Wildenauer Kinder sondern auch Kinder aus Selb, Erkersreuth und Lauterbach kommen regelmäßig gerne zu den „Einsatzübungen“ wie Rettung eines Hundes aus großer Höhe oder Löschen mit der Kübelspritze.
Selbstverständlich kam eine durchaus kontroverse Diskussion um die Bedarfe der Wehren und die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel der Stadt nicht zu kurz. Kommandant Richard Künzel gab den Stadträten der Liste 1 CSU&FWS direkt zu verstehen, wie wichtig das Vorhandensein einer Feuerwehr in jedem Ortsteil ist. Fraktionsvorsitzender Wolfang Kreil entgegnete trotzdem auch kritisch über Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit nachdenken zu dürfen. Dazu kam der Vorschlag aus der Runde die Tagesalarmsicherheit der Wehren durch die Anschaffung zusätzlicher Funkwecker zu erhöhen. Oft sind nur zwei Funkwecker pro Wehr vorhanden und wer sich nicht gerade im Dorf aufhält, bekommt nicht, oder nur auf Umwegen eine Alarmierung.
Insgesamt kann man aber feststellen, dass durch die nun beschlossene Aufteilung des Feuerwehrwesens im Stadtgebiet von Selb zu drei Wachbereichen ein zukunftssicheres und ausreichend flexibles Instrument geschaffen wird. So wird es durch gezielte Steuerung von bevorstehenden Neuanschaffungen möglich sein, die Stadtfeuerwehr zu entlasten und in den Wachbereichen kleinere Einsätze eigenständig abzuarbeiten.
Der besondere Dank galt der Feuerwehr Lauterbach, bei der sich der CSU-Ortsvorsitzende Matthias Müller mit einer Spende für Gastfreundschaft bedankte.
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