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selbkultur 112217.11.2022 - Eine Entdeckungsreise in die Orte des Ascher Landes verspricht das Buch „Geheimnisvolle Orte, verborgene Schätze“ der Hofer Autorin und Journalistin Beate Franck. Beim Verein SelbKultur stellte sie kürzlich einige Beispiele aus ihrem neuesten Werk vor, das sie liebevoll „Ausflugsverführer“ nennt.

Das Ascher Ländchen war durch die gemeinsame Vergangenheit stets eng mit den umliegenden Orten verbunden. Da die ab dem Jahr 1400 herrschenden Herren von Zedtwitz Martin Luther mit seiner „neuen Lehre“ unterstützten und im Jahre 1560 auch die kirchliche Oberhoheit über das Ascher Gebiet übernahmen, bekannte sich die Bevölkerung zum Protestantismus. Der evangelische Glaube blieb über Jahrhunderte – allen kaiserlichen Bemühungen zum Trotz – die vorherrschende Religion.Die Dörfer Schönlind, Neuhausen, Lauterbach, Wildenau sowie Teile von Reichenbach und Mühlbach gehörten seit dieser Zeit zur Kirchengemeinde Asch und wurden erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Bayern eingepfarrt.

Am früheren Stammsitz der Grafen von Zedtwitz in Pohradí (Neuberg) wurde ein Lehrpfad zur Ortsgeschichte angelegt mit Beschreibungen in tschechischer und deutscher Sprache. Reste der Burganlage können ebenso besichtigt werden wie die Kirche „Zum Guten Hirten“. Sie ist die älteste evangelische Kirche auf dem Territorium des bis 1918 existierenden Staates Österreich-Ungarn. 1992 wurde mit Erhaltungsmaßnahmen begonnen, zu denen ehemalige deutsche Bewohner einen Großteil der Mittel zur Verfügung stellten.

selbkultur 11222Als in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Textilindustrie zum Führungssektor der Industrialisierung wurde, entwickelte sich das Ascher Gebiet zu einem wichtigen Zentrum. Interessante Einblicke bietet hierzu das Stadtmuseum Asch mit originellen Objekten wie z.B. einer Handschuhsammlung. Auch am bedeutenden Gönner der Stadt, Gustav Geipel, kommt man nicht vorbei. Per App erfährt man mehr über sein Leben und über die Entwicklung der Stadt.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann ein bitteres Kapitel für die blühende Region. Mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde der Landstrich entvölkert und die Natur holte sich große Gebiete zurück. Jedoch begannen im Jahr 1990 wieder der Ausbau der Infrastruktur sowie Projektezur Sanierung alter Gebäude. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist der Umbau der ehemaligen Stickerei Singer in Asch zum Kulturzentrum „La Ritmá“ mit Musikschule. Dort finden nun regelmäßig Ausstellungen und Kulturveranstaltungen statt. Auch der kürzlich neu angelegte „Park der Geschichte“ in der Nähe des ehemaligen evangelischen Friedhofs ist einen Besuch wert.

Ein weiterer sehenswerter Ort ist Doubrava (Grün), der bereits früh eng mit Bad Elster verbunden und Sitz einer Papiermühle war. Überreste dieser Anlage wurden instandgesetzt und können neben einem kleinen Wasserkraftwerk besichtigt werden. Sehr anschaulich schilderte Beate Franck die damals aufwändige Papierherstellung sowie die Veredelung der Papierbögen zu „Fein Schreib“. Überraschend war auch die Erklärung zur Herkunftder Bezeichnungen „Haderlump“ und „Lumpazi“ aus der Tätigkeit der Lumpensammler für die Papierproduktion.

Als Höhepunkt des Abends konnte Frau Franck Originaldrucke aus der Papiermühle präsentieren, die im Archiv der Stiftung Ascher Kulturbesitz in Rehau aufbewahrt werden.

Fazit des Abends: Das Ascher Ländchen - eine sehenswerte Region mit eigenem Charme.

selbkultur 11221selb-live.de – Presseinfo SelbKultur

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