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balkonkraftwerk26.11.2025 - Der Blick durch die Straßen von Hof, Bayreuth oder Wunsiedel verrät einen schleichenden Wandel. Wo früher Geranienkästen das Bild prägten, schimmern heute vermehrt dunkelblaue oder schwarze Module in der Sonne. Die steigenden Energiepreise der letzten Jahre haben bei vielen Verbrauchern in Oberfranken ein Umdenken bewirkt. Die eigene Stromproduktion ist längst kein Privileg von Hausbesitzern mit großer Dachfläche mehr. Steckerfertige Solaranlagen, sogenannte Balkonkraftwerke, ermöglichen auch Mietern und Wohnungseigentümern eine gewisse Unabhängigkeit vom örtlichen Versorger. Doch zwischen dem Wunsch nach Autarkie und der ersten Kilowattstunde stehen technische und rechtliche Fragen.

Technik und Auswahl der Komponenten

Das Prinzip dieser Mini-Kraftwerke besticht durch Schlichtheit. Ein oder zwei Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein, ein Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um, der über eine gewöhnliche Steckdose direkt in das Hausnetz fließt. Dort nutzen Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Router oder Stand-by-Geräte diese Energie vorrangig. Der Stromzähler läuft langsamer oder steht still.

Wer sich für eine Anschaffung entscheidet, steht vor einer breiten Auswahl an Anbietern. Gerade bei der Langlebigkeit der Wechselrichter und der Effizienz der Module gibt es Unterschiede. Ein erfahrener Partner für Balkonkraftwerke ist hierbei beispielsweise Greensolar aus Österreich. Die Greensolar GmbH setzt auf hochwertige Komponenten, die auch langfristig stabile Erträge sichern sollen. Denn billige Importware verfügt oft nicht über die notwendigen Zertifikate für den deutschen Netzanschluss. Verbraucher sollten darauf achten, dass im Set alle nötigen Kabel und Halterungen enthalten sind, um böse Überraschungen bei der Montage zu vermeiden.

 

Weniger Bürokratie durch das Solarpaket I

Lange Zeit bremsten bürokratische Hürden den Ausbau der privaten Energiewende. Mit dem Inkrafttreten des Solarpakets I hat der Gesetzgeber hier deutlich nachgebessert. Die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt in den meisten Fällen, lediglich eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur bleibt bestehen. Diese wurde jedoch massiv vereinfacht.

Eine weitere Neuerung betrifft die Einspeisegrenze. Durften Wechselrichter bislang nur 600 Watt in das Hausnetz einspeisen, liegt diese Grenze nun bei 800 Watt. Das erlaubt eine höhere Ausbeute, gerade in den Mittagsstunden oder bei optimaler Ausrichtung. Auch für Mieter hat sich die Rechtslage verbessert. Die Installation gilt nun als privilegierte Maßnahme. Vermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften können die Zustimmung nicht mehr ohne triftigen Sachgrund verweigern. Dennoch empfiehlt sich vor der Bestellung ein klärendes Gespräch mit der Hausverwaltung, um Fragen zur Optik oder der Kabelführung vorab zu lösen.

 

Standortfaktoren zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald

In unserer Region spielt das Wetter eine besondere Rolle. Hochfranken ist bekannt für teils raue Witterungsbedingungen. Während anderswo oft einfache Einhängevorrichtungen genügen, müssen Halterungen hier auch stärkeren Windlasten standhalten. Wer im vierten Stock einer Hofer Mietwohnung wohnt, trägt eine erhöhte Verantwortung für die Sturmsicherheit der Anlage.

Die Ausrichtung ist dabei flexibler als oft angenommen. Natürlich liefert eine reine Südausrichtung den höchsten Gesamtertrag. Doch viele Berufstätige profitieren eher von einer Ost-West-Ausrichtung. Diese liefert morgens und abends Strom – genau dann, wenn im Haushalt gekocht oder gewaschen wird. Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude oder auch Satellitenschüsseln gilt es zu vermeiden, da diese die Leistung des gesamten Systems überproportional mindern können.

 

Wirtschaftlichkeit und Ertragserwartungen

Die zentrale Frage für viele Interessenten bleibt finanzieller Natur: Lohnt sich die Investition? Ein Standard-Modul mit rund 400 bis 450 Watt Peak-Leistung erzeugt in Deutschland durchschnittlich etwa 400 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem Set mit zwei Modulen und guter Ausrichtung lassen sich somit bis zu 800 Kilowattstunden jährlich generieren.

Bei einem angenommenen Strompreis von 35 bis 40 Cent pro Kilowattstunde summiert sich die Ersparnis auf bis zu 300 Euro im Jahr. Voraussetzung hierfür ist ein hoher balkonkraftwerkEigenverbrauch. Außerdem empfiehlt sich ein Speicher! Da für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom bei Balkonkraftwerken keine Vergütung gezahlt wird, verschenkt man sonst jede nicht selbst genutzte Kilowattstunde.

Die Amortisationszeit liegt bei den aktuell gesunkenen Preisen für die Hardware oft zwischen drei und fünf Jahren. Angesichts einer Lebensdauer der Module von 20 bis 25 Jahren bleibt nach der "abbezahlten" Phase ein langer Zeitraum, in dem der Strom faktisch kostenlos aus der Steckdose kommt. Es bleibt eine pragmatische Entscheidung: Wer einen sonnigen Platz hat, kann einen spürbaren Teil seiner Grundlast decken und sich ein Stück weit von Preisschwankungen am Energiemarkt abkoppeln.

Passend zum Thema: Tipps zur Maximierung der Energieausbeute bei Balkonkraftwerken.

selb-live.de – Presseinfo; Foto: Ricardo Gomez / unsplash.com

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