20.7.2019 - Lang mussten die Wölfe-Fans ausharren, bis endlich wieder ein weiterer Neuzugang vermeldet werden konnte. Nun ist es endlich wieder soweit. Der fünfte Neue im Team der Wölfe für die Oberliga Saison 2019/2020 ist nach Christoph Kabitzky, Marius Schmidt und Steven Bär bereits die vierte Neuverpflichtung, welche direkt aus der DEL2 in das Selber Vorwerk wechseln und das künftige Wolfsrudel verstärken wird. Der Name: Richard Gelke.
Für den 27-Jährigen Stürmer ist die Oberliga genau betrachtet nahezu Neuland. Den Großteil seiner Karriere als Profi verbrachte Richard Gelke in der DEL2, wo er bislang 227 Pflichtspiele, darunter 197 für seinen letzten Arbeitgeber Heilbronner Falken bestritt. „Nur“ 6 Spiele absolvierte der neue Wölfestürmer in der dritthöchsten Liga - und dies ist auch schon etwas her. In der Saison 2013/2014 streifte er das Trikot der Frankfurter Löwen über – er mit der Rückennummer 92, sein damaliger (und neuer) Teamkollege trug sowohl in Frankfurt als auch jetzt in Selb die Nummer 18: Lanny Gare.
Gelke begann seine Karriere in der Nachwuchsabteilung des ES Weißwasser, ehe sich die Stationen Eisbären Juniors Berlin und von 2007 bis 2011 die Jungadler Mannheim (beides Deutsche Nachwuchsliga) anschlossen. Nach drei gewonnenen DNL-Meistertiteln gab Richard während der Saison 2010/2011 sein DEL-Debüt bei den Adler Mannheim. Sein Talent blieb nicht unentdeckt, seine damaligen Trainer förderten ihn und dank einer Förderlizenz 2010/2011 in Heilbronn bekam Richard die für ihn so wichtige Spielpraxis. Der Lohn für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler waren weitere 13 Einsätze für die Adler in der DEL. In der Saison 2013/2014 folgten noch weitere 31 Einsätze in Deutschlands Eliteliga – allerdings im Trikot der Schwenninger Wild Wings.
Trainer Henry Thom telefonierte in den letzten Wochen viel. Zahlreiche Gespräche mit Trainern und auch Spielerberatern standen an, die Telefonrechnung Thom´s wird sicherlich höher als normal ausfallen. Aber Thom wollte bei der Besetzung dieser Stürmerstelle nichts dem Zufall überlassen. Dass Gelke von Beginn an Thom´s Wunschkandidat für diese zu vergebende Position war, verhehlt Thom ebenso nicht, als dass auch Lanny Gare bei Gelke´s Transfer nicht ganz unschuldig war. „Der erste Kontakt kam über Lanny zustande, beide spielten vor Jahren in Frankfurt miteinander. Lanny berichtete mir sehr viel über Richi, mit ihm bekommen wir einen schnellen und physisch starken Stürmer, der alles für das Team gibt. Richard ist sehr gut ausgebildet, er genoss die Mannheimer Schule und ich bin überzeugt, dass er uns weiterhelfen wird“, so Thom voll überzeugt.
In welcher Sturmformation Gelke zum Einsatz kommen wird, dass kann/will Henry Thom vorerst noch nicht kundtun. Welche Rolle Gelke hingegen im Team einnehmen wird, da ist sich Thom schon sehr sicher: „Richard wird bei uns eine wesentlich offensivere Rolle, als wie in Heilbronn einnehmen. Er ist ein Spieler der sowohl auf, als auch neben dem Eis vorangeht, derartige Spielertypen sind wichtig für das Team“. Und Gelke selbst will topfit bei seinem neuen Arbeitgeber vorstellig werden und hat sich ein
besonderes Trainingsprogramm auferlegt. Aktuell weilt er bei einem Trainingscamp in Finnland freiwillig um bestens vorbereitet in Selb anzukommen. „Diese Mentalität gefällt und imponiert mir“, so sein künftiger Coach Henry Thom.
Der Spieler selbst freut sich riesig auf seine neue Herausforderung Selb, auch wenn ihm der Abschied aus der Käthchenstadt durchaus schwerfällt. „Nach so einer langen Zeit – immerhin waren es insgesamt 6 Jahre mit einer kurzen Unterbrechung - ist es alles andere als leicht auf Wiedersehen zu sagen. Ich habe in Heilbronn meine Freundin kennengelernt und viele Freunde gefunden, Heilbronn wird immer meine zweite Heimat bleiben“, so der Neuselber. Aber der 27jährige gebürtige Reutlinger brennt darauf sein neues Umfeld, sein neues Team und die Selber Fans kennenzulernen. Er selbst hat sich für den kommenden Eishockeywinter einiges vorgenommen. „Ich will in erster Linie zu meinen alten Stärken kommen und dem Team helfen erfolgreich zu sein“, so der Linksschütze kurz und knapp. Gelke ist ein Typ Spieler, der da hin geht wo es weh tut, er besitzt einen guten Schuss und ist sich auch nicht zu schade für die Drecksarbeit.„Schüsse blocken – für den Teamerfolg mache ich alles“.
Warum ausgerechnet Selb? Für Richard Gelke kein Zufall, sondern alles gut überlegt und entschieden. „Natürlich hat mir Lanny viel positives über Selb berichtet, mir alles ein wenig schmackhaft gemacht. Aber nicht nur das. Von den ersten Telefonaten an mit Henry Thom hatte ich ein sehr gutes Gefühl und wusste, dass es die richtige Entscheidung war.“ Und ist für DEL2-Akteur Richard Gelke ein Engagement in der Oberliga ein persönlicher Abstieg? Gelke: „Ja, es ist eine Liga tiefer, aber nein…es ist kein Abstieg. Durch die ganzen neuen Regelungen wird es in den oberen Ligen immer schwerer für deutsche Spieler einen Platz zu haben. Und die Oberliga hat in den letzten Jahren gewaltig zugelegt und insbesondere das Niveau im Süden ist für mich absolut reizvoll. Selb hat eine lange Eishockeytradition, zudem haben wir eine gute Truppe, ich freue mich auf alles was kommt.“
Ähnlich wie den Wölfe-Fans - die es nicht erwarten können, dass es endlich wieder losgeht - geht es auch Richard Gelke. In ca. zwei Wochen plant er mit seiner Freundin Jana Selb einen Kurzbesuch abzustatten, um die ersten Kontakte mit den Verantwortlichen vor Ort zu knüpfen und sich einen ersten Eindruck über seine neue Heimat in Oberfranken zu verschaffen. „Mitte August werde ich dann nach Selb umziehen. Jana wird jobbedingt in Heilbronn bleiben, aber so oft es geht nach Selb kommen“, so abschließend Richard Gelke, der ähnlich wie in seinen bisherigen Stationen auch bei den Wölfen die Rückennummer 92 tragen möchte und wird.
selb-live.de – Presseinfo VER Selb