23.11.2016 – Ab sofort neu und exklusiv auf selb-live.de: „Moosbergers Tagebuch“! Darauf freuen sich Eishockeyfans schon lange. In der Saison 2013/14 war es, als der damalige VER-Stürmer Tom Fiedler in der Playoff-Runde aus dem Kreis der Mannschaft und seiner Sicht der Dinge
berichtete. Vielfach, und das ist keine übertriebene Floskel, kam der Wunsch der Fans auf, dass man unbedingt wieder solch einen Einblick aus dem „Wölfe“-Rudel bekommen möchte. Umso mehr darf sich jetzt auf die Version 2.0 gefreut werden. Für diese hat sich VER-Angreifer Achim Moosberger, mit bislang 17 Treffern der beste Wölfe-Torschütze, bereit erklärt. Dafür an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön. „Ich werde jede Woche einen Beitrag mit der Zusammenfassung der Spiele aus unserer Perspektive schreiben und diesen mit ein paar Insider-Information garnieren“, verspricht der 24-Jährige und startet heute mit seinem ersten Tagebuch-Eintrag…
Pflichtsieg und wichtige Punkte in Peiting
Die vergangene Woche Training war geprägt von vielen Zweikämpfen. Dienstag gab es eine kurze Einheit, da viele noch die Spiele gegen Deggendorf und Regensburg in den Knochen hatten. Außerdem wurde das Mannschaftswichteln ausgelost. Hier zieht jeder Spieler einen anderen und muss sich dann ein zum Spieler passendes Geschenk einfallen lassen… Leichte Seitenhiebe sind natürlich erwünscht. Ich habe z.B. schon Weichspüler für meine Handgelenke bekommen. Wen ich gezogen habe, bleibt natürlich noch ein Geheimnis.
Am Freitag ging es gegen den letztjährigen Bayernliga-Meister aus Waldkraiburg. Eine verhältnismäßig einfache Partie sollte man meinen, doch dass die Löwen ihre Krallen besonders gern auswärts ausfahren, hat uns Henry ausgiebig vor dem Spiel klargemacht. Für mich war das Spiel natürlich etwas Besonderes. Meine beiden Brüder, die vom rechten Weg der Puckprügler abgekommen waren und Schiedsrichter wurden, waren für dieses Spiel eingeteilt. Die Vorzeichen, dass das Spiel eine haarige Angelegenheit werden konnte, waren also gut.
Mit neun Siegen in Folge im Rücken gingen wir also in die Partie, die sich wie erwartet entwickelte. Waldkraiburg spielte kämpferisch und unangenehm, haargleich wie schon beim ersten Spiel, das am Ende doch eine enge Kiste wurde. Basti hielt uns mit seiner Ruhe allerdings im Spiel und so kam es, wie es dieses Jahr schon öfter kam: Wir wurden immer besser, erspielten uns ein Chancen-Übergewicht und irgendwann war der Bann gebrochen. Das erste Tor war typisch Moosberger. Mit viel Gefühl den Torhüter mitsamt der Scheibe ins Tor geprügelt. Beim zweiten zeigte Dorothy dann seine Brillanz und spielte einen wunderbar langsamen Pass, damit der Rest wenigstens eine Chance hatte, ins Drittel nachzukommen. Unglaublich wie schnell der Kerl ist. Danach zeigte Herbert nochmal, warum er jedes Jahr über 20 Tore einlegt und Peter Hendrikson wollte unbedingt auch einen Assist haben. Als ich dann nach tollem Pass *hust* von Kolbi mein drittes Tor des Abends schoss, wurden unsere Fans etwas kreativer und stimmten ein neues Lied in der Netzsch-Arena an. Von meinen Brüdern sah man wenig, da beide Teams dem Gegenüber kein Haar krümmen wollten und es recht fair zuging. Unbestätigten Berichten zufolge wollte sich Jerry dann in der Pause davonstehlen. Funktioniert mit 2m halt nicht so gut. Im letzten Drittel passierte es dann und das Schicksal seiner Haare war besiegelt. Klappe zu, Haare ab. Aber jetzt genug von diesen an den Haaren herbeigezogenen Phrasen. Nicht dass man sich noch wegen so einem haarsträubenden Bericht in die Haare bekommt. Jared setzte mit einem tollen Solo noch den Schlusspunkt unter ein nicht unbedingt schönes, aber alles in allem doch unterhaltsames Spiel. Zum besten Spieler intern wurde Tim Schneider gewählt, der sich das mit seiner Leistung in den letzten Wochen auch redlich verdient hat. Er ist eine Bank in der Verteidigung und spielt unglaublich abgeklärt. Außerdem ist sein Schläger länger als die Hälfte der Mannschaft groß ist und er spitzelt Spielern in der Ecke die Scheibe weg, während er vor dem Tor steht. Im Training frustrierend, im Spiel Gold wert.
Sonntag ging es dann nach Peiting. Spiele in Peiting haben ein bisschen was vom Zahnarzt besuchen. Man will nicht hin, muss aber irgendwie durch (außer bei Dr. Poersch! Da überlegt man mit Absicht in eine Scheibe zu beißen, nur um bei ihm einen Termin zu bekommen). So hatten wir in der Vergangenheit öfters Probleme dort und auch dieses Mal war das Spiel wie Ty Morris‘ Bart: Länger als normal, ziemlich zerfahren und nicht besonders ansehnlich. Wir gingen in Führung, schafften es aber nie diese zu behaupten. Am Ende nahmen wir, meiner Meinung nach, verdiente zwei Punkte mit nach Hause und konnten unsere Siegesserie weiter ausbauen. Intern wurde unsere Zaubermaus Jared Wolf des Tages. Mit seinem Siegtor zeigte er nach weniger als 20 Sekunden der Verlängerung gleich, wo der Frosch die Locken hat. Toll, dass er sich nach der schweren Verletzung so zurückgekämpft hat, die Mannschaft wieder als Führungsspieler anführen kann und in so Spielen den Unterschied macht.
So, das war es fürs erste von mir. Wir hören uns nächste Woche wieder, hoffentlich mit dann gesamt 13 Siegen in Folge…
Euer Moosi
(Foto: VER; Mario Wiedel)
Das nächste Heimspiel bestreiten die Selber Wölfe am kommenden Freitag um 20 Uhr. Zu Gast in der NETZSCH-Arena ist der EHV Schönheide. Eintrittskarten im Vorverkauf gibt es u.a. auch online unter oberfrankentickets.de
Noch bis Donnerstag winken zudem im selb-live.de-Facebookgewinnspiel 2x2 Stehplatztickets. Zur Teilnahme geht es HIER entlang