15.4.2021 – Nach einer packenden und denkbar knappen Halbfinalserie gegen die Starbulls Rosenheim, welche die Selber Wölfe im entscheidenden fünften Spiel für sich entscheiden konnten, warten nun die Eisbären Regensburg im Finale um die Meisterschaft der Oberliga Süd. Los geht es am Freitag, 16.04. um 20:00 Uhr in Regensburg (live auf sprade.tv).
Bezüglich des Kaders stehen Herbert Hohenberger und Marc Thumm erst einmal weiter Sam Verelst und Maximilian Hirschberger verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Zudem wird es in der Finalserie nun noch ein wenig förmlicher und feierlicher zugehen: So wird nun unter anderem vor jeder Partie die Nationalhymne eingespielt werden.
Die Eisbären benötigten in der Viertelfinalserie gegen Memmingen fünf Spiele, um überhaupt erst ins Halbfinale zu gelangen. Dort machten sie aber mit den Höchstadt Alligators in drei Spielen kurzen Prozess. Regensburg hat somit seit Mittwoch der vergangenen Woche frei und konnte sich ausgiebig regenerieren. Die Wölfe, bei denen Angreifer Nicholas Miglio jüngst vom Fachmagazin Eishockeynews zum „Spieler des Jahres“ in der Oberliga-Süd gekürt wurde, hatten hingegen am Freitag und Sonntag noch intensive Begegnungen gegen Rosenheim, die dem Rudel körperlich und mental alles abverlangt haben. Ob hier der Vorteil bei den Eisbären liegt, ist fraglich, denn die VER-Cracks befinden sich sowohl im Rhythmus als auch definitiv im Playoff-Modus. Außerdem hatte auch das Selber Rudel fünf Tage Zeit, seine Wunden zu lecken.
In der Hauptrunde standen sich beide Mannschaften dreimal gegenüber. Gleich zu Saisonbeginn Anfang November brachten die Eisbären den Selber Wölfen eine 2:3-Heimniederlage in der NETZSCH-Arena bei. Am 24.01. konnten sich unsere Cracks, ebenfalls zu Hause, mit einem 4:2-Sieg revanchieren, ehe Regensburg am 12.02. in der Donau-Arena mit 5:4 nach Verlängerung die Oberhand behielt. Macht unter dem Strich 10:10 Tore und 5:4 Punkte für Regensburg. Es sind also wieder ähnlich enge Auseinandersetzungen zu erwarten wie gegen die Starbulls Rosenheim. Apropos Auseinandersetzungen: Beide Finalisten haben in den Playoffs bislang in jeweils acht Spielen 106 Strafminuten eingesammelt, davon beide Mannschaften je 38 kleine Strafen. Zudem haben sich die Wölfe drei „10er“ eingehandelt. Die Eisbären können mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe sowie einer Spieldauerdisziplinarstrafe aufwarten.
Lukas Miculka blickt voraus: „Mit Regensburg erwartet uns ein starker Gegner, was sie schon die komplette Saison durch ihre Siege und den 1. Tabellenplatz nach der Hauptrunde bewiesen haben. Allerdings haben auch wir gezeigt, dass wir eine starke Mannschaft sind, und wir wollen die Eisbären um jeden Preis schlagen. Es stehen die beiden Top-Mannschaften der Saison im Finale. Und genau das wünscht sich doch jeder Eishockeyfan: Nervenkitzel und Spannung bis zum Schluss. Wir haben die nötige Erfahrung und das Selbstvertrauen, um diese Serie zu gewinnen. Dass Regensburg unser Finalgegner ist, steigert unsere Motivation noch einmal. Und unser Ziel ist es nun, uns sportlich für die DEL2 zu qualifizieren!“
Die weiteren Termine sind: Sonntag, 18.04. (17:00 Uhr in Selb), Dienstag, 20.04. (20:00 Uhr in Regensburg) und, falls erforderlich, Freitag, 23.04. (19:30 Uhr in Selb) sowie Sonntag, 25.04. (17:00 Uhr in Regensburg).
Selb gegen Regensburg, das ewig junge Duell
Mal wieder Regensburg mag sich wohl so mancher denken. Mit keinem anderen Gegner standen sich die Wölfe öfters gegenüber als mit den Eisbären. Beide Vereine stiegen im Jahr 2010 aus der Bayern- in die Oberliga-Süd auf. Seit dem standen sich die Franken und die Oberpfälzer 60 Mal gegenüber. Ausgeglichener kann ein Duell kaum sein. Jeweils 30 Mal gingen sowohl Selb (davon 6x nach Verlängerung/Penaltyschießen) und Regensburg (7x Verlängerung/Penaltyschießen) vom Eis.
Spannende Partien gab es dabei immer wieder. So gleich in der Saison 2010/2011. Kurz vor Ende der Runde ging es um den begehrten achten Tabellenplatz. Vor offiziell 4.159 Zuschauern behielt Regensburg zuhause die Oberhand, schaffte so den Sprung in die Playoffs. Für die Wölfe ging es schließlich gegen Landsberg gegen den Abstieg, blieb dabei erfolgreich.
In der darauffolgenden Spielzeit gab es das Aufeinandertreffen von Selb und Regensburg in der regulären Runde gleich acht Mal. Gleich neun Spiele gegeneinander wurden es in der Saison 2014/2015. Davon fünf in einer packenden Viertelfinal-Playoff-Runde. Diese elektrisierte die Massen. Vor allem in Regensburg hieß es zweimal ausverkauft vor 4.961 Zuschauern. Selb gewann Spiel Nr. 1 zuhause mit 4:2, unterlag in Spiel Nr. 2 nach Verlängerung mit 4:5. Ebenso in die Verlängerung ging es in der Partie Nr. 3. Hier gewann Selb 4:3. Regensburg sicherte sich schließlich mit einem 5:2-Heimerfolg das alles entscheidende fünfte Match. Allerdings nicht nur das: mit einem 5:1-Auswärtssieg vor 3.935 Zuschauern zog der EVR ins Halbfinale ein, unterlag da dann allerdings Duisburg.
Waren etliche Spiele bis zur Schlusssekunde ein regelrechter Eishockeykrimi, so erlebte Selb in Regensburg aber auch schon so manch Debakel: 1:8 (2011), 1:7 (2015), 1:11 und 0:7 (2019) aus Sicht des VER. Die höchste Heimniederlage kassierte Selb in der vergangenen Saison mit einem 1:6. Der jüngste 4:2-Heimsieg am 24. Januar 2021 beendete eine kleine Serie von zuvor vier Eisbären-Siegen in Selb in Folge. Die höchsten Wölfe-Siege waren sowohl zuhause als auch auswärts jeweils ein 7:3, meist gewann der VER seine Spiele aber nur mit einem bzw. zwei Treffern Unterschied. Torarm war das Duell im Februar 2015 in Selb. Dieses endete 0:1. 15 Tore in einem Spiel gab es dagegen im Januar 2017. 7:7 stand es hier nach 60 bzw. 65 Spielminuten. Die Wölfe entschieden schließlich das Penaltyschießen für sich.
selb-live.de – Presseinfo VER Selb / Michael Sporer