24.10.2020 – Selber Wölfe vs. TecArt Black Dragons Erfurt 3:2 n. P. (0:1; 1:0; 1:1; 0:0); Die Stimmung beim Spiel der Wölfe war alles andere als normal. Das erste Geisterspiel in der Geschichte des VER verlief eher kühl und ohne viele Emotionen. Völlig ungewohnt war es in der Heimat – dem Vorwerk – der NETZSCH-Arena.
Keine Fans vor und in der Halle, keine Trommel und Fangesänge, keine Schlangen an den Kassen und den Drehkreuzen. Nur Spieloffizielle (Foto Vorstand Jürgen Golly), Pressevertreter und ein paar Ehrenamtliche waren abseits des Eises zu sehen, eine eher glanzlose und fremdartige Umgebung. Das Kanzelteam sorgte für die musikalische Unterstützung mit den Lieblingsliedern der VER-Cracks. Trotz all dieser Gegebenheiten haben sich die Wölfe das Spiel nicht vermiesen lassen und hatten sehr viele Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden.
Die Gäste starteten mit sehr viel Schnelligkeit und Kraft in dieses etwas andere Spiel. Angriff auf Angriff fuhren die Dragons auf den Selber Goalie und ließen den Hausherren keine Verschnaufpause. Die enorme Geschwindigkeit zehrte an den Kräften, allerdings geben Wölfe ja bekanntlich niemals auf! Snetsinger versuchte Mitte des ersten Drittels am Goalie der Gäste vorbeizukommen, scheiterte aber, wie später auch Böhringer und Geisberger, an Kessler. Die Erfurter feuerten nun bei angezeigter Strafe von allen Seiten auf Mnich ab und Weigandt nutzte das entstandene Durcheinander vor dem Selber Tor zum 0:1.
Die Einheimischen kamen mit mehr Tempo aus der Kabine und schossen nun ihrerseits aus allen Lagen und fuhren sehenswerte Angriffe auf das Erfurter Gehäuse. Kurz nachdem die Gäste den Torhüter gewechselt hatten und nun Otte-Günzler den Kasten sauber halten sollte, passierte es: Bosas kassierte eine Strafzeit und somit waren die Selber in Überzahl. Ondruschka und Deeg legten Gare den Puck so sauber hin, dass dieser in der 34. Minute endlich den Ausgleich erzielen konnte. So stand es nach dem zweiten Drittel 1:1.
Außer dem Kratzen der Kufen auf dem Eis und die Rufe der Spieler war kaum etwas zu hören. Eine beunruhigende Stille. Die ersten Aktionen im Schlussabschnitt kamen von Miglio und Ondruschka, beide scheiterten aber am Gästegoalie. Auch Slavetinsky versuchte mit Tricks am Torhüter vorbeizukommen, konnte aber von einem Verteidiger noch entscheidend am Abschluss gehindert werden. Die Dragons waren immer wieder im Konter gefährlich und netzten den Puck in Person von Bosas in der 45. Minute zum 1:2 ein. Dies reizte die Selber noch intensiver auf Torejagd zu gehen. Sie bauten Druck auf und Miglio bediente Deeg zum erneuten Ausgleich. In der Overtime hatten die Wölfe durch Linden, Slavetinsky und Deeg Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden, scheiterten aber am Gästetorhüter. Letztlich behielt Miglio im Penaltyschießen die Nerven und traf zur Entscheidung ins Tor.
Statistik
Selber Wölfe: Mnich (Weidekamp) – Otte, Slavetinsky, Silbermann, Ondruschka, Böhringer, Linden, Hoffmann, Wenisch – Verelst, Snetsinger, Geisberger, Miglio, Gare, Deeg, Schiener, Hammerbauer, Hirschberger, Klughardt, Zimmermann, Hechtl
TecArt Black Dragons Erfurt: Kessler (ab 32. Min. Otte-Günzler) – Fischer, Gulda, Böttner, Hofmann, Schmid, Schneble, – Schüpping, Schümann, Weigandt, Bosas, Beck, Münzberg, Pfister, Denner, Herrschaft, Klein
- Min. 0:1 Weigandt (Gulda, Beck; 6/5)
- Min. 1:1 Gare (Deeg, Ondruschka; 5/4)
- Min. 1:2 Bosas
- Min. 2:2 Deeg (Miglio)
- Min. 3:2 Miglio (Penalty)
Strafzeiten: Selb 6, Erfurt 14
Schiedsrichter: Lajoie (Laudenbach, Schnabel)
selb-live.de – Presseinfo VER Selb