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rosenthal theater selb18.5.2020 - „Hurra, wir leben noch!“ ist der Titel eines der bekanntesten Romane des lange als Trivialautor geschmähten Schriftstellers Johannes Mario Simmel. Aber dieser Titel passt im Moment wie die berühmte „Faust aufs Auge“. Aufruf und Mahnung ist er auch, sich nicht unterkriegen zu lassen, auch nicht von Corona.

Von heute auf morgen hat Corona auch den Spielbetrieb im Rosenthal-Theater komplett lahmgelegt. Seit Anfang März ist die Spielzeit 2019/20 zu Ende. Und seitdem galt es für die Mitarbeiter im Kulturamt, quasi rückwärts zu arbeiten. Eine ganz besondere, neue Erfahrung. War zunächst als Frist für die Schließungen u.a. der Kultureinrichtungen der 19. April vorgesehen, wurde in Anbetracht der Entwicklungen in Sachen Corona die Schließung auch für das Rosenthal-Theater bis 31. August verlängert.

Die folgenden Wochen waren also geprägt von Veranstaltungsabsagen und nach Möglichkeit Verschiebungen und Neuterminierungen. Üblicherweise wird in der Branche versucht, Komplettstornos zu vermeiden, natürlich auch mit Rücksicht auf die von der Krise besonders betroffenen Künstler und Produzenten, denen mit Verschiebungen in die folgende Theaterspielzeit oder gar in die übernächste zumindest etwas geholfen werden kann. Außerdem sollen den Besuchern natürlich nach Möglichkeit alle vorgesehenen Highlights angeboten werden.

Gleichzeitig mussten die Vorverkäufe und die Abonnements rückabgewickelt werden, denn die Abonnenten haben ihre Abos natürlich vorab für die ganze Spielzeit bezahlt. Überwältigend übrigens, dass die Abonnenten die Rückerstattungsbeträge mit großer Mehrheit für die Kulturarbeit der Stadt Selb gespendet haben. Dies und viele ermunternde Rückmeldungen sind natürlich Motivation, auf den Neustart im Theater hinzuarbeiten.

Und dafür gibt es selbstverständlich bereits einen Plan. Natürlich muss im Moment davon ausgegangen werden, dass der Betrieb – wann immer der auch wieder anlaufen kann – nur mit Abstandsregelungen und folglich Beschränkungen der Saalkapazität möglich ist. Dafür musste natürlich der Saal und die erforderlichen Abstände vermessen werden. Im Rosenthal-Theater sind unter Corona-Bedingungen dann pro Veranstaltung im Durchschnitt maximal etwa 120 Besucher möglich. Die Folge wäre, dass für die kommende Spielzeit keine Abos, sondern nur Einzelkarten angeboten würden.

Für den Neustart nach Corona ist eigentlich alles schon so weit vorbereitet, dass man nach einem gewissen Vorlauf für die Einrichtung der Vorverkäufe, Kartendruck und Werbung relativ kurzfristig wieder spielen könnte.

Natürlich musste auch das eigentlich für die kommende Spielzeit schon fertige Programm „coronatauglich“ zurechtgebastelt werden, denn auch auf der Bühne würden ja die Abstandsregeln gelten. Und da hat es sich herausgestellt, dass Produzenten von kulturellen Events sehr kreativ sind, eine Eigenschaft, die in dem Bereich immer – auch ohne Corona - über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Vieles, was für die neue Spielzeit ohnehin vorgesehen war, und auch vieles, was wegen der erforderlichen Absagen in die neue Spielzeit geschoben wurde, ist auch unter Corona-Bedingungen machbar. Symphoniekonzerte mit 50 oder mehr Musikern oder großes Musiktheater mit Chor und Ballett kann es natürlich zunächst nicht geben.

rosenthal theater selbUnd was passiert in der Corona-Phase im Theater selbst? Sehr viel. Natürlich wird die verlängerte spielfreie Zeit von den Technikern genutzt, um zum Teil in Zusammenarbeit mit heimischen Handwerksbetrieben viele Instandhaltungsarbeiten zu erledigen, die wegen des dichten Betriebes im Theater in den letzten Jahren nicht oder nur mit Unterbrechungen erledigt werden konnten. Dazu gehört z.B. die Vollendung der seit 5 Jahren laufenden Erneuerung der Saalbestuhlung in hervorragender Zusammenarbeit mit einem Polstereibetrieb in Schönwald. Gleiches gilt für die Saalbeleuchtung, die den Anforderungen folgend in mehreren Abschnitten vom eigenen Personal auf neuen Stand gebracht wurde. Auch diese Maßnahme kann jetzt wohl abgeschlossen werden. Dann wird die gesamte Orchesterpodesterie erneuert und die Bühnentechnik auf neuen Stand gebracht. Dazu kommen Instandhaltungsarbeiten im Garderobenbereich, am Bühnenboden, und vieles mehr. Und die „Guten Geister“ im Theater sorgen dafür, dass sich das Theater und die Außenanlagen beim Neustart in Top-Zustand präsentieren.

Detailliert zum für die kommende Spielzeit vorgesehenen Programm informiert das Kulturamt, wenn sich abzeichnet, wann der Betrieb wieder anlaufen kann und unter welchen Voraussetzungen. Dazu sind natürlich die Vorgaben der staatlichen Behörden maßgeblich.

Aber wann immer im Rosenthal-Theater wieder gespielt werden kann, darf man sich auf das Programm freuen. Es wird gespickt mit Höhepunkten in allen Sparten sein. Natürlich hoffen alle, dass ab dem Herbst wieder Betrieb ist. Und großer Wunsch ist, dass alle gesund bleiben und sich nicht entmutigen lassen. Kulturamt und das Personal im Theater sind für alle möglichen Szenarien gerüstet. Vorerst muss eben auf Sicht gefahren werden, und das mitunter im dichten Nebel.

selb-live.de – Presseinfo Stadt Selb

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