15.4.2020 – Vor dem Hintergrund der Corona-Krise macht Europas größtes Museum für Porzellan mit digitalen Angeboten wie kurzweiligen Filmen und Social Media Aktionen seine Ausstellungen und seine Depots für Besucher jetzt online zugänglich.
Ausreichend Gesprächsstoff liefern die über 250.000 Objekte der einzigartigen Porzellansammlung des Museums. Keine Figur, kein Zierartikel und kein Geschirr aus dem bis zur Decke gefüllten Museumsdepot, bei dem die Porzellanexpertin Petra Werner (Foto) nicht ins Schwärmen kommt! Die charmante Hauptkuratorin für Kunst- und Kulturgeschichte des Porzellans kennt Alter und Herkunft von vielen, auch sehr kuriosen Objekten, welche die Besucher eigentlich nie zu Gesicht bekommen. Noch interessanter sind ihre beeindruckenden Geschichten über die Künstler, die Unternehmen und über die Menschen, die seit Jahrhunderten Porzellan hergestellt haben. Dank kurzer Videos, die das Team des Museums auf der Website www.porzellanikon.org unter der Rubrik „Filmzeit“ veröffentlicht hat, können Kulturinteressierte und Porzellanliebhaber jetzt diese Schätze aus dem Depot bequem von zu Hause aus erleben.
Wer erfahren möchte, wie diese Kostbarkeiten aus Porzellan entstanden sind und welche Maltechniken bei ihrer Herstellung verwendet worden sind, folgt den Ausführungen von Kurator Thomas Miltschus. An Hand einiger Beispiele aus der Dauerausstellung am Standort Selb zeigt der Fachmann für das 18. und 19. Jahrhundert die unterschiedlichen Dekorationstechniken auf. Er gibt Interessantes über Figuren, Motive und Gefäße und deren Bedeutung und Verwendung preis.
Bewegende und aufschlussreiche Berichte über die Menschen in der ehemaligen Porzellanfabrik und ihre Familien sind in den Videos von Hauptkurator Wolfgang Schilling zu erfahren. Im Ausstellungsbereich „Porzellinerleben – Vom Arbeiten und Leben der Porzellanarbeiter in Europa“ schildert er zum Beispiel, wie lange man für eine Scheibe Brot arbeiten musste und dass Kinderarbeit vor allem in den englischen Fabriken des 19. Jahrhunderts weit verbreitet war.
Um interessierten Besuchern den digitalen Museumsbesuch so authentisch und aktuell wie möglich zu gestalten, werden regelmäßig neue Filme hinzukommen. Wer sich diese Filme auf Facebook ansieht, kann an einem Gewinnspiel teilnehmen und sogar schönes Porzellan gewinnen. „Jede Woche posten wir einen neuen Film auf Facebook. Dank der Unterstützung des Rosenthal Outlet Centers Selb und der BHS tabeltop AG können die User tolle Preise gewinnen“, erklärt Museumsdirektorin Anna Dziwetzki.
In Zeiten der Pandemie versucht das Museum über Social Media den Kontakt zu seinen Besuchern zu halten und weiter auszubauen. „Wir nehmen die Wünsche unserer Besucher sehr ernst. Zum ersten Mal haben wir eine Umfrage auf Facebook gestartet im Hinblick auf Themen für Sonderausstellungen der nächsten zwei bis drei Jahre. Wir waren sehr überrascht, wie schnell unsere Facebook-Freunde geantwortet haben“, verrät die Direktorin.
Auch wenn das Museum für die Besucher aktuell geschlossen bleiben muss, hinter den Türen wird an Ideen und Strategien für die Zeiten nach dem Shutdown gearbeitet. Die Kuratoren bereiten eine umfangreiche und seit Jahren geplante Ausstellung zum Thema Keramik in der Architektur vor. Unter dem Titel „MORE THAN BRICKS – Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ soll sie im Porzellanikon Selb präsentiert werden. Neu dabei ist auch die Vorberichterstattung: In einem Online-Tagebuch auf den Social-MediaKanälen wird Kurator Thomas Miltschus über die Fortschritte, Erfolge, aber auch über die Herausforderungen bei den Vorbereitungen zu der Sonderschau informieren.
Neue Programme für die kleinen Museumsbesucher probiert aktuell auch die Museumspädagogik aus. Eine lustige Idee, um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen, bis das Museum wieder öffnen kann, ist ein witziger Malwettbewerb auf Facebook. Wer das Maskottchen des Porzellanikons, das Trienchen - die
Kaffeekanne, besonders schön ausmalt, hat eine Chance auf tolle Gewinne. Der Hauptpreis ist eine Kindergeburtstagsfeier im Museum. Als zweiten und dritten Preis können die Kinder die Teilnahme an einem Ferienprogramm-Angebot gewinnen und als vierten bis 10. Preis gibt es eine Trienchen-Figur aus Porzellan. Die Malvorlage können die Eltern über einen Link auf Facebook downloaden und das fertige Bild per Mail oder Post bis zum 30. April 2020 einsenden.
selb-live.de – Presseinfo Porzellanikon Selb