27.1.2021 – Die Stadt Selb beteiligt sich beim „Fichtel-WLAN“. Bei diesem Projekt soll im Landkreis Wunsiedel ein flächendeckendes kostenloses WLAN-Netz realisiert werden. Über 500 Hotspot-Stationen sollen dabei in der Region errichtet werden, davon in Selb bis zu 84. Diese sind in Kernbereichen der Innenstadt und Ortsteile sowie an öffentlichen Gebäuden und touristischen Plätzen vorgesehen.
Wie auf selb-live.de bereits berichtet, hat der Landkreis Wunsiedel im Rahmen des Förderprogrammes „Smartes Fichtelgebirge“ das Projekt „Öffentliches WLAN“ gestartet. Das öffentliche WLAN soll mit einem einmaligen Login landkreisweit kostenlos angeboten werden und somit für die BürgerInnen und Gäste ein attraktives Angebot schaffen.
Im Vorfeld wurde von allen kreisangehörigen Kommunen eine erste Auswahl an Standorten gemeldet, die sich in den Kernbereichen der Innenstädte und Ortsteile sowie an öffentlichen Gebäuden und touristischen Plätzen befinden. Auf Basis dieser ersten Überprüfung wurde nun vom Landratsamt Wunsiedel eine Kostenschätzung und eine mögliche Verteilung vorgeschlagen: Jede Kommune erhält pauschal zehn Hotspot Stationen sowie fünf zusätzliche Hotspot Stationen pro 1.000 Einwohner, somit würde die Stadt Selb 84 Hotspots erhalten.
Gemeldet wurden von der Stadtverwaltung im Vorfeld 55 mögliche Standorte. Dabei handelt es sich um: Spektrum Selb (kommunales Kino), Stadtbücherei neu, Innenstadt Rathaus bis Otto-Keitel-Platz, Innenstadt Rathaus Richtung Talstraße, Innenstadt Marktplatz und Martin-Luther-Platz, Rathaus Innenbereich, Tourist-Information, JAM, Musikschule und Rosenthal-Theater, Areal VHS Selb / Grafenmühlweiher / Wochenmarkt /zukünftiger Busbahnhof, Hallenbad / Rosenthalpark / Wavegarden, Pumptrack, Bahnhof Selb Stadt und Umfeld, Eissporthalle, Wohnmobilstellplatz, Goldberg, Bahnhofsareal Selb-Plößberg, Waldbad Langer Teich, Meilerplatz und Schausteinbruch, Erkersreuther Schloss (Stiftung hat angefragt), Erkersreuth Feuerwehrgerätehaus mit Angerpark, Wildenau Feuerwehrgerätehaus, Längenau Feuerwehrgerätehaus, Längenau Jugendzeltlagerplatz Wartberg, Silberbach Feuerwehrgerätehaus, Unterweißenbach Feuerwehrgerätehaus, Oberweißenbach Feuerwehrgerätehaus, Heidelheim Feuerwehrgerätehaus, Heidelheim - Campingplatz Halali, Spielberg Feuerwehrgerätehaus, Spielberg - Kornberg Skilift und neue Freizeiteinrichtung, Steinselb Feuerwehrgerätehaus, Vielitz Feuerwehrgerätehaus, Plößberg Feuerwehrgerätehaus, Lauterbach Feuerwehrgerätehaus, Porzellanikon, Grundschule Erkersreuth/Selb-Plößberg, Staatliches Walter-Gropius-Gymnasium, BBZ-Außenstelle-Staatliche Berufsschule Selb, Dr.-Franz-Bogner Mittelschule Selb, Dr.-Franz-Bogner Grundschule Selb, Staatliche Realschule Selb, Siebensternschule, Luitpold Grundschule Selb, Außenstelle Selb - Berufliches Fortbildungszentrum Hof, Lehrbauhof der Handwerkskammer, BBZ-Staatliches berufliches Schulzentrum für Produktdesign u. Prüftechnik, Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe und Klinikum Fichtelgebirge, Haus Selb, Schülercafé „Oase", FFW Selb, (Optional: BRK, THW).
Es müssen nicht alle Standorte realisiert werden. Bei einer ersten Überprüfung wurden zwei Standorte (Wasserspielplatz/Pfaffenleithe und Wellertal) als nicht möglich eingeschätzt. Auch die beiden Outletcenter als auch die Gaststätte Buchwald fallen aus der Betrachtung heraus, da diese als privat und damit nicht öffentlich betrachtet werden müssen.
Es kann auch nötig sein, dass mehrere Hotspots pro Standort benötigt werden, um eine ausreichende Versorgung des Standorts sicher zu stellen. Zwischen 200 und 300 Meter Reichweite können durch die Router zwar erreicht werden, mögliche Hindernisse können die Reichweiten jedoch teils deutlich verringern.
Der Landkreis Wunsiedel übernimmt die Kosten für die Montage sowie für einen Zeitraum von vier Jahren die Miete oder den Kauf für die Geräte inklusive der Programmierung, feste IP-v4, Updates, Support, Admin-Page und Static-Analysen. Die Kosten für Strom- und Internet liegen bei der Kommune.
Die Kosten für den Internetanschluss pro Hotspot-Anschluss liegen geschätzt bei rund 17 € pro Monat (Schätzung des Landkreises) sowie bei geschätzten Stromkosten pro Jahr in Höhe von ca. 30 €.
Sollten alle 84 möglichen Hotspotanschlüsse realisiert werden, so liegen die geschätzten Kosten pro Jahr bei 19.656 €, die Kosten für den gesamten Projektzeitraum von vier Jahren liegen bei 78.624 €
Im Laufe der vier Jahre soll ein Geschäftsmodell entwickelt werden für ein zukunftsfähiges Betreibermodell, mit dem Ziel, dass sich die Kosten auch nach der Förderperiode für alle Beteiligten in einem vertretbaren Rahmen befinden und sich im Optimalfall selbst tragen.
Wie Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth in der Ferienausschusssitzung des Selber Stadtrats am Mittwochabend weiter berichtete, werde durch das Landratsamt Wunsiedel derzeit geprüft, inwieweit auch unter anderem die Gastronomie, der Handel usw. sich selbst an diesem Projekt beteiligen können. Gerade diese Möglichkeit der Beteiligung, um das Angebot in der Region auch in der Breite vergrößern zu können, sieht Michael Sporer (Aktive Bürger) von hoher Bedeutung, erkennt hier für das Projekt an sich als auch für die Teilnehmer gar eine Win/Win-Situation. Wichtig in diesem Projekt sei zudem, dass auch alle Feuerwehrgerätehäuser angebunden werden. Gerade in Sachen Nachwuchsgewinnung bis hin zum Abhalten von Schulungen etc. können die Feuerwehren, insbesondere die in den Ortsteilen, profitieren. Analog müssten auch das THW und das BRK-Gebäude mit berücksichtigt werden. Weiter ergänzte Sporer, als zusätzlichen möglichen Hotspot-Standort das Blockschulheim auf der Kappel mit vorzusehen. Beim als nicht möglich eingestuften Bereich Wasserspielplatz an der Pfaffenleithe merkte er an, dass dieser ggf. über die Luitpoldschule bzw. dem Theaterplatz mit versorgt werden könnte.
Roland Schneider (FWS) erklärte zum Wellertal, dass er hier „Flatliner“ habe ausmachen können. Folglich habe er sich mit der Geschäftsführung des Kraftwerk Hirschsprung verständigt. Hier sei ihm signalisiert worden, dass man bei der Projekt-Umsetzung unterstützend zur Seite stehen wolle. Schneider schlug außerdem vor, auch den Quartiersplatz am Vorwerk in die Aufstellung mit aufzunehmen. Zudem müsse der Hotspot-Standort an der Eishalle auch den dortigen Parkplatz (Wohnmobilstellplatz) mit WLAN versorgen können.
In Sachen Wohnmobilstellplatz merkte Walter Wejmelka (SPD) an, dass mit der Berücksichtigung des Stellplatzes am Marienplatz eine alte Forderung seiner Fraktion erfüllt werde. Er schätze bei Urlaubsreisen die gute Versorgung mit freiem WLAN, umso mehr sieht er viel Nachholbedarf hierzulande und zeigt sich von diesem Vorhaben in der Region entsprechend erfreut. Bei der Aufstellung vermisse er jedoch noch die Versorgung von Stadtteilen, beispielsweise auf der Kappel, dem Vorwerk (insbesondere den dortigen Jugendtreff) und der Siedlung-Süd. Auch das Areal des zukünftigen Designstudios müsse berücksichtigt werden.
Einstimmig stimmte der Ausschuss einer Beteiligung der Stadt an dem Projekt „Öffentliches WLAN“ im Rahmen des Smart Fichtelgebirges mit 84 möglichen Hotspots und den entsprechenden jährlich zu tragenden Kosten zu. Die Verwaltung wird folglich die vorgeschlagenen und zusätzlich eingebrachten möglichen Standorte weiter bzgl. der jeweiligen technischen Umsetzung prüfen.