21.4.2016 – Den Breitbandausbau, Entwicklungen im Bereich des Tourismus und der Wirtschaft zeigte in der Sitzung des Wirtschaftsausschuss des Selber Stadtrats Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth auf. So erwähnte sie, wie bereits auf selb-live.de ausführlich berichtet, dass
im Rahmen des Förderprogramms zum Ausbau des Breitbands die Telekom zum einen das Netz in einigen Ortsteilen ausbaut. Bis zu 50 Mbit/s sollen dann als Geschwindigkeit im Download erreicht werden können. Auch die bestehenden Netze möchte das Telekommunikationsunternehmen wie auch Vodafone weiter ausbauen. Bis zu 100 Mbit/s bzw. 200 Mbit/s sollen als Geschwindigkeiten angeboten werden können. Weiter ist die Stadt Selb über den Landkreis Wunsiedel in einem weiteren Bundesförderprogramm beteiligt. Bis zu 70 Prozent Fördermittel werden hier angestrebt, um die letzten „weißen Flecken“ auf der Karte ans Hochgeschwindigkeitsnetz anzubinden.
Die Übernachtungszahlen stiegen im vergangenen Jahr auf knapp 40.000 Übernachtungen. Dabei wurden nur Unterkünfte mit mindestens neun Betten betrachtet, wie Hochmuth erklärte. Auch der Wohnmobilstellplatz (1.454 registriere Wohnmobilübernachtungen im vergangenen Jahr) falle nicht mit in die Statistik. Im aktuellen Jahr würden die Übernachtungszahlen bereits die aus dem Vorjahreszeitraum übertreffen, weshalb von einer guten Tendenz gesprochen werden kann. Weiter wurde in der Ausschusssitzung auf die Neugestaltung des „Roten Fadens“ eingegangen. Hier habe sich ein Arbeitskreis mit der Umstrukturierung befasst und zuletzt gar auf Barrierefreiheit überprüft. Noch in diesem Jahr sollen die Entwürfe und Planungen in die Tat umgesetzt werden. Auch ein neuer Seniorenratgeber wird herausgebracht.
Im Vorraum der Touristinfo wird in Kürze ein neuer Infoterminal aufgestellt. Hierüber können rund um die Uhr Informationen über Hotels, Ferienwohnungen bis hin zum Veranstaltungskalender über die städtische Webseite abgerufen werden. Erneuert werden durch den „Naturpark Fichtelgebirge“ außerdem die an verschiedenen Orten aufgestellten Wander-Wandtafeln. Walter Wejmelka (SPD) sprach dazu, dass die Wanderwege durch den FGV neu markiert und in ein neues einheitliches Erscheinungsbild gebracht werden. Auch eine App soll es hierzu geben.
Noch keine neuen Zahlen gab es bis dato beim Pendlersaldo. Dieser lag zuletzt bei 1.474. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im Jahr 2015 in Selb bei 5,8 Prozent. Aktuell bewege sich diese unterhalb des Vorjahresniveaus. Mit 1.260 an der Zahl habe man außerdem eine beachtliche Anzahl an angemeldeten Gewerbebetrieben (inkl. Nebengewerbe). Die Wirtschaftsförderin erzählte dem Gremium weiter von kürzlichen Neueröffnungen wie einer Arztpraxis und im Einzelhandel als auch einer Versicherungsagentur in der Innenstadt. Hierbei erwähnte sie, dass in der Ludwigstraße weiter Interesse an Neuansiedlungen bestehen würde, zuletzt aber beispielsweise kein passendes Objekt für einen Interessenten gefunden werden konnte. Im Bereich Gewerbeflächen an der Autobahn und in der Ludwigsmühle führe Hochmuth Gespräche bezüglich potentieller Neuansiedlungen. Nach dem Verkauf eines Teilstücks im Bereich der ehemaligen Hutschenreuther B an die Rosenthal GmbH stehen hier derzeit noch rund 30.000 Quadratmeter freie Fläche zur Verfügung, Auch hier gebe es aktuell Gespräche mit einem ortsansässigen Unternehmen, das sich auf einem Teilstück erweitern möchte.
Auf die Frage der CSU-Fraktion hinsichtlich vor allem von Unternehmen zur Akquirierung von Fachkräften gewünschtem modernen Wohnraum gab Baudirektor Helmut Resch Auskunft, dass man seitens der SelbWerk (aktueller Leerstand liegt bei 1%) das Thema kenne, man derzeit aber hinsichtlich Großinvestitionen aufgrund nicht ausreichenden finanziellen Mitteln beschränkt sei. Dass moderne Wohnungen in der Tat sehr gut vermarkt werden können, zeige die komplette vermietete neue IQ-Wohnanlage mit 26 Wohneinheiten in der Selber Innenstadt. Private Investoren müssten sich mehr trauen, im Bereich modernen Wohnbaus aktiv zu werden, machte Resch Werbung. Seitens der Stadt Selb führe man laut Nadja Hochmuth und Oberbürgermeister Uli Pötzsch immer wieder Gespräche mit den örtlichen Unternehmen. Mehrere Optionen werden durchgespielt, um beispielsweise über zugesicherte Mietgarantien eine mögliche Finanzierung für Neubauten ermöglichen zu können.
selb-live.de – Michael Sporer