17.11.2017 – Einige Themenschwerpunkte hatte der Seniorenbeirat der Stadt Selb in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend auf der Tagesordnung. Die wichtigsten Infos aus der Sitzung...
„So kocht Oma - Alte Rezepte neu entdeckt“, lautet der Titel eines sogenannten P-Seminars am Walter-Gropius-Gymnasium. Ein interaktives Kochbuch möchten die Schülerinnen und Schüler aufbauen. Hierin sollen „Omas Rezepte“ veröffentlicht werden. Laura Stöhr berichtete vom bisherigen Projektablauf. Von der ersten Grundidee bis hin zu einem Kochduell im Gymnasium, bei denen neben Lehrern auch der Landrat samt Gattin sowie die Selber Bürgermeister Uli Pötzsch und Dorothea Schmid paarweise gegeneinander antraten, war die Anfangsphase geprägt. Natürlich galt es von an Anfang an, Sponsoren zu gewinnen und Medienarbeit zu betreiben. Dass Alt und Jung gut zusammengearbeitet hätten, das zeigte sich an der Vielzahl verschiedenster eingereichter Rezepte. Auch hätten die Jugendlichen diese selbst ausprobiert, das Nachkochen der Rezepte mit Foto und Video dokumentiert. Nicht nur im Internet sollen die Rezepte in einem interaktiven Kochbuch nachzulesen sein. Auch wird man eine DVD-Box verkaufen. In dieser ist neben den Rezepten im Printformat auf einer DVD auch jede Menge Zusatzmaterial rund um das Projekt zu entdecken. Nun steckt das Projekt-Team in der Endphase. Schon in drei Wochen zum Weihnachtsbasar im WGG (7.12.) soll die DVD-Box erstmals erhältlich sein.
Sehr gut angenommen wird das seit über einem Jahr auch für die Öffentlichkeit zugängliche Galileo-Trainingsgerät im Paul-Gerhardt-Haus. Durch die Wippbewegungen des Gerätes werden innerhalb drei Minuten bis zu 6.000 Schritte simuliert, wodurch u.a. der Muskelaufbau gestärkt wird. Genutzt werden kann dies im Beisein ehrenamtlicher geschulter Trainer jeweils von Montag bis Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr, sowie am Dienstag zusätzlich von 9 bis 11 Uhr – und das kostenlos, Spenden werden jedoch gerne gesehen. Durch diese zuletzt eingegangenen Gelder kann das Angebot nun um ein Handtrainingsgerät, das den Schulter- und Nackenbereich stärken und gegen Verspannungen wirken soll, ergänzt werden, wie Ulrike Kremer und Dr. Bernd Pufe erklären konnten. Weiter ist man aber noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Trainern, die den Nutzern beider Geräte hilfreich zur Seite stehen.
Als ein Erfolgsprojekt hat sich das „Reparatur-Café“ entwickelt, bei dem das Motto „Reparieren statt wegschmeißen“ heißt. Initiator Gerd Bock berichtete von großem Interesse. Selbst aus umliegenden Orten kämen Besucher mit zu reparierenden Gegenständen. Von seit Juli bislang 180 gebrachten Gerätschaften konnte davon etwa zwei Drittel auch tatschlich wieder instandgesetzt werden – in den anderen Fällen waren die Geräte beispielsweise vom Hersteller verbaut oder auch gibt es keine Ersatzteile mehr. So wird um Verständnis gebeten, sollte etwas nicht mehr zu reparieren sein. Wichtig beim Reparatur-Café, bei dem im JAM an jedem ersten Donnerstag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr die Annahme ist, sind natürlich die ehrenamtlichen Helfer. Bock dankte für ihr großes Engagement Manfred Pöhlmann (Schreiner), Dieter Rosenbaum (Elektriker), Thorsten Ruchel (Elektroniker) und Reinhold Siegert (Allrounder, Annahme).
Ein Ärztebus für Selb! Die „Gesundheitsregion plus“ richtet als neues Projekt eine Fahrmöglichkeit zu Fachärzten nach Marktredwitz ein. Ab Anfang 2018 besteht die Möglichkeit, zwei Mal im Monat an einem fixen Wochentag mit dem Ärztezubringerbus zu den Fachärzten zu gelangen. Zunächst wird der Bus probeweise und auch nur auf der Linie zwischen Selb und Marktredwitz eingeführt. Walter Wejmelka (SPD) ergänzte in seiner Funktion als Kreisrat, dass die Mehrheit im Kreistag diese Idee als sehr gut findet, wenngleich manch Bedenkenträger auf den ÖPNV verwies. „Das ist Blödsinn. Das sind unterschiedliche Sachen, das Projekt zielgerichtet“, hofft er zugleich, dass der Bus rege genutzt wird. Allerdings müsse diese seiner Ansicht nach auch deutlich mehr an die Öffentlichkeit kommuniziert werden.
„Senioren ans Smartphone“ – unter diesem Stichpunkt wollen der Seniorenbeirat in Zusammenarbeit mit dem EJF und dem Familienzentrum FAM Senioren im Rahmen eines „Smartcafé“ den Umgang mit Smartphones und da all seine Möglichkeiten, wie zum Beispiel WhatsApp, näher erläutern. Jugendliche werden hierbei hilfreich zur Seite stehen. Smartphones werden zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt, natürlich kann aber auch das eigene Smartphone – sofern vorhanden – mitgebracht werden. Noch wartet das EJF auf die Freigabe, im Kunst- und Kulturcafé des FAM ein WLAN einrichten zu dürfen. Wohl ab Februar 2018 wird man mit dem Projekt starten können.
Ebenso wird zukünftig im FAM einmal im Monat - voraussichtlich am jeweils letzten Donnerstag im Monat nachmittags – ein „Singen für Senioren“ angeboten. Thomas Rehwagen wird hier musikalisch begleiten.
Im Frühjahr 2018 werden es schon vier Jahre sein, seit dem der Selber Seniorenbeirat existiert. Wie die Vorsitzende Dr. Eva Körner erklärte, wird dieser neu konstituiert. Neben den von Organisationen und Verbänden entsandten Mitgliedern, werden diesmal anstatt sechs nun acht Mitglieder gewählt. Interessierte, die sich für solch ein Amt zur Verfügung stellen möchten, können sich direkt beim Seniorenbeirat melden. Voraussetzung ist der Wohnsitz in Selb, die Altersgrenze liegt bei 50 aufwärts.
Oberbürgermeister Uli Pötzsch betonte in der Sitzung, dass die Stadt Selb die Belange und Bedürfnisse der Senioren sehr ernst nehme. Im Ausblick auf das Jahr 2018 nannte er u.a. den Punkt „Renaturierung des Selbbachs“ im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb2023. So könnte hier als Beispiel das Thema Kneipp eine Rolle spielen. Weitere Ideen werden gerne gehört.
Auf Barrierefreiheit werde schon seit längerem in Selb geachtet. So wird auch die neue Stadtbücherei, die im Erdgeschoss des geplanten Wohnhauses im Bürgerpark unterkommen wird, genauso barrierefrei sein, wie im Selber Rathaus Dienstleistungen zukünftig nur noch im Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss angeboten und zusätzlich ein Aufzug installiert werden sollen.
Selb und Asch als neues gemeinsames Oberzentrum. „Das ist kein Titel ohne Mittel“, sieht Pötzsch gerade für den Krankenhausstandort Selb eine wichtige Funktion zukommen.
Weiter nahm der Oberbürgermeister kurz Stellung zum neuen Durchgang zwischen der Ludwig- und der Schillerstraße. Im Zuge des Kunstprojekts „Wir2“ wurde das alte NKD-Gebäude früher als geplant abgerissen. Ermöglicht wurde dadurch, eine Fassade für das Kunstprojekt zur Verfügung zu stellen. Das eigene Projekt selbst sollte jedoch erst später starten, auch da sich an bestimmte Regularien, wie zum Beispiel Ausschreibungen, gehalten werden muss. „Hier geht es im Frühjahr weiter. Nach der Fertigstellung wird dieser Durchgang hohe Aufenthaltsqualität bieten“, verspricht Pötzsch.
Und schließlich hatte er noch eine weitere erfreuliche Nachricht parat: „Der Seniorenbus ist auch im Jahr 2018 finanziell gesichert!“
selb-live.de - Michael Sporer