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1.12.2016 – Der aktuelle Sachstand zum ehemaligen Kaufhaus Storg und damit die Entwicklung der Innenstadt war Anlass zur Diskussion in der Selber Stadtratssitzung am Mittwochabend. Dabei informierten Oberbürgermeister Uli Pötzsch und Bauamtsleiter Helmut Resch zunächst darüber,

dass man in den vergangenen Wochen zusammen mit dem Landratsamt, der Regierung von Oberfranken sowie mit dem potentiellen Investor, der Munitor-Gruppe, einige zielführende Gespräche geführt hat. Wie auf selb-live.de berichtet, legte die eigens neu gegründete M-Objekt Selb GmbH um Geschäftsführer Patrick Müller im September einen Bauantrag vor. Beabsichtigt ist ein großes Outletcenter zwischen der Ludwig- und der Schillerstraße. Auch das Factory In soll die Planungen mit einfließen.

 

Wie aus den Workshops zum „Masterplan Innenstadt“ klar hervorging, äußerten sich die Teilnehmer in Sachen Verkehrsführung jedoch gegen die Planungen eines möglichen Einbahnstraßenverkehrs in der Marienstraße. Diese, wie auch die weiterführende Schillerstraße, sollen weiter wie bisher befahrbar bleiben. Außerdem, so Resch, besteht entgegen den Planungen des Investors seitens des Workshops der Wunsch anstatt eines Parkdecks im Bereich der Marienstraße nach einer Blockrandbebauung. Über diese Vorschläge, die auch von der Regierung von Oberfranken positiv bewertet wurden, habe man seitens der Stadt nun am Montag dieser Woche den Investor informiert. Dieser, der schon mit einigen Gebäudeeigentümern in Gesprächen einvernehmliche Lösungen gefunden haben will, zeige durchaus Verständnis für die Vorgaben. Seinen Planer möchte er nun umgehend beauftragen, diese in den Bauantrag einzuarbeiten.

Trotz der positiven Nachrichten übte Wolfgang Kreil (CSU/FWS) zugleich Kritik. Er fordert eine bessere Informationspolitik, insbesondere was das Verkehrsgutachten anbelangt. Hier werde von einem größeren Bereich als zunächst angenommen gesprochen, u.a. werde der Albert-Pausch-Ring und die Vielitzer Straße genannt. Hier erwartet Kreil eine stärkere Einbindung des Stadtrats in die Planungen. Auch Rudolf Kirschneck (SPD) monierte, dass die Workshop-Teilnehmer mehr als die Stadträte wissen würden. Resch entgegnete, dass der Investor nun aber erst die Pläne überarbeiten müsse, die Inhalte des bisherigen Gutachtens obsolet seien. Erst nach der Überarbeitung, die durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen würde, können diese Pläne dem Stadtrat vorgelegt werden. Kirschneck hakte außerdem zum Storg-Gebäude nach. Durch den Verkauf müsse der frühere Eigentümer nun Geld haben und müsste so der Stadt Selb noch Schulden in Höhe eines sechsstelligen Betrags zurückzahlen. Pötzsch jedoch erklärte, dass Meldungen über den Verkauf des Storgs falsch waren. Noch ist laut Auskunft des Oberbürgermeisters das Gebäude nicht verkauft. Auch erläuterte er, dass stets alle Fraktionen im Lenkungsausschuss für den Masterplan vertreten sind. Für die CSU/FWS Carsten Hentschel, für die SPD Rudolf Kirchneck und für die Aktiven Bürger Klaus Cullmann. Über diese Personen müsse der weitere Informationsfluss zu den Stadträten gewährleistet sein. Hier widersprach Hentschel, der seine Fraktion nicht über die Dimension der Verkehrsplanung mangels Wissen habe informieren können. Pötzsch antwortete, dass dies auch gar nicht Teil des Bauantrags sei. Außerdem bittet er ausdrücklich um Geduld. Man habe es mit einem seriösen Investor zu tun. Mit diesem würde man sich, wie auch mit allen weiteren Beteiligten, ordentlich anstimmen. Nach der Überarbeitung der Pläne erwartet er eine gute Arbeitsgrundlage für den Stadtrat.

 

selb-live.de – Michael Sporer

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