2.7.2016 – „Ihr seid in den letzten über 30 Jahren mit uns alt geworden, deshalb haben wir für euch extra eingestuhlt“, hatte Hans-Jürgen Buchner die Lacher gleich zu Beginn auf seiner Seite. Gekommen war zum Open-Air-Auftritt seiner Band „Haindling“ am Porzellanikon
aber auch ein durchweg gemischtes Publikum. 750 Besucher waren es, die sich das rund zweistündige Konzert nicht entgehen lassen wollten. Und Buchner verriet zugleich, dass er gerne hierher ans Museum gekommen war. Einst arbeitete er als Keramiker, da faszinierte ihn das gezeigte Porzellan, die Geschichte über das Leben der Porzelliner und natürlich die aktuelle Sonderausstellung „Rosentha – Ein Mythos“.
Musikalisch begeisterte die sechsköpfige Kultguppe zugleich das Publikum. Die Art ihrer Musik mit starken Einschlägen von Jazz und bayerischer Volksmusik kam an. Mit Bläserklängen wurde losgelegt, dann folgte ein buntes Repertoire einiger Werke aus den vergangenen Jahrzehnten. „Du Depp“ und „I hab di lang scho nimma gseng“ waren bekannte Stücke. Große Begeisterung gab es bei „Paula“. Mit verschiedensten Instrumenten boten sie ihre Musik. Neben Saxophon, Trompete, Gitarre und Co. kamen auch ausziehbare Alphörner zum Vorschein, oder es wurde eifrig geklöppelt. Doch auch als „Handling-Plastikmüll-Orchester“ trommelte man rhythmisch auf umgeschnürten Mülltüten. Jede Menge Spaß schien die Gruppe zu haben, die Zuhörerschaft ebenso. Gerne wurde mitgesungen, geklatscht und, wenn es schwungvoller zuging, auch getanzt.
Verbunden waren die Texte, ob im Lied oder auch bei den Ansagen des 71jährigen Bandleaders, oft auch mit manch wichtiger Botschaft. Die Schnelllebigkeit und die Smartphone-Sucht waren nur zwei der Themen, die angesprochen und kritisiert wurden. Zugleich bat er aber darum, unbedingt zusammenzuhalten. „Bleibts freindlich“, hieß es schließlich beim kurzweiligen Konzertabend
selb-live.de – Michael Sporer