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8.5.2016Chers amis - bienvenue à Beaucouzé!“ Mit diesem herzlichen Willkommensgruß wurden am Donnerstag 51 Selber von ihren französischen Freunden in Beaucouzé empfangen, der im westfranzösischen Anjou in der Nähe der Loire liegenden Kleinstadt,

die die französische Partnerstadt von Selb ist. Anlass für diese von Herzen kommenden Worte war die traditionelle Fahrt dorthin, die die Deutsch-französische Gesellschaft im zweijährlichen Rhythmus über Christi Himmelfahrt organisiert. Teilnehmer waren einerseits viele Stammgäste, die schon länger, teilweise sogar seit bis zu 25 Jahren Freundschaften mit Bürgern von Beaucouzé pflegen. Sie fühlen sich dort inzwischen schon fast genauso zu Hause, als gehörten sie mit zur Familie! Andererseits war es die jüngste Reisegruppe seit langem, denn sie bestand zu mehr als der Hälfte aus Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Viele Schülerinnen und Schüler des Walter-Gropius-Gymnasiums, die Frankreichfans sind, aber bislang keine Gelegenheit zur Teilnahme an einem regulären Schüleraustausch gehabt hatten, freuten sich, auf diese Weise endlich die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit Franzosen in Selbs Partnerstadt zu haben. Die Big Bang Brass Band unter der Leitung von Matthias Elser, die ebenfalls ausschließlich aus jungen Leuten besteht, nahm als ganz besonderer Gast an der Fahrt teil. Die Jazzband gab in Beaucouzé zwei swingige Konzerte, die den französischen ebenso wie den deutschen Zuhörern viele Worte der Begeisterung und der höchsten Anerkennung entlockten. Und die allerjüngsten Teilnehmer an der Fahrt waren gar erst im Kindergarten- und Grundschulalter: Fünf Kinder zwischen drei und acht Jahren waren ebenfalls mit von der Partie und machten sowohl die beiden Nachtfahrten als auch jeden Punkt des wie immer reichhaltigen Programms so professionell mit wie die ganz Großen. Von französischer Seite wurde diese starke Einbindung der Jugend in die Städtepartnerschaft sehr nachdrücklich begrüßt. Man bot so auch einen eigens für die Jugend organisierten Gesellschaftsabend an, wo unter der Animation von Jugendbetreuern miteinander gespielt und gelacht wurde.

 

beaucouze selb 05163Pflege der deutsch-französischen Freundschaft

Dr. Christine Wlasak-Feik, die zweite Vorsitzende der DFG Selb, unter deren Leitung die diesjährige Fahrt stattfand, betonte in ihrem Grußwort nachdrücklich, wie wichtig es sei, die deutsch-französische Freundschaft von Generation zu Generation weiterzutragen und immer weiter zu konsolidieren: „Wenn man sich vor Augen führt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Deutsche und Franzosen sich als Feinde, ja sogar als Erbfeinde betrachteten, wenn man in diesem Jahr der schrecklichen Schlacht von Verdun gedenkt, die vor 100 Jahren stattfand, wenn man sich erinnert, dass unsere Eltern oder Großeltern noch eine Zeit erlebt haben, in der ein großer Teil von Frankreich, auch das Anjou, von den Nazis besetzt war, dann begreift man, dass es nichts Wertvolleres, Wichtigeres und Schöneres als die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern, zwischen uns Nachbarn, zwischen Selb und Beaucouzé gibt. Die Jungen sind unsere Zukunft, später einmal wird es an ihnen liegen, diese Freundschaft zwischen unseren Städten weiterhin zu pflegen.“

 

Programm voller Höhepunkte

Die französischen Gastgeber hatten wie immer ein sehr abwechslungsreiches und äußerst interessantes Programm organisiert. Bei einer mehrstündigen Wanderung und im Zuge eines Ganztagesausflugs zeigten sie ihren Besuchern historische Denkmäler, an denen die von sanften Hügeln und Weinfeldern geprägte Gegend so reich ist: Neben einer der vielen Windmühlen und einem ehemaligen Steinkohlebruch lernten die Deutschen auch eines der herrlichen Schlösser der Loiregegend kennen. Das Schloss von Brézé ist ein ganz besonderes, da sich unter den prächtigen Gemächern eine eigene Welt verbirgt, nämlich ein im beeindruckendes, im Mittelalter in die Felsen gehauenes Schloss, das bis zu 15 Meter weit unter der Erde liegt. Auch der Rundgang durch Cholin, einem mittelalterlichen Städtchen mit Fachwerkhäusern, gefiel den Besuchern – nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Gratisweinprobe in einem Felsengewölbe. Das Wetter spielte auch mit – hatte es in den Tagen zuvor noch geregnet und teilweise Temperaturen um den Gefrierpunkt gehabt, so schien während des Aufenthalts der Selber in Beaucouzé durchweg die Sonne.

 

Unterkunft in Gastfamilien

Erneut hatte der französische Partnerschaftsverein genügend Gastfamilien für alle Teilnehmer, auch die vielen Neuen, die noch keine festen Partner hatten, anwerben können – in den Augen der DFG Selb macht dies das Besondere der Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten aus: Dies ibeaucouze selb 05161st ganz anders als bei einer Reise, bei der man im Hotel schläft und dann doch eher wie ein Tourist gewissermaßen anonym bleibt und keinen Einblick in den Alltag der Familien bekommt. Im Rahmen der Städtepartnerschaft von Selb mit Beaucouzé hingegen sorgen die Organisatoren auf beiden Seiten stets dafür, dass alle Teilnehmer bei Einheimischen wohnen können, somit Familienanschluss haben und echte Freundschaften knüpfen können. So existiert diese Freundschaft nicht nur auf dem Papier oder in politischen Reden, sondern sie ist lebendig und im Herzen von vielen und immer mehr Menschen quer durch alle Generationen verankert.

 

Fröhliches Abschiedsfest

Viel zu schnell war das Ende des Besuchs gekommen. Beim traditionellen Abschiedfest am Samstagabend wurde beim offiziellen Umtrunk ein – trügerisch wie Limonade aussehendes – Getränk gereicht, das „Suppe aus dem Anjou“ heißt und gleich für beschwingte Stimmung sorgte: Es wird gemixt aus Sekt und dem Orangenlikör Cointreau, der in der an Beaucouzé angrenzenden Stadt Angers destilliert wird. Zum Abendessen wurden die traditionellen Fouaces gereicht, direkt vor Ort im Feuerofen gebackene Brotfladen, die man je nach Geschmack mit verschiedenen Fleisch- und Wurstspezialitäten, Käse, dicken Bohnen, aber auch zum Nachtisch mit Caramelcreme füllen konnte. Bei heißen Rhythmen einer Band schwangen die Gäste bis tief in die Nacht das Tanzbein. Jung und Alt amüsierte sich so aufs Prächtigste, bevor der Bus um Mitternacht zur Heimfahrt aufbrach. Der Bürgermeister von Beaucouzé, Didier Roisné, verabschiedete zusammen mit seinen stellvertretenden Bürgermeistern und vielen Vertretern des Stadtrats sowie der Vorsitzenden der DFG Beaucouzé, Sylvie Gaborieau, ihrem Organisationsteam und allen Gastgebern die deutschen Gäste auf das Herzlichste, Nun hofft man in Selb auf zahlreichen Gegenbesuch an Himmelfahrt 2017, zumal die DFG Selb dann auch ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum feiern wird.

 

selb-live.de – Presseinfo

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