27.5.2018 – An der BAB A93 bei Selb befindet sich die Einhausung Unterweißenbach. In den frühen Morgenstunden des heutigen Sonntag führten dort die Einsatzkräfte von Verkehrspolizei Hof, die Feuerwehren im Großraum Selb sowie die Rettungs- und Hilfsorganisationen der Region in
Zusammenarbeit mit der Autobahndirektion Nordbayern eine Großübung durch. Derartige Übungen sind europaweit in regelmäßigen Abständen für die Tunnel und Einhausungen vorgeschrieben. Zur Durchführung der Übung musste die Bundesautobahn A93 in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, wurde die Übung in verkehrsarmer Zeit und außerhalb des Urlauberreiseverkehrs abgehalten.
Unter Federführung durch die Kreisbrandinspektion des Landkreises Wunsiedel wurde in Absprache mit der Übungsleitung, welche sich aus Vertretern aller beteiligten Organisationen zusammensetzte, ein möglichst realistisches Übungsszenario erarbeitet. Das Übungsdrehbuch sah vor, dass in der Einhausungsmitte in Fahrtrichtung Hof kurz nach 06:00 Uhr ein Lkw mit Entstehungsbrand zum Erliegen kommt. Der Lkw-Fahrer versucht den Entstehungsbrand zu löschen, scheitert aber an der immer stärker werdenden Rauchentwicklung und flüchtet aus der Einhausung. In Folge des Lkw-Brandes kommt es auf Grund der Rauchentwicklung zu weiteren Unfällen. Der Fahrer eines Kleintransporters, welcher mit Gefahrgut beladen ist, erkennt die Situation bei der Einfahrt in die Einhausung und bremst sein Fahrzeug bis zum Stillstand stark ab. Mehrere nachfolgende Pkw-Fahrer erkennen die Situation zu spät und verunfallen daraufhin auf Höhe des Einfahrtsportals. An der zweiten Unfallstelle wurden mehrere Personen verletzt und zum Teil in den Fahrzeugen eingeklemmt. Außerdem müssen ausgetretene Betriebsstoffe von den Einsatzkräften auf der Fahrbahn abgebunden werden.
Neben der Beübung der örtlichen Besonderheiten der Einhausung Unterweißenbach standen auch die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen im Mittelpunkt. Außerdem standen die Einsatz- und Alarmpläne des Tunnelbetreibers und der Einsatzkräfte auf dem Prüfstand. Es konnten hierbei zahlreiche Erkenntnisse gewonnen werden, welche in die Einsatzplanungen für die Einhausung einfließen werden. Insgesamt waren über 120 Einsatzkräfte von Verkehrspolizei Hof, der Gefahrgutgruppe der Verkehrspolizei Bayreuth, der Freiwilligen Feuerwehren Selb, Unterweißenbach, Oberweißenbach, Heidelheim, Thierstein mit Löschgruppe Schwarzenhammer und Schönwald, der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Marktleuthen, des Rettungsdienstes, des Technischen Hilfswerks und der Autobahnmeisterei Rehau vor Ort im Einsatz. Außerdem waren die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberfranken, die Integrierte Leitstelle Hochfranken und die Verkehrs- und Betriebszentrale der Autobahndirektion Nordbayern in die Übung eingebunden.
Zum Abschluss der Übung konnten die Verantwortlichen ein positives Resümee ziehen. Die gestellten Aufgaben wurden zügig und professionell abgearbeitet. Seitens der Autobahndirektion Nordbayern dankte der Leiter der Dienststelle Bayreuth, Baudirektor Pfeiffer, und der Tunnelmanager allen eingesetzten Kräften für deren hervorragende und engagierte Arbeit im Interesse der Tunnelnutzer und der Tunnelsicherheit.
selb-live.de – Presseinfo Polizeipräsidium Oberfranken