1.12.2017 - „Wir fahren nach München!“ hieß es am vergangenen Dienstag für die Teilnehmer des Wettbewerbs „Celebremus Ovidium“, der anlässlich des 2000. Todestages des Dichters Ovid von der Elisabeth-J.-Saal Stiftung gemeinsam mit der Stiftung Humanistische Bildung ausgeschrieben worden war.
Für diesen Wettbewerb hatten nämlich Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichsten Jahrgängen und Klassen in Erinnerung an Ovid, den wohl bekanntesten römischen Dichter der Antike, dem Publikum im Atrium des WGG am Ende des vergangenen Schuljahres ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. In dessen Verlauf wurden unter der Regie von StDin Christine Göllner und StRin Melanie Ebert nicht nur verschiedene Stationen im Leben Ovids, sondern auch seine vielfältigen Werke auf die Bühne gebracht. Ein selbst entworfenes und unter der Leitung der Kunstlehrerin StRin Susanne Becher in zahlreichen Stunden gefertigtes Bühnenbild sowie diverse andere Requisiten hatten das Publikum in die Welt der Antike versetzt.
Neben schauspielerischen Einlagen wurden auch die beiden von den Klassen 9a und 9b realisierten Projekte für den Bundeswettbewerb Fremdsprachen der Öffentlichkeit gezeigt: Ein lateinischer Film über den „Raub der Proserpina“, den Schüler und Schülerinnen der damaligen Klasse 9b selbständig nach einem lateinischen Drehbuch angefertigt hatten, sowie eine lateinische Version des Hits „Ich und mein Holz“ der Gruppe 257ers, begleitet von einer eigens dafür entworfenen Tanzeinlage. Aber auch für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Mit Leckereien, die Schülerinnen nach lateinischen Originalrezepten zubereitet hatten, konnten sich die Besucher in der Pause stärken. Kleine Bastelarbeiten, die einen Bezug zum Thema „Ovid“ hatten, rundeten das Ganze ab. Alle Beteiligten waren mit außerordentlichem Engagement dabei.
Für diesen außergewöhnlichen und von vielen Klassen getragenen Beitrag wurde das WGG als eine der zehn für einen Preis nominierten Schulen in den Sophiensaal nach München eingeladen.
Eine Delegation des WGG aus Schüler und Schülerinnen und Lehrerinnen erlebten dabei zusammen mit etlichen anderen Schulen aus ganz Bayern und zahlreichen Honoratioren einen festlich gestalteten Abend. Im Rahmen dieses Ovid-Festaktes fand nach einem interessanten und äußerst lehrreichen Vortrag von Professor Dr. Niklas Holzberg über Ovids Metamorphosen und einer spannenden Lesung aus einem Roman zu Ovids Verbannung die Preisverleihung statt. Mit kaum zu ertragender Spannung erwarteten die Schülerinnen und Schüler die Verkündung ihres Platzes. Als die Jury dann ganz am Ende das Walter-Gropius-Gymnasium Selb für den ersten Platz ausrief, war die Freude groß. Um dem anwesenden Publikum einen Einblick in den Siegerbeitrag zu geben, zeigten der charmante Götterbote Merkur und die bezaubernde Muse der Dichtkunst zusammen mit dem zum Leben erwachten Ovid zwei Szenen aus ihrem Programm und ernteten für ihre humorvolle und gelungene Darbietung viel Applaus.
In einer Laudatio würdigte die Jury diese herausragende Leistung der Schüler und Schülerinnen des WGG, die sich mit diesem Projekt vor allen anderen ebenfalls sehr ansprechenden Projekten besonders ausgezeichnet haben. Die Beteiligten wurden schließlich noch mit einem ansehnlichen Geldpreis belohnt, doch es war wohl weniger das Geld, das die große Freude bei allen auslöste, als vielmehr der Stolz auf die Sache, die sie gemeinsam geleistet hatten. Oder mit den Worten Ovids: Finis coronat opus! – Das Ende krönt das Werk!
selb-live.de - Presseinfo WGG Selb