6.4.2016 - „In Selb haben wir über 200 kleine bis größere Unternehmen, die im Bereich der Kreativwirtschaft tätig sind“, erklärt Selbs Wirtschaftsförderin Nadja Hochmuth. Ein breites Feld der Kultur- und Kreativwirtschaft decken dazu viele Firmen

und Büros aus der Region ab. Ein Grund mehr, diese Kräfte zu bündeln und die jeweils spezifischen Arbeitsfelder zu präsentieren als auch auf Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort hinzuweisen.

Entsprechend ist Hans-Joachim Goller seitens des Kunstverein Hochfranken Selb mit der Idee an das Rathaus herangetreten, eine Messe für Kultur- und Kreativwirtschaft zu veranstalten und mit dieser eine geeignete Plattform zu bieten. Bei Oberbürgermeister Uli Pötzsch stieß er sofort auf offene Ohren. „Kunst und Kreativität, das passt in Selb schon seit Jahrzenten zusammen. Die Firmen und Büros haben ein sehr breit aufgestelltes Können. Dieses bietet auch viele Vorteile für Selb. Da ist es prima, diese Kräfte im Rahmen dieser Messe gemeinsam aufzuzeigen, da vielleicht gar wertvolle Kontakte herstellen zu können“, meint das Stadtoberhaupt.

Federführend unter der akribischen Vorbereitung von Nadja Hochmuth werden nun erstmalig am kommenden Mittwoch (13. April) zwischen 10 und 17 Uhr rund 20 Teilnehmer in der Ofenhalle des Factory In sich und ihre kreativen Leistungen kostenfrei vorstellen können. „Das Gebiet umfasst viele Themen: Design, Architektur, bildende Kunst, Musik, Presse, Werbewirtschaft, Fotografie und Film, Verlagswesen und viele mehr“, erklärt Goller. Er weiß, wie wertvoll die Kreativschaffenden sein können. „Die Firma Apple greift beispielsweise nicht etwas des Designs wegen auf eine Vielzahl dieser Fachleute. Allein, dass diese anders denken als Ingenieure, bringt die Unternehmen oft richtig voran“, meint er und sagt: „Das Volumen im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft ist heute schon größer als das der chemischen Industrie. Es ist daher nicht zu unterschätzen!“

Für die nun organisierte Messe musste er das Rad nicht neu erfinden, „denn in einigen Großstädten haben sich solche Veranstaltungen schon längst etabliert“, so Goller. Selb habe aber einiges an Potential. „Der Fundus an kreativen Leuten angefangen beim Porzellan, über die Fachschule bis eben hin zu den vielen Firmen ist vor Ort enorm groß. Nun gelte als erste große Säule sich zu ermutigen, diese Leistungen auch hier zu zeigen. Denn guckt man sich allein das Impressum vieler regionaler Webseiten an, so sieht man, dass Leistungen oft von wo ganz anders her eingekauft werden. Ich bin mir sicher, dass man diese Leistungen genauso bei uns bekommt“, will er auch viele potentielle Interessenten als Besucher der Messer begrüßen können. Als eine zweite wichtige Säule der Veranstaltung, die bei Erfolg jedes Jahr stattfinden soll, sollen aber auch mögliche Arbeits- und Ausbildungsplätze bis hin zu Praktikumsmöglichkeiten aufgezeigt werden. „Das ist ein ganz wichtiges Zeichen nach außen“, so Goller.

Eröffnet wird die Messe um 10 Uhr durch Oberbürgermeister Pötzsch, Hans-Joachim Goller sowie Dirk Kiefer, dem Leiter des bayerischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft, das man neben der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge mit ins Boot geholt hat. „Kiefer wird da übrigens eine Information verlauten lassen, die für Selb und die Region sehr wertvoll sein kann“, macht es der Rathauschef spannend.

Das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft selbst ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Dieses wird im Rahmen der Messe um 13 Uhr einen Workshop zum Thema Gründung in der Kultur- und Kreativwirtschaft anbieten, der sich möglichst breit an Schüler und Rückkehrer wendet mit der Fragestellung „Wie mache ich mich selbständig? Was ist mein Geschäftsmodell?“ Die Anmeldung hierzu kann bereits jetzt über bayernkreativ.de/2ß16-04-13-selb/ durchgeführt werden.

Auch kurzfristige Interessenten zur Teilnahme an der Messe können sich noch jederzeit bei der Stadt Selb (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden. Die Teilnahme selbst ist kostenfrei. Auch der Eintritt ist frei. „Und natürlich dürfen da auch viele interessierte Besucher vorbeikommen“, erhofft sich Goller eine erfolgreiche Auftaktveranstaltung.

Die aktuellen Teilnehmer

Modedesign Iris Tröster, Künstler Wolfgang Stefan, Porcelain Art Marlene Kretschmar, Goller GmbH Satz + Druck, Jochen Kuhn, Dominik Voigt, Franconia Films, Detlev Bertram, Alexander Schrott, KaGo & Hammerschmidt, Hübel, Thorndal Guitars, Europäisches Fortbildungszentrum, Staatliche Fachschule für Steintechnik und Gestaltung, Staatliches Berufliches Schulzentrum für Produktdesign.- und Prüftechnik Selb, Architekt Peter Kuchenreuther, Klaus Cullmann, Art Design Büro, Architekt Gerhard Plaß

selb-live.de – Michael Sporer