20.6.2017 – Wenige Tage vor dem Selber Heimat- und Wiesenfest 2017 wurde von der Stadtkämmerei die Wiesenfestabrechnung für das Jahr 2016 in der Sitzung des Hauptausschuss des Selber Stadtrats vorgelegt. Die Abrechnung weist Gesamteinnahmen von
75.140,58 € aus, denen Ausgaben in Höhe von 103.144,17 € gegenüberstehen, so dass sich 2016 ein Zuschussbedarf von 28.003,59 € ergeben hat.
Die Erträge konnten im Vergleich zum Jahr 2015 um 1.548,66 € gesteigert werden. Im Bereich der Aufwendungen ergab sich eine Verringerung von 12.709,33 €. Das Defizit beim Wiesenfest 2016 sank gegenüber dem Vorjahr um 14.257,99 €.
Die Löhne für das Bauhofpersonal (einschl. Sicherheitsdienst) sanken von 52.814,61 € um 7.912,35 € auf 44.902,26 €.
Im Bereich der Gutscheine verringerten sich die Aufwendungen für Bratwurstgutscheine um 2.102,50 € und für Biergutscheine um 452,30 €. Insgesamt minderten sich die Kosten für ausgegebene Gutscheine von 5.577,50 € auf 3.022,70 €.
Bei den Fuhrlöhnen sanken die Kosten für das Jahr 2016 um 4.570,95 € auf 16.644,57 €. Bei den Adlern, Sternen und Töpfen erhöhten sich die Kosten um 1019,44 €, auch weil entsprechend auf Vorrat gekauft wurde.
Auf der Einnahmenseite stehen u.a. Standgelder 8.945 Euro, Schausteller-Pauschale 19.000 Euro, und die Zeltpacht-Pauschale 40.500 Euro
Von der Wiesenfestabrechnung hat der Hauptausschuss zunächst Kenntnis genommen. Stefan Merz (CSU/FWS) meinte, dass man das Wiesenfest nicht kaputtsparen dürfe und fragte an, inwieweit man noch das Defizit verringern könne, ohne die Qualität des Festes zu beeinträchtigen. Stadtkämmerer Heinrich Moser erklärte hierzu, dass man die Ausgabenseite stabil halten könne. Oberbürgermeister Uli Pötzsch ergänzte, dass man regelmäßig die Ein- und Ausgabenseiten betrachten würde. Zwar konnte das Defizit in den vergangenen Jahren verringert werden. Drastischere Maßnahmen würden aber zwangsläufig zu Veränderungen des Wiesenfestes führen. „Aber das wollen wir nicht“, machte er sich für das traditionelle Heimatfest stark.
Rudolf Pruchnow (CSU/FWS) fragte noch nach, warum es nicht möglich sei, wie in früheren Zeiten in Form verpflichtender Wiesenfestabzeichen Eintritt zu verlangen und so die Einnahmen zu erhöhen. Hierzu nannte er Beispiele wie die Städte Schönwald und Rehau, die dies praktizieren würden. Selbiges sei allerdings nicht der Fall, wie ihm erklärt wurde. Und auch in Selb sei dies einst, nach eingegangener Beschwerde, richterlich unterbunden worden, für solch ein öffentliches Fest Eintritt verlangen zu dürfen.
Im Blick auf das bevorstehende Selber Wiesenfest ergänzte der Rathauschef, dass es lediglich ein Gerücht sei, dass das Festgelände aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden soll. „Da ist nichts dran“, machte Pötzsch in der Sitzung klar.
selb-live.de – Michael Sporer