2.8.2025 - Mit einem symbolträchtigen „Gabelstich“ in Gleisschotter und zahlreichen Ehrengästen wurde der Startschuss für den Bau der neuen Präsentations- und Depothalle des Modell- und Eisenbahnclubs Selb-Rehau e.V. gegeben. Auf dem Gelände des Vereins entsteht in den kommenden Monaten ein rund 50 Meter langes und 10 Meter breites Gebäude, das künftig nicht nur historische Lokomotiven und Wagen beherbergen, sondern auch als Ort der Begegnung, Bewahrung und Begeisterung dienen soll.
Ein Tag mit großer symbolischer Strahlkraft
Der Vorsitzende des Vereins, Michael Pelz, begrüßte in seiner Rede zahlreiche Gäste, darunter Regierungspräsident Florian Luderschmid, Landrat Peter Berek, Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sowie Bürgermeister Michael Abraham aus Rehau. Pelz sprach von einem „Tag der Freude, des Stolzes und der Dankbarkeit" und betonte die Bedeutung dieses Bauvorhabens für den Verein, die Region und das technische Kulturgut Eisenbahn.
Die neue Halle werde nicht nur dringend benötigten Raum für die Sammlung historischer Fahrzeuge bieten, sondern auch Präsentationsmöglichkeiten, Platz für Ausstellungen sowie einen Raum für Restaurierung und Pflege. Ziel sei es, ein lebendiges Zentrum für Eisenbahnfans aller Altersgruppen zu schaffen - ein Ort der Technikgeschichte, des Engagements und der Gemeinschaft.
Starkes Ehrenamt trifft auf starke Unterstützung
Ein solches Projekt entstehe nicht über Nacht, so Pelz. Es sei das Ergebnis von Visionen, Planungen, viel Herzblut und vor allem einem bemerkenswerten Gemeinschaftsgeist. Besonders hob er die Unterstützung durch die Oberfrankenstiftung sowie das LEADER-Förderprogramm hervor. Die Planung sei professionell erfolgt, das Projekt durchdacht und die Notwendigkeit unbestritten. Der symbolische Spatenstich markiere daher nicht nur den Beginn der Bauarbeiten, sondern auch ein deutliches Zeichen dafür, dass Träume Wirklichkeit werden können, wenn viele gemeinsam an einem Ziel arbeiten.
Statements aus der Politik: Lob, Anerkennung und Humor
Regierungspräsident Florian Luderschmid würdigte die Initiative als modellhaftes Ehrenamtsprojekt, das von der Oberfrankenstiftung gerne mitfinanziert werde. Die sei eine Anerkennung für die jahrelange Leidenschaft des Vereins. Landrat Peter Berek hob den „steinigen, aber professionellen Weg" des Vereins hervor und lobte die beeindruckende Arbeit der Ehrenamtlichen. Mit einem Augenzwinkern erinnerte er daran, dass ein Gabelstich in Gleisschotter wohl besser zu dem Weg passe, den das Projekt bislang hinter sich habe. Bürgermeister Michael Abraham aus Rehau erinnerte daran, dass Träume in der Region immer wieder Wirklichkeit geworden seien – von der Bahnlinie des 19. Jahrhunderts bis zur Wiederinbetriebnahme alter Verbindungen – und dass das heutige Projekt sich in diese Tradition einreihe.
Stadt Selb sieht großes Potenzial im Umfeld
Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch betonte in seiner Rede die Bedeutung des Vereins für die Stadtentwicklung. Der Standort rund um das Lokschuppengelände sei Teil eines umfassenden städtebaulichen Konzeptes mit Mobilitätshub, Omnibusbahnhof und Aufenthaltszonen. Die neue Halle werde in dieses wachsende Quartier eingebunden und einen wertvollen Beitrag zur touristischen, kulturellen und historischen Vielfalt der Stadt leisten.
Baustart und Zeitplan
Die Bauarbeiten beginnen bereits in den nächsten Wochen mit den Erdarbeiten. Der Rohbau soll bis Ende Oktober 2025 abgeschlossen sein, der Innenausbau im Frühjahr 2026 starten. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Halle ist für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant – ein ambitionierter, aber realistischer Zeitrahmen, ganz im Sinne des engagierten Vereinsgeistes.
selb-live.de – Michael Sporer