13.12.2016 – Gestern war der große Tag für die 3. und 4.-Klässler der Luitpoldschule in Selb. Sie durften mit ihren Christbaumanhängern den Weihnachtsbaum im Diözesanzentrum Regensburg schmücken. Weihbischof Dr. Josef Graf nahm das Prachtstück aus dem Fichtelgebirge in Empfang.
Die Jungen und Mädchen hatten im Porzellanikon in Selb-Plößberg in mühevoller Arbeit hunderte von weihnachtlichen Figuren, Sterne, Monde, Bäumchen, Engel und viele andere, aus der Porzellanmasse geschnitten und anschließend sorgfältig verputzt. Joachim Reuer von der Firma Rosenthal GmbH sorgte zum einen für das qualitativ hochwertige Material und zum anderen für den Brand der Anhänger im Rosenthalwerk am Rotbühl in Selb. Verziert mit einem goldenen Aufkleber wanderten nun etwa 500 Christbaumanhänger in die Bischofsstadt. Den herrlichen Tannenbaum vom Schneeberg aus dem Fichtelgebirge stellte, wie schon in den Jahren zuvor, der Wirtschaftsbetrieb der Bayerischen Staatsforsten zur Verfügung.
Am Tag der Übergabe waren nun durch Vermittlung von Dekan Hans Klier aus Selb die Kinder mit ihren Lehrkräften in Regensburg fleißig am Werkeln.
Initiator Udo Benker-Wienands ging in seiner kurzen Ansprache auf den Sinn der Aktion kurz ein. Zum einen stehe für Kinder und Lehrer aus der Weltstadt des Porzellans natürlich das Weiße Gold im Mittelpunkt. So lernten die Kinder im Rahmen des Heimatkundeunterricht den ganzen Produktionsprozess des Porzellans hautnah an den originalen Standorten kennen. Der andre Schwerpunkt ist die Unterstützung des Vereins „Leben und Lernen in Kenia“e.V. Durch die Baumschmuckaktionen sei in den letzten Jahren jeweils ein Kind unterstützt worden, für das die Kosten für die gesamte Schulzeit mitsamt allem Lebensnotwendigen gesponsort werden konnten. In diesem Jahr freue sich Collins Kiplangat, ein Waisenjunge aus den Rhondaslums in Nakuru auf diese Hilfe, die sein Leben gänzlich ändern werde. Er könne dann 10 Jahre lang zur Schule gehen und lernen und brauche sich keine Sorgen um Essen, Trinken, Kleidung und Wohnung zu machen. Diese Patenschaft koste insgesamt etwa 2.500 Euro.
Schulleiterin Christa Liebner dankte allen Beteiligten und Unterstützern, vor allem aber ihren Lehrkräften, Ellen Scherpp und Antje Geier, und Schülern die bewiesen hätten, dass Lernen viel Spaß machen kann und dazu noch eine sehr guten Zweck erfüllen kann. Besonders freue sie sich, dass dies auch noch in der Kombination mit dem heimatkundlichen Thema Porzellan in Selb jetzt schon zum sechsten Mal gelungen sei.
Die Vorsitzender des Vereins „Leben und Lernen in Kenia“ e.V. , Brique Zeiner betonte, dass die Unterstützung nicht nur für Schule, Essen und Kleidung diene, sondern vor allem auch den Funken Hoffnung und Mut auf eine bessere Zukunft zünde. Die Kinder, die lernen dürfen und später einen Beruf haben werden, werden auch ihren Kindern diese Hoffnung und diesen Mut weitergeben und so wirke die Hilfe der Selber Schulkinder über viele, viele Jahre hinweg und trage gute Früchte.
Forstbetriebsleiter Wilfried Pfahler erklärte, dass die Bayerischen Staatsforsten mit Freude Aktionen dieser Art unterstützen. Die herrliche Tanne aus dem Fichtelgebirge sei etwa 20 Jahre alt gewesen und wenn sie nun helfe, dass ein Kind in Afrika einer besseren Zukunft entgegen gehen könne, sei sie bestens verwendet. Für ähnliche Hilfsaktionen ständen noch viele Bäume im Fichtelgebirge.
Weihbischof Dr. Josef Graf freute sich sehr über diese Gabe aus dem Fichtelgebirge. Er freue sich, dass der Tannenbaum als Symbol des Lebens und der Liebe auch in der Unterstützung eines Patenkindes in Afrika ganz konkret werde. „Ihr zeigt hier das Beste der Nächstenliebe, nämlich mit seinen eigenen Kräften anderen Menschen so gut wie möglich zu helfen“, so der Weihbischof. Er dankte den Kindern für die wunderbaren weihnachtlichen Lieder, die sie mit ihren Orffinstrumenten eingeübt hatten und mit denen sie eine adventliche Stimmung hatten entstehen lassen.
Dekan Hans Klier aus Selb freute sich über die gelungene, von ihm vermittelte, Aktion im Bistum Regensburg und kündigte an, dass die überzähligen Christbaumanhänger in den Weihnachtsgottesdiensten in der Selber katholischen Kirche gegen einen Obolus zum Verkauf angeboten werden.
Zum Abschluss besuchten die Jungen und Mädchen noch den Regensburger Dom und erhielten eine sachkundige Führung.
selb-live.de – Presseinfo