selblive whatsapp300

Rosenthal Outlet Center Banner neu 23.05.2024

nena gewinnspiel banner

Anzeige

realschule selb 031623.3.2016 - „Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier“ lautet der Titel des beeindruckenden Stücks von der dänischen Autorin Janne Teller, welches von der Theaterpädagogin der Luisenburg-Festspiele, Anna Spitzbart, inszeniert und von den professionellen

Schauspielern Laura Puschek und Rowan Blockey vorgetragen wurde: Das Besondere daran ist, dass das Klassenzimmer der Selber Realschul-Achtklässler für dieses Stück zur Bühne wurde.

 

Das Klassenzimmer verwandelte sich nämlich zunächst zu einem Kriegsschauplatz, in dem die Darsteller beispielsweise unter den Bänken der Schüler schützende Deckung vor Bomben und Raketen suchten. Später wurde es zum Flüchtlingslager, ein Tisch diente gar als wackeliges Rettungsboot. Dies ist auch das Konzept des mobilen Klassenzimmertheaters der Luisenburgfestspiele, denn auf eine Bühne im klassischen Sinne wird verzichtet. Das Spezielle daran ist vielmehr, dass die Jugendlichen von Anfang an direkt in das Stück miteinbezogen, teilweise sogar direkt angesprochen werden. Dies erleichtert das Mitfühlen in die teils gleichaltrigen Protagonisten, weckt Emotionen, geht aufgrund der Aktualität unter die Haut. „Wenn bei uns Krieg wäre, wohin würdest du gehen?", fragt einer der Schauspieler zu Beginn und regt die Jugendlichen zum Nachdenken an. Das Ganze wird nämlich so erzählt, als wären die Schüler mittendrin, da der Text durchgehend in der „Du-Form“ bleibt. Verschiedene Songs, eindrucksvoll umrahmt durch die Klänge der Gitarre des Musikers Uwe Pleschke, bereichern zudem die Dramaturgie.

Gespannt verfolgten deshalb die Achtklässler das gedankliche Experiment, in dem die Autorin die aktuellen Ereignisse der Flüchtlingsthematik aufgreift. In diesem Stück wird Europa nicht nur zum Kriegsschauplatz, sondern auch von radikalen Diktaturen beherrscht. Deutschland und Frankreich tragen untereinander einen grausigen Krieg aus, als einziger Ausweg erscheint für viele nur die Flucht in den Nahen Osten. Und auf eben diese fiktive Flucht schickt Teller einen deutschen Jungen mit den übriggebliebenen Mitgliedern seiner Familie. Ziel ist Ägypten, ein vermeintlich sicheres Land.

Wie fühlt es sich an, sein ganzes Hab und Gut zu verlieren? Wie fühlt es sich an, aufgrund seines Äußeren ausgegrenzt zu werden? Wie fühlt es sich an, in einem fremden Land samt neuer Kultur, ohne jegliche Sprachkenntnisse zu leben? Auch die Sehnsucht nach der Heimat, nach einem geborgenen Zuhause im Kreise der Familie und Freunde wurde den jungen Menschen im Anschluss an das aufregende und sehr nahegehende Theaterstück vor Augen geführt. Diese Reflexion leitete die Theaterpädagogin Anna Spitzbart, indem sie die Achtklässler in einem produktionsorientierten Teil mit der Frage konfrontierte: „Was bedeutet für dich Zuhause?“

Das Highlight zum Abschluss des Klassenzimmertheaters war, als sich die Schauspieler vor die Klasse gesellten und sich den Fragen der interessierten Schüler stellten. Nahbare Schauspieler ganz für sie allein, nicht durch eine Bühne von ihnen getrennt sowie ein äußerst aktuelles gesellschaftliches Thema, das sie interessiert und berührt - die Aktion „Klassenzimmertheater Luisenburg“ hat den Schülerinnen und Schülern der Realschule Selb wieder einmal einen ganz neuen Blickwinkel auf das Theater und das momentane Weltgeschehen eröffnet.

 

selb-live.de – Presseinfo Realschule Selb

realschule selb 03162

 

FacebookXingTwitterLinkedIn