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erk selb 0916526.9.2016 – Mit einem ganz besonderen Festgottesdienst feierten die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Erkersreuth/Selb-Plößberg am Sonntag die Kirchweih in Selb-Plößberg. Kein Geringerer als der langjährige Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Dr. Johannes Friedrich war auf Einladung von Pfarrer Dr. Jürgen Henkel in der Kirchengemeinde anlässlich der Selb-Plößberger Kirchweih in Begleitung seiner Ehefrau Dorothea zu Gast. Das frühere Kirchenoberhaupt der Lutheraner in Bayern wirkte am Festgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche mit und hielt auch die Festpredigt.

 

Der aus der Region Bielefeld stammende Johannes Friedrich war ab 1979 als Pfarrer in Nürnberg tätig. Von 1985 bis 1991 leitete er als Propst die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem. Von dort kehrte er 1991 als Stadtdekan nach Nürnberg zurück. Von 1999 bis 2012 wirkte er als Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Vor seinem Ruhestand betreute er dann noch von Februar 2012 bis September 2013 die Dorfgemeinde in Bertholdsdorf im Dekanat Windsbach. Heute wohnt Friedrich mit seiner Ehefrau in Wernfels bei Spalt.

Der feierliche Abendmahlsgottesdienst zur Kirchweih wurde musikalisch gestaltet vom Posaunenchor Selb und der Kirchenmusikerin Sabine Behr an der Orgel. Der Alt-Landesbischof machte sich im Rahmen seiner Predigt zur Kirchweih grundsätzliche Gedanken über den Umgang der Gemeindeglieder innerhalb der Kirche miteinander. Er forderte eine „bessere Streitkultur“ in der Evangelischen Kirche und ein Austragen von Meinungsverschiedenheiten, bei dem man sich gegenseitig achte und wertschätze.

Friedrich machte deutlich: „Die christliche Gemeinde hatte von Anfang an mit heftigen Meinungsverschiedenheiten zu kämpfen. Auch in der frühen Gemeinde in Rom gab es Auseinandersetzungen, die an Schärfe durch unsere heutigen Kämpfe kaum zu überbieten sind und ein einigermaßen friedliches Zusammenleben fast unmöglich machten.“ Mit dem Apostel Paulus wünscht sich Friedrich von der Kirche, auch die Schwachen im Glauben anzunehmen und nicht über Meinungen zu streiten.

Er verdeutlichte dies an dem umstrittenen Merkel-Satz „Wir schaffen das“ und meinte: „Wer für den Satz ist, der verachte nicht den, der dies nicht nachvollziehen kann. Und wer aufgrund seiner Überzeugungen der Meinung ist, dass dieser Satz nicht sinnvoll war, der spreche nicht dem den Glauben ab, der vor Gott und den Menschen alle Argumente bedacht hat und sich dann dennoch für eine stärkere Willkommenskultur ausgesprochen hat.“

Christen sollten in der Kirche „Streit offen und ehrlich führen und den Mitchristen akzeptieren, auch dann, wenn er eine andere Meinung hat“. Dies fördere das Miteinander in der Kirche. „Dann wird Freude in unserem gemeinsamen Leben über solchem Streit nicht entschwinden, sondern wir werden uns gemeinsam darüber freuen dürfen, dass Gott uns unser Leben geschenkt hat und dass er uns liebt, gerade dann, wenn wir einander lieben und achten. Gott gebe uns, dass wir so miteinander umgehen und miteinander leben, dass wir dabei einen Widerschein geben von der Liebe Gottes zu uns.“

Über 70 Besucher nahmen an dem Festgottesdienst teil, den der frühere Landesbischof und Ortspfarrer Dr. Jürgen Henkel gemeinsam gestalteten. Nach dem Gottesdienst mischten sich Johannes Friedrich und seine Ehefrau unter das Kirchenvolk. Im Rahmen eines Stehempfangs im Gemeinderaum von Selb-Plößberg kam es zu anregenden Gesprächen. Friedrich nahm sich viel Zeit für die Gemeindeglieder.

Der frühere Landesbischof und seine Ehefrau hielten sich den ganzen Sonntag über in der Region auf. Das Fichtelgebirge wartete zur Freude der Gäste aus Mittelfranken mit strahlendem Herbstwetter auf. Zu dem Rahmenprogramm des Besuches zählten auch ein Rundgang durch das „Porzellanikon“ mit einer Führung durch den stellvertretenden Museumsdirektor Wolfgang Schilling sowie eine Besichtigung der frisch sanierten und 2014 wieder eingeweihten Kirche Zum Guten Hirten in Erkersreuth. Friedrich und seine Ehefrau äußerten sich begeistert über das Porzellanmuseum und voll des Lobes über die gelungene Sanierung und Neugestaltung der Kirche in Erkersreuth.

 

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selb-live.de – Presseinfo

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