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storgneu312.9.2016 – „Das Thema ist wichtig und lang und verdient es jetzt, darüber zu sprechen“, hatte Oberbürgermeister Uli Pötzsch eingangs einer einberufenen Pressekonferenz zum Thema „ehemaliges Kaufhaus Storg“ ein großes Strahlen im Gesicht. Eingeladen waren auch die

Vertreter der Fraktionen im Selber Stadtrat, denn auch dieser soll nun von Beginn an bestens informiert und involviert sein. Natürlich läuft die Thematik schon längst im Hintergrund, ein Investor bat bei seinen Planungen allerdings stets um streng vertrauliche Behandlung und Stillschweigen, eben bis zum jetzigen Zeitpunkt.

 

Nun hat das Unternehmen Munitor mit Sitz in Saarbrücken sein angedachtes Projekt im Rathaussaal näher vorgestellt. Geschäftsführer Patrick Müller steckt selbst seit 22 Monaten schon in vielerlei Gedankengängen. Ursprünglich wollte er bei seinem ersten Besuch in Selb das Factory In besuchen, dies mit dem Hintergrund, da man mit Villeroy&Boch bereits in Wadgassen bei der Realisierung eines Outletcenters zusammengearbeitet habe. In der Porzellanstadt kam er mit dem Storg-Eigentümer Dietmar Siegfried Mehringer in Kontakt, stieg schließlich in die Planungen ein, um am Montagnachmittag den Bauantrag offiziell an die Stadt Selb zu überreichen. Dabei dankte er insbesondere der zielführenden, konstruktiven und außergewöhnlichen guten Zusammenarbeit mit Oberbürgermeister Uli Pötzsch, Bauamtsleiter Helmut Resch und Verwaltungsmitarbeitern. „Diese Unterstützung war auch ein wichtiges storgneu3Entscheidungskriterium, dieses Thema anzugehen“, lobte er. Pötzsch wiederum sprach im Umkehrschluss von seriösen Gesprächen, die Firma Munitor könne dazu auf zahlreiche gute Referenzen verweisen. Überhaupt käme es auf eine gute Partnerschaft an, wie Müller und Pötzsch betonen.

Und nein, „es ist heute nicht der erste April“, verwies der Projektleiter, der, wie sonst auch üblich, eine eigene Projektgesellschaft unter dem Namen M-Objekt Selb geründet hat, auf die Seriosität seiner Planungen, wohlwissend, dass das Thema Storg schon lange ein Heißdiskutiertes ist.

Was sieht er nun genau vor: neben dem Kaufhaus Storg sollen auch Gebäude an der Schillerstraße und Bahnhofstraße einbezogen werden (siehe rotmarkierte Flächen im Entwurf). Diese sollen vollständig abgerissen werden. In einem modernen Neubau mit einer hochwertigen Fassade sollen von der Ludwig- bis zur Schillerstraße Verkaufsflächen, überwiegend für Outletsortimente entstehen, aber nicht nur. Auch normaler Einzelhandel, außer ein Lebensmittler, könnte hier Einzug halten. Angebunden werden soll das Einkaufszentrum über Parkplätze, die zwischen der Marienstraße und der Heinestraße entstehen. Langwierige Gespräche habe man in den vergangenen Monaten mit Hauseigentümern geführt, um Häuser erwerben und später abreißen zu können. Ein Punkt, der eben viel Zeit in Anspruch genommen habe. Und schließlich wolle man für Wohnungsmieter auch Ersatzflächen anbieten. Hier bietet sich die Überbauung des Bürgerparks an. Mit der SelbWerk stehe man auch hier schon in Planungen. Erst wenn hier Wohnungen zur Verfügung stehen, das könnte im Jahr 2018 dann der Fall sein, kann in die weitere Planung an der Marienstraße eingestiegen werden - so lässt Müller in das langwierige Prozedere einblicken. Letztendlich soll im Bereich Outletshopping eine Verbindung zwischen dem Factory In und dem neuen Einkaufszentrum entstehen. Weiter spricht Müller von einem notwendigen Einkaufserlebnis und großer Attraktivität, die es zu erarbeiten gibt. „Wir wollen schließlich erreichen, dass die Kunden immer wieder gerne und regelmäßig kommen“, spricht er von bis zu täglich 5.000 erwarteten Kunden. Diese Zahl sei bei einem Fahrzyklus von 90 Minuten angesprochenen 4,7 Millionen Personen realistisch. Umsätze seien ähnlich wie in Wadgassen zu erwarten, was ihn zufrieden stimmen würde. Vor allem Selb als Porzellanstadt und als bereits bekannter Ort für Outletshopping macht zuversichtlich, auch in einem vermeintlich kleineren Standort in Sachen Outlet erfolgreich agieren zu können. Überhaupt spricht man von notwendiger Zusammenarbeit der Outlets in Selb, was auch Pötzsch immer wieder betont. Näher auf potentielle Mieter kann und will Müller jedoch noch nicht eingehen. Problematisch sieht er noch die Verkehrssituation am Sparkassenplatz. Ein Verkehrsgutachter hat hier ein entsprechendes Gutachten erstellt, was mit dem Bauantrag abgegeben wurde. Insgesamt plant das Unternehmen, rund 20 Millionen Euro zu investieren.

Bauamtsleiter Helmut Resch spricht nun davon, die Anträge sehr sorgfältig prüfen zu wollen. Parkplatzsituation, nachbarrechtliche Belange, Sortimente und vieles mehr verlangen ein umfangreiches Prüfprogramm, das einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ehe es in den Stadtrat zur genauen Abstimmung kommen wird.

Offen für Anregungen, wie zum Beispiel bei der Verkehrsanbindung und der Attraktivitätsgestaltung des Parkplatzes, und für Ideen aus den am kommenden Mittwoch unter Bürgerbeteiligung startenden Masterplan Innenstadt sowie aus der Teilnahme der Stadt Selb beim Architektenwettbewerb EUROPAN zur Neugestaltung am Marienplatz, sei man bei den zukünftigen Planungen obendrein, so Müller.

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