10.7.2016 – Über 50 Terrorattentate mit islamistischem Hintergrund sind in diesem Jahr allein schon bis Anfang Juli zu verzeichnen. Sie haben hunderte von Menschenleben gefordert. Die Terrorwelle zieht sich mittlerweile über den Nahen Osten hinaus durch
die ganze Welt wie die Anschläge in Brüssel und in Bangladesch oder der Amoklauf von Orlando in den USA in einer Homosexuellen-Bar zeigen. Manchmal werden täglich neue Attentate gemeldet.
Die evangelische Kirchengemeinde Erkersreuth und die katholische Pfarrei Herz Jesu luden nun zu einer ökumenischen Gedenkandacht für die Opfer des Terrors ein. Pfarrer Dr. Jürgen Henkel sprach von einer „Blutspur des islamistischen Terrors“. Es herrschte eine beklemmende Stimmung im Gottesdienst, als Henkel die Tage, Orte und Opferzahlen der islamistischen Anschläge dieses Jahres verlas und die jeweils verantwortlichen Terrorgruppen nannte. Für die meisten zeichnet der Islamische Staat/IS verantwortlich.
Dekan Hans Klier machte deutlich: „Frieden zwischen gänzlich unterschiedlichen Völkern, Schalom zwischen ganz verschiedenen Menschen mit ganz verschiedenen An- und Einsichten wird es nur mit Gott geben, oder es wird ihn nicht geben. Entweder wir hören auf sein Wort oder dieser Friede bleibt Wunschtraum.“ Klier ging auch auf die Bestimmung von Frieden ein und sagte: „Friede ist mehr als bloß kein Krieg und als bloß keine Gewalt. Wobei kein Krieg und keine Gewalt ja schon sehr viel wären. Frieden heißt auch die Sehnsucht, ohne Angst leben zu können.“
Neben Friedensliedern waren die Seligpreisungen aus dem Matthäus-Evangelium und die Friedensbotschaft des Propheten Micha für die Welt zu hören. Die beiden Geistlichen entzündeten zum Totengedenken und zur Fürbitte für Opfer und Verwundete symbolisch drei Gedenkkerzen und stellten diese auf den Altar.
Pfarrer Henkel betonte: „Es besteht die Gefahr, dass wir gegenüber dem Terror resignieren und abstumpfen, dass wir selbst uns an diese Terroranschläge gewöhnen und sie abhaken. Da interessiert oft nur noch, wo es dieses Mal passiert ist. Das darf aber nicht sein. Der Westen darf sich nicht wegducken angesichts dieser Herausforderung. Der Islamische Staat gehört militärisch zerschlagen.“ Mit dem Luther-Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“ ging die Abendandacht zu Ende.
elb-live.de – Presseinfo