16.3.2018 - Einen hochinteressanten Vortrag mit außergewöhnlichen Bildern hat Doris Honig wieder einmal im Naturfreundehaus angeboten. Sie berichtete über ihre abenteuerliche Expedition entlang des pazifischen Feuerrings. In der gut besetzten Gaststätte lauschten die Naturfreunde und zahlreiche Gäste interessiert ihren Schilderungen.
Die Reise begann in der für Europäer exotischen Welt Japans mit einem Abstecher auf die Vulkaninsel Rishiri. Die an Erdöl und Erdgas reiche Insel Sachalin war die erste Station im Fernen Osten Russlands. Die unbewohnten Kurileninseln Chirpoy, Yankicha und Atlasowa waren die nächsten Ziele. Aktive Vulkane, Fumarolenfelder, eine üppige Vegetation und interessante Tierwelt wurde entdeckt. Possierliche Seeottern und ein abtauchender Pottwal beeindruckten besonders. Die Überreste eines Gefangenenlagers aus der Stalin-Ära auf der Insel Atlasowa ließen die Teilnehmer wegen des unwirtlichen Klimas erschauern. Der Russkaya Bay auf der Halbinsel Kamtschatka wurde bei strahlendem Sonnenschein ein Besuch abgestattet. Bei einer Wanderung in der Bucht hieß es zusammenbleiben, weil frische Hinterlassenschaften eines Bären gesichtet wurden. Bei einer Fahrt mit den Zodiacs auf dem Zhupanova-Fluss gab es nicht nur schneebedeckte Vulkane, einer davon aktiv, zu bestaunen, sondern auch imposante Riesen-Seeadler. Ein Ausbruch bei Sonnenuntergang des Vulkans Klutschewski, mit fast 5000 m der höchste Vulkan Asiens, ließ nicht nur die Fotografenherzen höher schlagen. Auf der abgelegenen Beringinsel lauschten die Passagiere bei einer Folkloreveranstaltung dem Gesang einer 90 jährigen Frau, die noch die aleutische Sprache beherrscht. Nach einem Abstecher zu einer Kolonie Steller‘scher Seelöwen ging es zurück nach Kamtschatka; Petropavlovsk, die größte Stadt auf der Halbinsel, war für zwei interessante Tage Station. Ein atemberaubender Hubschrauber-Rundflug über die teils aktiven Vulkane rund um Petropavlovsk und eine Wanderung im Gebiet des Vulkans Awatscha, bei der es in der kargen Landschaft in allen Farben blühende Pflanzen und sehr zutrauliche Parry Ziesel zu sehen gab, hinterließen bleibende Eindrücke. Die Überfahrt nach USA war durch einige Leckereien von Petropavlovsks Fischmarkt gekrönt. Attu Island, die westlichste Insel der Aleuten, war während des zweiten Weltkrieges der einzige Kriegsschauplatz auf US-amerikanischem Boden. Heute hat, genauso auch auf der Nachbarinsel Kiska, wo die Japaner einen Militärstützpunkt hatten, die Natur das Terrain zurückerobert. Nach weiteren Anlandungen auf unbewohnten Inseln, konnte das Schiff in Dutch Harbor auf der Insel Unalaska mal wieder in einem Hafen anlegen. Der größte Fischereihafen der USA beherbergt wohl auch die höchste Populationsdichte an Weißkopf-Seeadlern, denn die gab es in sehr großer Zahl zu sehen. Von hier ging die Reise dann nach Norden zu zwei kleinen Inseln, St. Matthew und Hall Island, auf denen seltene Pflanzen und Vögel, aber auch die „singende Wühlmaus“ beheimatet sind. Vorbei am Elephant Rock erreichte das Schiff nach einer dreiwöchigen Reise die Goldgräberstadt Nome in Alaska. Nach einer Robbenspeck Verkostung und einer Hundeschlittenvorführung brachte eine Chartermaschine die Passagiere nach Vancouver, wo dann der Rückflug nach Deutschland angetreten wurde.
selb-live.de - Presseinfo Naturfreunde Selb