29.7.2016 – „Schwangere Frauen in Not“ war, wie auf selb-live.de berichtet, ein Themenschwerpunkt bei der jüngsten Veranstaltung der Reihe „Kirche im Dorf“ im Ortsteil Lauterbach. Dr. Klaus von Stetten, Fraktionsvorsitzender der Aktiven Bürger im Selber Stadtrat, vermisst
hier allerdings die Erwähnung und Einbindung der Beratungsdienste vor Ort. Wie folgt nimmt er hierzu persönlich Stellung:
„Die Aktion „1000plus“ konnte im Rahmen der Reihe „Kirche im Dorf“ in Lauterbach ihre Arbeit vorstellen und Spenden einsammeln. 1000plus ist ein Gemeinschaftsprojekt von „Pro Femina“, „Die Birke“ und „Ja zum Leben“ (Sitz Heidelberg bzw. Meschede). Ziel sei es, schwangeren Frauen in Not beizustehen und mögliche Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern. Beratung wird in der Regel über das Internet oder telefonisch angeboten, in Heidelberg und nun neu auch in München sind persönliche Kontakte möglich. Es werde auch finanziell geholfen.
Hier stellt sich für mich folgende Frage:
Warum erhalten Online-Beratungsstellen aus Heidelberg und Meschede die Möglichkeit, sich im Rahmen von Gottesdiensten der Öffentlichkeit vorzustellen, wo es doch vor Ort zwei staatlich anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen gibt, die sich dieser Aufgabe seit nunmehr über 40 Jahren widmen?
Die zwei Beratungsstellen des Landratsamtes Wunsiedel und der Diakonie Hochfranken haben täglich persönlichen Kontakt mit ungewollt Schwangeren in großer Not, kennen die Probleme der Menschen und die regionalen Gegebenheiten. Sie arbeiten mit unterstützenden Einrichtungen zusammen, kennen die nötigen Ansprechpartner und betreuen die Frauen mit deren Einverständnis auch nach der Geburt bis zum dritten Lebensjahr des Kindes.
So entstehen oft jahrelange, zuverlässige Unterstützungssysteme. Die Beraterinnen unserer Beratungsstellen sind speziell für die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung geschulte Diplomsozialpädagogen/Diplomsozialpädagoginnen, die sich beständig fortbilden. Schwangeren in finanzieller Not vermitteln sie Mittel aus der Bayerischen Landesstiftung „Hilfe für Mutter und Kind“.
Mit der „Beratung und Hilfe aus einer Hand“ handelt es um eine wohlabgestimmte individuelle Hilfe unserer Beratungsstellen vor Ort im persönlichen Kontakt mit der Frau. Die Arbeit ist einem Qualitätsmanagement unterworfen, die Verwendung der finanziellen Mittel für die Frauen über die Landesstiftung ist klar geregelt und wird über den bayerischen Rechnungshof überwacht.
Schade, dass solch wertvolle Beratungsdienste vor Ort von der evangelischen Kirche kein Podium bekommen, ja noch nicht einmal einer Erwähnung wert sind.“