1.7.2016 – Ihren letzten Vereinsurlaub für die Selber NaturFreunde organisierten Barbara Zimmerer und Hans Pfeifer. Natürlich sollte es etwas Besonderes sein und so fuhr man auf eine der Inseln, die vom gewaltigen knapp 4.000 Meter hohen Gletscher der letzten Würm/Weichsel Eiszeit
geschaffen wurde. Vor 15.000 Jahren baggerte er die Ostsee aus und schob eine gewaltige Stirnmoräne vor sich her. Als das Eis abschmolz blieb die Stirnmoräne liegen und schuf die beiden Inseln Usedom und Wollin. Und nach Zinnowitz auf die Insel Usedom ging die Urlaubsreise der Selber Naturfreunde. Bestens untergebracht im Familienhotel Casa Familia konnte jeder machen was ihm am liebsten war. Bei über 30 Grad im Schatten verbrachten die einen die Zeit im Strandkorb und im Wasser der Ostsee, die anderen erforschten die Insel mit dem Fahrrad oder mit ausgedehnten Wanderungen. Die meisten jedoch nahmen teil am ausgeschriebenen Besichtigungsprogramm. Am ersten Tag erkundete man daher mit einer Rundfahrt die Insel. Erst einmal ging es nach Peenemünde zum russischen Raketen- U-Boot, das von einigen auch von innen besichtigt wurde. Weiter fuhr man dann zum Fragment der Eisenbahnhebebrücke, über die einst die Züge aus Berlin rollten, denn die Ostsee war damals schon die „Badewanne von Berlin“. Interessant sind die Überlegungen, diese Strecke, der Neuzeit angepasst, wieder zu beleben. Entlang der Straßen sorgten blühende Wiesen und Raine für einen wahren Augenschmaus mit rotem Mohn, blauen Kornblumen und weißen Margeriten. Eine Kaffeepause im romantischen Schloss Mellenthin schloss sich an, bevor es zum Höhepunkt des Tages, zum Forsthaus Pudagla mit seinem Findlingsgarten ging. In einer gepflegten Anlage beim Forsthaus hat man tonnenschwere, Millionen Jahre alte, oder geologisch interessante Findlinge, die man auf Usedom heute noch findet, aufgestellt und beschildert. Wo wurden sie gefunden und woher stammten sie: Norwegen Finnland Schweden usw. Den Transport auf die Insel übernahm damals der riesige, eiszeitliche Gletscher. Vom Regen beeinträchtigt, der nächste Tag mit einer Fahrt auf die Insel Rügen. Vorbei am einzigen ehemaligen Atomkraftwerk der DDR, ging es nach Wieck zur immer noch im Betrieb befindlichen Zugbrücke. Die holländische Bauweise der Brücke ist ein beliebtes Fotomotiv. Es regnete noch als man über die neue Brücke auf die Kreideinsel fuhr. Doch als man vom Kap Arkona hinunter wanderte zum historischen Fischerdorf Vitt schien bereits wieder die Sonne. Stettin stand auch auf dem Programm, denn man wollte die Stadt, die sich zusammen mit Breslau um die Aufnahme als Weltkulturerbe beworben hatte, einmal näher kennenlernen. Mit der Fähre ging es über die Swina auf die Insel Wollin und dann mit dem Bus weiter in die Stadt. Eine polnische Kunsthistorikerin übernahm die Stadtführung in einer Art und Weise, wie man sie noch selten erlebt hatte. Man warf einen Blick von der Hakenterrasse hinunter auf den Oderhafen und auf die prunkvoll verzierten Gebäude. Dann ging es durch die Stadt mit ihren abwechslungsreichen verschiedenen Stadtteilen. Man bestaunte die neue Stettiner Philharmonie, die Pommersche Medizinische Universität, die Uhr am Glockenturm des Schlosses und den Friedensengel. Lange Straßenzüge und immer wieder der Hinweis, dass das untere Geschoß in privater Hand und renoviert ist, die anderen Geschosse darüber sind staatlich und dringend renovierungsbedürftig. Dann ging es durch das Villenviertel, wo sich bereits Ausländer eingekauft haben und man glaubte ihr, wenn sie immer wieder sagte, „Wir haben amerikanische Waren, wir haben europäische Waren, wir haben viel, aber wir wollen alles“. Natürlich durfte eine Fahrt zu den Kaiserbädern nicht fehlen. Doch den Anfang machte man mit der Strandpromenade von Swinemünde, einer Perle an der Ostsee. Vom Steg auf der Strandpromenade aus blickte man über den breiten, gepflegten Strand mit seinen vielen Menschen und den geordneten Strandkörben auf die Ostsee hinaus, soweit es die Erdkrümmung zuließ. Einmalig! Nach einem Abstecher nach Ahlbeck steuerte man Heringsdorf an, das schönste und beliebteste der drei Kaiserbäder mit seiner wunderschönen Seebrücke. Einziges Manko, dort stand eine venezianische Gondel, denn das Restaurant wird italienisch geführt.
Etwas wehmütig verabschiedeten sich dann auf der Heimreise Barbara Zimmerer und Hans Pfeifer von Volker Wild, dem „Lieblingsfahrer der Selber Naturfreunde“, ließen noch einmal einige der vielen Urlaubsfahrten, die man zusammen unternommen hatte Revue passieren und mit dem Ende dieses herrlichen und ereignisreichen Urlaubs endete damit auch eine Ära in der Geschichte der Selber Naturfreunde.
selb-live.de – Presseinfo Naturfreunde Selb