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naturfreunde selb 0916222.9.2016 – Der Wettergott meinte es nicht besonders gut mit den Sonntagswanderern der NaturFreunde Selb, als sie sich aufmachten, die Landschaft im Grünen Band bei Bad Steben zu erkunden. Trotzdem stiegen 16 Wanderlustige, mit Regenschutz bewaffnet, an der

Bedarfshaltestelle „Höllenthal“ aus dem Zug aus und statteten als erstes einem romantisch gelegenen Quellenhäuschen des Höllensprudels einen Besuch ab. Ab hier folgte man dem Lauf der Selbitz, die sich im Laufe von Jahrmillionen tief in das Gestein eingefressen und damit das heutige wildromantische Höllental mit bis zu 170 m hohen, inzwischen meist bewaldeten Felswänden geschaffen hat. Der Röhrensteig, angelegt auf fast ebener Strecke über einem Kanalrohr, das Wasser von einem kleinen Stausee zum etwa zwei Kilometer entfernten Kraftwerk leitet, war auch bei nassem Untergrund leicht zu begehen. Die einzige kurze „Kletterpartie“ endete auf dem Rücken eines Tunnels der ehemaligen Bahnstrecke, die von Blankenstein in Thüringen nach Marxgrün führte. Diese ca. sechs Kilometer lange „Höllentalbahn“ wurde um 1900 mit zwei Tunnel und drei steinernen Viadukten errichtet und war bis 1945 ein wichtiges Glied in der Nord-Süd-Verbindung der Eisenbahn. Inzwischen hat sich die Natur ihr Terrain zurück erobert. Auf dem hölzernen „Jungfernstieg“ überquerte man schließlich die Selbitz, um kurz später einen Blick hinauf zum sagenumwobenen „Hirschsprung“, einem hölzernen Hirsch hoch oben auf einem Felsvorsprung, zu erhaschen, der sich bald wieder in Nebel hüllte. Passend zur Mittagspause erreichten die Wanderer den ehemaligen Lichtenberger Bahnhof, wo Sitzgelegenheiten unter Dach vorhanden waren. Nach ausreichender Rast überschritt man nun bei Blechschmidtenhammer die ehemalige „Interzonengrenze“ und wanderte auf Thüringer Seite im „Grünen Band“ am Grenzbach Muschwitz entlang. Ein Loch im Felsen zeugte von der uralten Bergwerkstätigkeit, die vor Jahrhunderten hier in der Gegend die Menschen mühsam ernährte. Ein regelrechter Wurzel-Stolperweg und anschließend die löcherigen Betonplatten des einstigen DDR-Grenz-Kontrollweges im sehr urwüchsigen Gelände erforderten einige Aufmerksamkeit beim Laufen, bis die schöne Brücke bei der Krötenmühle erreicht war. Ab jetzt ging’s bergauf, vorbei am höchstgelegenen Weinberg Frankens, den einige Hobby-Winzer liebevoll pflegen und an den Resten der letzten Frankenwald-Skisprungschanze, deren Sprungturm im vergangenen Jahr wegen Baufälligkeit gesprengt wurde. Leider waren heute bei der „Schönen Aussicht“ nur Nebel-Impressionen zu erleben, und so beeilte man sich, durch den Kurpark nach Bad Steben hinabzulaufen, wo Familie Rödel das Lokal für die Schlusseinkehr bestellt hatte. Bei der Heimfahrt im Zug hatte man noch genügend Zeit, den Tag nochmals Revue passieren zu lassen und man war sich einig, dass für eine gelungene Wanderung nicht unbedingt Sonnenschein nötig ist. Das Ziel für die nächste Wanderung am 16. Oktober wird noch nicht verraten, es erfolgt aber bereits heute herzliche Einladung.

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selb-live.de – Presseinfo Naturfreunde Selb

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