21.4.2016 – „Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich das Unternehmen Rosenthal in den vergangenen Jahren entwickelt und auf den Märkten positioniert hat und sich zugleich ganz klar mit dem Standort Selb identifiziert,“ freut sich Oberbürgermeister Uli Pötzsch. Er selbst sei
erst jüngst wieder vor allem begeistert vom Messeauftritt Rosenthals bei der Messe „Ambiente“ in Frankfurt gewesen als auch von der aktuellen großen Sonderschau im „KaDeWe“ in Berlin.
Schwarze Zahlen schreibt die Rosenthal GmbH bei einem jährlichen Gesamtumsatz von 80 bis 85 Millionen Euro. Dies erläuterte Unternehmenssprecherin Claudia Kasper den Mitgliedern des Wirtschaftsausschuss des Selber Stadtrates, die sich die aktuellen Entwicklungen des Porzellanherstellers aufzeigen ließen.
Erfolgreich ist das 1879 gegründete Unternehmen wieder seit dem Jahr 2009. Damals kaufte der italienische Besteckhersteller Sambonet Paderno die insolvente Rosenthal AG. In einigen Bereichen wurde Rosenthal unter der Geschäftsführung des nahezu jede Woche in Selb anwesenden Pierluigi Coppo neu ausgerichtet, aber auch in den Werken Selb und Speichersdorf investiert und modernisiert. 850 Mitarbeiter zählt Rosenthal derzeit gesamt, davon in Selb rund 250. Eine seit Jahren stabile Zahl. Dass man sich überhaupt zum Standort hier bekennt, zeigten zuletzt u.a. die Neugestaltung der Außenfassende des Regenbogenhauses oder auch modernisierten Büroräume wie jüngst im Marketingbereich (Foto), was Betriebsrat Jörg Bauriedel als eine „Investition in die Mitarbeiter“ lobte. Als einen großen Erfolg sei laut Kasper auch das Rosenthal-Outlet-Center zu bezeichnen. „Das ist unser wichtigster Outlet-Standort“, erklärte sie. Alle genehmigten Flächen seien hier belegt.
Mit Stolz blickt die Pressesprecherin auf das starke Markenportfolio Rosenthals. Mit rund 500 Designpreisen sei man schon ausgezeichnet worden. Bei Kundenbefragungen schneide man stets positiv ab, genieße hohes Vertrauen und gehöre zu den Lieblingsmarken. Rosenthal will Trendsetter im Bereich der Tischkultur sein. Mit den Geschäftsfeldern von Porzellan aber auch Glas, Edelstahl bis hin zu Accessoires und Möbelkollektionen sieht man sich sehr gut aufgestellt. „Wir sind eben mehr als nur Porzellan“, will man im Bereich „Wohnwelten“ einen besonderen Charakter bieten. Neu im Programm hat man jetzt auch Armbanduhren mit Zifferblättern aus Porzellan. Die Absatzmärkte sind groß. In über 100 Länder wird exportiert. „Neben Deutschland sind die USA, Italien, China und Osteuropa wichtige Absatzmärkte, wo die Liebhaber modernen Designs und elegantem Lifestyle zuhause sind“, so Kasper. Auch der Luxus beispielsweise bei „Rosenthal meets Versace“ spiele seit Jahren eine große Rolle. Mit seinen verschiedenen Marken spricht man ohnehin eine große Bandbreite an Kunden an: mit „Hutschenreuther“, der ältesten Marke im Haus, den eher traditionellen Porzellanliebhaber als auch Sammler wie bei den Weihnachtsglocken, Spaß steht bei der jungen Designmarke „Thomas“ im Vordergrund und auch mit der 2013 zugekauften Marke „Arzberg“ habe man bereits eine sehr gute Auslastung. Mit vielen Designern würde man in seinem Kreativzentrum zusammenarbeiten, um gar selbst Trends setzen zu können. Auf vielen Messen sei Rosenthal vertreten. Große Präsenz zeige man dazu in Flagship-Stores in München und Berlin als auch New York. Auch auf der Welttour „handmade in Germany“ sei man vertreten.
Klar sind die privaten Haushalte ein großer Absatzbereich. Doch auch im Gastrobereich erreiche man mittlerweile hohe Marktanteile. Ein gutes Prestige genieße man da u.a. durch die Ausstattung von großen Hotelketten, über das Kreuzfahrtschiff Queen Mary bis hin zur Fluggesellschaft Lufthansa.
Optimistisch blickt das Unternehmen Rosenthal in die Zukunft. Mehr möchte man im Gebiet von Lizenzen tätig werden und „im Jahr 2017 werden wir einen neuen überraschenden Bereich angehen“, will Kasper jedoch noch nicht mehr verraten. In diesem Jahr wird aber erst einmal noch gefeiert: der 100. Geburtstag von Philip Rosenthal (verstorben 2001) und das 100jährige Jubiläum der Rosenthal-Bestsellerform „Maria Weiß“.
selb-live.de – Michael Sporer