18.10.2017 - Der Herbst bringt kühlere Temperaturen, Laub und Nebel. Weiterer Nebeneffekt: Bei der Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) melden sich vereinzelt Kunden, weil sie Chlorgeruch im Trinkwasser bemerken. „Unser Trinkwasser hat beste
Qualität und wird streng kontrolliert“, versichert Christian Fischer, Betriebsingenieur Wasser bei der ESM. Er führt den Geruch auf den Herbst zurück: „Trinkwasser ist wetterfühlig und riecht derzeit etwas stärker. Ein Effekt, den viele Versorger erst in neuerer Zeit erkannt haben.“ Auf die Qualität habe das keine Auswirkungen“, betont der Wasserexperte.
Das Trinkwasser für die rund 15.000 Einwohner in Selb fördert die ESM sowohl aus Tiefbrunnen als auch aus Quellfassungen. In den Wasserwerken Oberweißenbach und Reichenbach wird das gewonnene Rohwasser aufbereitet. „Wasser ist ein Naturprodukt, die Inhaltsstoffe schwanken. Mit der Aufbereitung stellen wir eine gleichbleibend hohe Qualität sicher“, erklärt der Ingenieur. Ein Schritt dabei ist die Desinfektion: In Selb desinfiziert die ESM schon immer mit kleinen Mengen Chlor, um die hygienische Qualität auf dem langen Weg in die Haushalte sicherzustellen. Normalerweise baue es sich auf dem Weg vom Wasserwerk zum Verbraucher ab – es wird aufgezehrt, wie Christian Fischer sagt: „Je länger das Wasser unterwegs ist, desto geringer ist der Chloranteil. Bei niedrigeren Temperaturen oder in Zeiten mit hohem Verbrauch fällt dieser Effekt geringer aus und manche Nasen nehmen dann den Chlorgeruch wahr.“ Besonders sensibel reagieren Teetrinker, die unter Umständen den feinen Teegeschmack verändert wahrnehmen.
Die Chlorung ist eine gängige Desinfektionsmethode und die Höhe der Beimengung wird in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt regelmäßig kontrolliert und neu bewertet. „Die Trinkwasserversorgung in Deutschland wird komplexer. Das hat auch damit zu tun, dass Starkregenereignisse als erste, spürbare Auswirkungen des Klimawandels zunehmen“, erläutert der Fachmann. Vor allem Trinkwasserquellen rücken dann in den Fokus der Aufmerksamkeit, weil in kurzer Zeit viel Eintrag von außen in die Fassungen gelangen kann. „Im Frühjahr haben wir deshalb gemeinsam mit dem Gesundheitsamt entschieden, die Beigabemenge von Chlorgas leicht zu erhöhen“, informiert Christian Fischer. Die Dosierung liegt aber dennoch weit unterhalb des Grenzwertes, den die Trinkwasserverordnung den Wasserversorgern vorgibt.
Der Betriebsingenieur weiß: Trinkwasser ist eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland und betont: „Die Vorgaben der Trinkwasserverordnung sind streng und wir halten uns strikt daran.“ Allein im laufenden Jahr 2017 wurden rund 200.000 Euro in die Wasserversorgungsanlagen und -netze für Selb investiert. Die ESM kümmert sich um sauberes Trinkwasser für insgesamt 21.000 Menschen in der Region und betreut über ihre Unternehmenstochter Aqua Engineering GmbH (AEG) auch in den umliegenden Kommunen zahlreiche Leitungsnetze. In Hohenberg an der Eger hat die ESM vor zwei Jahren eine Kombination aus Ultrafiltrationsanlage und UV-Anlage für die Trinkwasseraufbereitung der rund 2.200 ESM-Kunden in Hohenberg und Schirnding installiert. Diese Anlage desinfiziert ebenfalls das Wasser und kommt komplett ohne Chlor aus: „Wir sammeln dort wertvolle Erfahrungen, um zu ermitteln, ob so eine Anlage auch für unsere beiden anderen, größeren Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Betracht kommt“, informiert Christian Fischer.
Bei der ESM legt man Wert auf Transparenz: „Wir veröffentlichen die Qualitätsanalysen unseres Trinkwassers, die von einem unabhängigen Labor durchgeführt werden“, betont Christian Fischer. Diese finden Interessierte unter: www.esm-selb.de/produkte/wasser/qualitaetsanalysen/
Bild: Wasserprobenentnahme - Schon bevor das Rohwasser von den Tiefbrunnen und Quellfassungen in das Wasserwerk gelangt, werden regelmäßig Qualitätskontrollen durchgeführt. Proben des entnommenen Wassers werden im Labor analysiert.
selb-live.de – Presseinfo ESM