13.10.2025 - Wer seinen Garten liebt, kennt das Problem: Im Sommer verbraucht die Bewässerung literweise Trinkwasser, während im Herbst das Regenwasser ungenutzt in der Kanalisation verschwindet. Dabei ließe sich mit der richtigen Speicherlösung bares Geld sparen – und gleichzeitig die Umwelt schonen. Doch welches System passt zu welchem Bedarf? Die Auswahl reicht von der klassischen Regentonne bis zur unterirdischen Zisterne, und jede Lösung hat ihre Berechtigung.
Die Entscheidung für ein Regenwassersystem hängt von mehreren Faktoren ab: der Größe der Dachfläche, dem verfügbaren Platz, dem geplanten Verwendungszweck und natürlich dem Budget. Wer sich erstmals mit dem Thema beschäftigt, findet beispielsweise im myToolStore Onlineshop eine gute Übersicht über verschiedene Systeme und deren Einsatzmöglichkeiten. Gleichzeitig lohnt sich ein Blick auf die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Speichervarianten.
Die klassische Regentonne: Einfach, aber begrenzt
Die Regentonne ist der Einstieg in die Regenwassernutzung schlechthin. Mit einem Fassungsvermögen zwischen 200 und 500 Litern reicht sie für kleinere Gärten vollkommen aus. Die Installation ist denkbar einfach: Regensammler ans Fallrohr anschließen, Tonne darunter stellen, fertig. Moderne Modelle aus Kunststoff sind UV-beständig und frostsicher, wenn man sie im Winter entleert.
Der größte Nachteil liegt auf der Hand: Die Kapazität ist schnell erschöpft. Bei längeren Trockenperioden im Sommer hilft auch die vollste Tonne nicht über mehrere Wochen hinweg. Außerdem nimmt sie sichtbar Platz im Garten ein – was nicht jedem gefällt. Trotzdem bleibt die Regentonne eine solide Lösung für Gelegenheitsgärtner, die hauptsächlich ihre Gemüsebeete oder Balkonkästen versorgen möchten.
Regensammler mit Wandtank: Mehr Volumen auf kleinem Raum
Wer mehr Speicherkapazität braucht, aber keinen Platz für mehrere Tonnen hat, findet in Wandtanks eine clevere Alternative. Diese flachen Behälter werden direkt an die Hauswand montiert und fassen je nach Modell zwischen 300 und 1.000 Liter. Durch ihre schmale Bauweise passen sie auch in enge Durchgänge oder hinter Garagen.
Einige Hersteller bieten Systeme an, die sich optisch an die Hausfassade anpassen lassen – in Holz-, Stein- oder Putzoptik. Das macht sie deutlich unauffälliger als die klassische Regentonne. Die Installation erfordert allerdings etwas mehr Aufwand: Die Tanks müssen sicher an der Wand verankert werden, was bei vollständiger Füllung und entsprechendem Gewicht nicht zu unterschätzen ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis liegt im soliden Mittelfeld, die Investition amortisiert sich bei regelmäßiger Nutzung innerhalb weniger Jahre.
Oberirdische Großtanks: Wenn der Wasserbedarf steigt
Wer einen größeren Garten bewirtschaftet oder sogar die Toilettenspülung mit Regenwasser betreiben möchte, kommt um größere Speichervolumen nicht herum. Oberirdische Tanks mit 1.000 bis 3.000 Litern Fassungsvermögen bieten hier eine praktikable Lösung. Sie stehen meist im Gartenbereich und werden über ein verzweigtes Leitungssystem mit dem Fallrohr verbunden.
Der Vorteil liegt in der einfacheren Installation im Vergleich zu unterirdischen Systemen – Erdarbeiten entfallen weitgehend. Allerdings braucht man definitiv Platz, und nicht jeder möchte einen solchen Tank dauerhaft im Sichtfeld haben. Die Kosten bewegen sich je nach Ausstattung zwischen einigen hundert und über tausend Euro. Wichtig ist eine gute Filterung am Einlauf, damit Laub und grober Schmutz draußen bleiben. Detaillierte Informationen zur umweltgerechten Regenwassernutzung und den entsprechenden Vorteilen für Haushalt und Garten bieten verschiedene Umweltinstitutionen, die das Thema fachlich fundiert aufbereiten.
Unterirdische Zisternen: Die Königsklasse der Regenwasserspeicherung
Wer es wirklich ernst meint mit der Regenwassernutzung, landet früher oder später bei der unterirdischen Zisterne. Mit Volumina von 3.000 bis 10.000 Litern und mehr lässt sich damit eine weitgehende Unabhängigkeit vom Leitungswasser erreichen – zumindest was Garten und Toilettenspülung angeht. Die Tanks verschwinden komplett im Erdreich, sind frostsicher und nehmen keinen nutzbaren Platz weg.
Die Installation ist allerdings aufwendig und teuer. Der Garten muss aufgegraben werden, oft braucht man einen Bagger, und die fachgerechte Verlegung der Leitungen erfordert handwerkliches Geschick oder einen Profi. Die Gesamtkosten können schnell mehrere tausend Euro erreichen. Dafür erhält man ein System, das Jahrzehnte hält und den Wasserverbrauch merklich senkt. Bei Neubauten lässt sich eine Zisterne vergleichsweise unkompliziert einplanen – nachträglicher Einbau bedeutet hingegen einen erheblichen Eingriff in die bestehende Gartengestaltung.
Ein weiterer Aspekt ist die notwendige Pumpe: Während oberirdische Systeme oft mit einfachen Tauchpumpen oder sogar der Schwerkraft arbeiten, braucht eine Zisterne eine Hauswasserwerk-Pumpe. Diese sorgt für konstanten Druck und ermöglicht auch die Nutzung im Haus – verursacht aber zusätzliche Stromkosten.
Modulare Systeme: Flexibilität für wachsende Ansprüche
Eine interessante Zwischenlösung bieten modulare Tanksysteme. Hier lassen sich mehrere Behälter miteinander verbinden und je nach Bedarf erweitern. Man startet beispielsweise mit 1.000 Litern und fügt später weitere Module hinzu, wenn der Garten wächst oder neue Einsatzbereiche hinzukommen.
Diese Systeme vereinen Flexibilität mit vergleichsweise geringem Installationsaufwand. Einige Modelle sind sowohl ober- als auch unterirdisch einsetzbar, was bei späteren Umgestaltungen von Vorteil sein kann. Die Kosten pro Liter Speichervolumen liegen meist im mittleren Bereich – günstiger als Einzellösungen, aber teurer als eine große Standardzisterne.
Worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt
Die richtige Entscheidung hängt weniger von der Technik als von den persönlichen Gegebenheiten ab. Ein paar Faustregeln helfen bei der Orientierung: Pro Quadratmeter Dachfläche lassen sich etwa 600 Liter Regenwasser pro Jahr ernten – bei durchschnittlichen deutschen Niederschlagswerten. Ein Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern Dachfläche liefert also theoretisch 60.000 Liter. In der Praxis sollte man mit etwa der Hälfte rechnen, da Verdunstung, Filterung und Überlauf zu Verlusten führen.
Für die Gartenbewässerung rechnet man grob mit 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter und Saison. Ein 50 Quadratmeter großer Garten braucht also zwischen 1.000 und 1.500 Liter Wasser – diese Menge lässt sich problemlos mit einem mittelgroßen Tank bereitstellen.
Anders sieht es aus, wenn Waschmaschine oder Toilette angeschlossen werden sollen. Eine vierköpfige Familie verbraucht allein für die Toilettenspülung rund 40.000 Liter pro Jahr. Hier führt an einer größeren Zisterne kaum ein Weg vorbei, wenn man tatsächlich einen nennenswerten Teil des Bedarfs decken möchte.
Die oft übersehenen Details
Bei aller Begeisterung für Regenwassersysteme sollte man einige praktische Aspekte nicht vergessen. Jedes System braucht Wartung: Filter müssen gereinigt, Pumpen kontrolliert,
Tanks gelegentlich inspiziert werden. Wer das vernachlässigt, riskiert Verschlammung, Algenwachstum oder technische Defekte.
Auch die Frage der Wasserqualität spielt eine Rolle. Für die Gartenbewässerung reicht einfach gefiltertes Regenwasser völlig aus. Soll es im Haus verwendet werden, sind höhere Anforderungen zu erfüllen. Separate Leitungssysteme sind Pflicht – eine Vermischung mit Trinkwasser ist aus hygienischen Gründen verboten und kann teuer werden. Aktuelle Meldungen und rechtliche Hinweise zur Wassernutzung in der Region geben zusätzliche Orientierung.
Das Fazit: Größer ist nicht immer besser
Die optimale Regenwasserspeicherung gibt es nicht als Universallösung. Wer einen kleinen Balkon oder einen überschaubaren Garten hat, ist mit einer oder zwei Regentonnen bestens bedient. Für mittlere Gärten bieten Wandtanks oder oberirdische Großspeicher ein gutes Verhältnis aus Kapazität, Kosten und Aufwand. Und wer langfristig denkt, intensiv gärtnert oder das Regenwasser im Haushalt nutzen möchte, findet in der unterirdischen Zisterne die nachhaltigste Lösung.
Wichtig ist vor allem, realistisch zu planen: Lieber ein System wählen, das zum tatsächlichen Bedarf passt und sich gut warten lässt, als überdimensioniert in eine Lösung zu investieren, die mehr Aufwand als Nutzen bringt. Regenwasser zu nutzen ist in jedem Fall sinnvoll – die Kunst liegt darin, das passende Maß zu finden.
selb-live.de – Presseinfo, Foto: pixabay



