25.5.2016 - „Es war ein sehr spannendes, aber auch sehr erfolgreiches erstes Jahr, auf das wir sehr stolz sein können“, kann Thomas Lang auf die ersten 14 Monate der im März 2015 gegründeten „Kickers Selb“ zurückblicken. Viele Lobes- und Dankesworte hatte der

Vorsitzende bei der ersten Jahreshauptversammlung des noch so jungen Vereins ohnehin parat. Wohlwissend, dass gerade in der Anfangszeit viel Arbeit zu bewältigen war. „Da gab es insbesondere jede Menge Formales zu erledigen“, nennt er den Mitgliedern als nur wenige Beispiele wie die Umschreibung von Spielerpässen oder die Anmeldung bei Verbänden. Auch Punkte wie das Kreieren des Vereinslogos, das in den Selber Stadtfarben gestaltet ist und sich einheitlich im Verein wiederfindet, die Erstellung einer Webseite und viele weitere Dinge mussten rund um die Vereinsgründung erarbeitet werden. „Dank der Aufteilung auf mehrere Schultern haben wir das hervorragend meistern können“, kann sich Lang und sein Team freuen. Auch das Verhältnis und die gute Zusammenarbeit zum FC Selb sprach er an. Zum einen natürlich, dass man die Fußballabteilung des Vereins quasi übernommen habe, aber auch als Mieter der Sportanlagen auf der Siedlung-Süd kooperiere man sehr gut. „Es war eine richtige Entscheidung, sich auch nur auf einen Sportplatz zu fokussieren“, meint der Vorsitzende. Dank gemeinsamen Engagements habe man hier gute Platzverhältnisse schaffen können. Er freue sich, dass immer wieder zusammen angepackt werde, man zugleich aber auch investierte habe, wie in eine Bewässerungsanlage bis hin zuletzt in eine Anzeigentafel. Ein hartes Geschäft sei naturgemäß im Bereich Finanzen das Thema Sponsoring. Hier habe man schließlich zunächst noch nichts vorweisen können, langsam könne man nun aber auch in diesem Bereich vorwärts kommen.

Schuldenfrei stehe man nach dem ersten Jahr da, wie später Kassier Oliver Möschl in seinem Bericht von einem positiven Kassenstand zum 30. April 2016 berichten konnte. Laut Lang habe man sich in den vergangenen Monaten natürlich bemüht, Einnahmequellen zur Finanzierung des Vereins- und Sportbetriebs zu generieren. Auf gute Resonanz erwies sich hierbei die Idee von Platzpatenschaften. Wie wichtig jede helfende Hand sei, machte er u.a. am Beispiel Bewirtung deutlich. Bei Heimspielen der Kickers, bei der Organisation von Hallenfußballturnieren und vor allem zuletzt beim Testspiel gegen die Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Nürnberg könne man durch diese ehrenamtliche Unterstützung so manch wichtigen Euro einnehmen. Das soll auch wieder im Winter bei einem besonderen Ereignis gelingen. Erfolgreich war nämlich eine Bewerbung zur Austragung der bayerischen Hallenfußballmeisterschaften der weiblichen U17. Vereine wie Bayern München, FC Augsburg und der 1. FC Nürnberg werden da mit Teams in Selb zu Gast sein. Veranstaltungen wie der Faschingsball oder gar nun die seit Februar zusätzlich gepachtete Stadiongaststätte, die vor allem als Treffpunkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl bei den Mitgliedern außerhalb von Trainings- und Spielzeit stärken soll, tun ihr übriges.

Von ursprünglich 15 Gründungsmitgliedern sind die „Kickers Selb“ auf aktuell 220 Mitglieder angewachsen, 160 davon sind aktiv im Fußballsport. „Das ist eine sehr stattliche Zahl“, blickt Lang dabei auf aktuell insgesamt sieben Teams, von denen ein Teil mit dem FC Schönwald in Spielgemeinschaften an den Start geht. „Natürlich freut es uns, dass wir dem Druck der Öffentlichkeit als auch dem uns auch selbst auferlegten Druck standgehalten haben und mit der ersten Mannschaft die Meisterschaft und somit den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft haben“, weiß man um die enorme Bedeutung. Schließlich will man seinen eigenen als auch auswärtigen Spielern eine sportliche Perspektive bieten, sich in Selb einen Namen machen und gar ein Aushängeschild sein. Zum letztgenannten Punkt blickt Lang freilich noch einmal auf das Gastspiel Nürnbergs hin. Über 400 Zuschauer konnten da vor zwei Wochen im Waldstadion gezählt werden. Ein Ereignis, das wichtig in der Außendarstellung und insbesondere in der Werbung um Nachwuchsspieler sei. Genau da nämlich legt Lang besonders großen Wert darauf. „Klar haben wir aktuell eine große Euphorie, die wir auch noch weitertragen wollen. Es wird aber auch die Zeit der Stagnation oder gar Rückschläge geben. Doch umso mehr ist es wichtig, auf den Nachwuchs zu setzen, denn das ist die Zukunft des Vereins“, macht der Vorsitzende deutlich. In den untersten Jahrgängen habe man mit dem Projekt „Minikickers“ schon einen Grundstein gelegt. Klar aber erhoffe man sich Spielerzuwachs in allen weiteren Jahrgängen. Auf Dauer möchte man von der F- bis zur A-Jugend Mannschaften stellen, zeigt man sich ehrgeizig trotz eines vermutlich lang andauernden Prozess. Guter Dinge ist man, schon bald im Bereich der F- und E-Jugend mit Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen zu können. Erfreulich sei, dass man notwendige Trainer und Betreuer hierfür bereits gefunden habe. Perspektiven für Spieler könne man bieten, nennt Lang, dass in der vergangenen Spielzeit fünf talentierte Spieler aus der A-Jugend im Team der ersten Mannschafft integriert wurden. Natürlich aber komme man auch am Einsatz auswärtiger Spieler nicht drum rum, wolle man auch weiter nach sportlichem Erfolg streben.

Im Nachwuchsbereich habe man in der abgelaufenen bzw. noch zur Ende gehenden Saison in der D-, C- als auch B-Jugend gute Ergebnisse erzielen können, wie aus dem Bericht der Abteilung hervorging. Die Damen-Mannschaft kann noch die Vizemeisterschaft erreichen, allerdings vermisse man hier wie auch beim weiblichen Nachwuchs den notwendigen Trainingsfleiß. Zu oft könne man nur auf einen spärlichen Kader zugreifen.

Die zweite Herrenmannschaft hat in einer Spielgemeinschaft mit dem FC Schönwald den vierten Rang in ihrer Liga erreichen können. On man zukünftig auch weiterhin mit dem Nachbarverein kooperieren wird oder mit einem anderen Verein zusammenspielt oder gar selbst mit einer eigenen Mannschaft an den Start gehen wird, ist noch nicht geklärt. Die Alt-Herren-Mannschaft blickt auf drei Turnierteilnahmen und einige absolvierte Spiele, kann außerdem auf eine gute Trainingsteilnahme verweisen.

Weiter stellen die „Kickers Selb“ derzeit drei Schiedsrichter. Hier sieht man im Verein noch Bedarf. Werbung hierfür als auch für das vorgeschlagene Amt eines Ehrenamtsbeauftragten wurden in der Versammlung gemacht. In dieser wurden einstimmig mit Dieter Seidel und Günther Plommer auch noch zwei notwendige Kassenrevisoren gewählt.

Archiv-Foto: Startschuss in eine neue Ära mit zahlreichen aktiven Fußballern der Kickers Selb im Sommer 2015